Leuchtturmprojekt

Hortneubau in Brühl wird mit 7,135 Millionen Euro gefördert

Das Projekt Kinderbildungszentrum an der Brühler Schillerschule erhält im Rahmen des Ganztagsförderungsausbaus des Landes Baden-Württemberg den Höchstsatz an Unterstützung.

Von 
Ralf Strauch
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Das Hortneubau für das Kinderbildungszentrum bei der Schillerschule soll Ende nächsten Jahres fertiggestellt sein und seinen Dienst aufnehmen. © Ralf Strauch

Brühl. Es gilt als Leuchtturmprojekt im Land: das Brühler Kinderbildungszentrum, das inzwischen auch häufiger Schiller-Campus genannt wird. Es soll den Jungen und Mädchen der Gemeinde vom Kleinstkind mit einem Jahr bis zum scheidenden Grundschüler, der dann auf eine weiterführende Bildungseinrichtung wechselt, eine zentrale Bildungs-und Betreuungsstätte bieten. Dazu arbeiten die Teams und Kollegien vom Kindergarten Sonnenschein über den Hort bei der Schillerschule bis zu den Lehrern der Schiller-Grundschule zum Wohle der rund 500 Kinder, die sie inzwischen betreuen, Hand in Hand. Das gemeinsame Ziel ist ein Wohlfühlraum, in dem Ängste vor dem Wechsel in einen neuen Lebensabschnitt keinen Platz mehr haben. Gerade der Übergang vom Kindergarten in die Schule sei bei nicht wenigen Kindern – zwar nicht per se – mit Angst besetzt, aber eben doch mit Sorge. Übrigens auch bei Eltern.

Dagegen entsteht in der Brühler Ormessonstraße das vom Land Baden-Württemberg geförderte Projekt des Kinderbildungszentrums, das übergreifende Strukturen zum Ziel habe. Es wird ein Raum geschaffen, der den Kindern durchweg vertraut erscheint und Übergänge damit annähernd barrierefrei macht. Doch angesichts des immer größer werdenden Betreuungsauftrags, der an die Kommunen übergeben wurde, braucht es neben Mitarbeitenden auch entsprechende Räumlichkeiten. Aus diesem Grund wird neben der Schillerschule ein Neubau errichtet, der dann vor allem den vielen Hortgruppen zur Verfügung stehen soll – aber auch einer Mensa und einem Mehrzweckraum Platz bietet. Die Hortgruppen ziehen dann aus dem Pavillon der Schillerschule dorthin aus, der dann dem stetig wachsenden Kindergarten mit seinen facettenreichen Angeboten Platz macht.

Brühl erhält die höchstmögliche Fördersumme

Und in der Ratsausschusssitzung gab Bürgermeister Dr. Ralf Göck direkt „eine positive Meldung für uns Brühler“ bekannt. Denn vor wenigen Tagen habe das Rathaus die Nachricht aus dem Regierungspräsidium in Karlsruhe erhalten, dass das Projekt Kinderbildungszentrum an der Schillerschule im Rahmen des Ganztagsförderungsausbaus des Landes Baden-Württemberg mit 7,135 Millionen Euro gefördert werden. „Das ist für uns als Gemeinde, die wir diese Aufgabe ja im Grunde für das Land übernommen haben, eine schöne Ansage“, so Göck. Die Gesamtkosten für den Neubau bezifferte er auf derzeit geplante Ausgaben von 10,7 Millionen Euro. Damit kommen auf die Gemeindekasse für das Gesamtprojekt in Entwa 3,5 Millionen Euro zu, „das ist auch noch eine ganz erkleckliche Summe, aber wir sind froh, dass wir Ihnen heute offiziell den Zuschuss des Landes mitteilen können“, so Göck. Schließlich würde damit die von der Gemeinde beantragte Höchstsumme von 70 Prozent der förderwürdigen Gesamtkosten genehmigt. 470.000 Euro von den Gesamtkosten seien nicht anerkannt worden – „aus verschiedenen Gründen“.

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Für den Anbau, der im Januar seinen Baustart hatte, galt es nun im Ausschuss für Technik und Umwelt die Estricharbeiten zu vergeben. Der Gemeinderatsausschuss für Technik und Umwelt wählte dafür den günstigsten von immerhin 18 Bietern aus, die eine Angebotsspanne von rund 78.500 bis 154.700 Euro für die ausgeschriebenen Arbeiten verlangten. Der günstigste Anbieter liegt dabei immerhin 26.500 Euro unter der Schätzung der Architekten für diese Aufgabe. Insgesamt laufe der Vergleich zwischen geplanten und tatsächlichen Kosten bislang um 30 Prozent auseinander, „die wir gespart haben“. Da könnte es am Ende dahin gehen, dass man sich den genehmigten 70 Prozent der Fördersumme immer weiter annähere. „Das wäre eine wirklich gute Sache“, urteilte Göck.

Fertigstellung des Hortneubaus für Ende 2026 geplant

Diese positive Einschätzung teilte auch Wolfram Gothe (CDU), er zeigte sich aber verwundert, wie weit die Spanne der Angebote auseinandergehe. Auch Gabi Rösch (SPD), Klaus Pietsch (FW) und Peter Frank (GLB) erklärten ihr Einverständnis – „wer sollt da nicht zustimmen“, fragte Pietsch platonisch. Ralf Jochen Meyer (AfD) zeigte sich über die große Differenz der Angebote nachdenklich, „so hoffentlich wir – der Kostenrahmen der gemeindlichen Planung wird ja deutlich unterschritten – dass die Firma Aytekin die Sache auch wirklich ordnungsgemäß ausführen kann“. Das hoffe man grundsätzlich bei jeder Firma, entgegnete Göck diesen Bedenken gegenüber. Die Fertigstellung des Hortneubaus erwartet die Gemeindeverwaltung übrigens für das Ende des nächsten Jahres.

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Ebenfalls die Kinderbetreuung stand im Zentrum des Einvernehmens zur Umwidmung eines bisherigen Gewerberaums mit Friseur und Kosmetikstudio in eine private Kindertagesstätte in der Friedrich-Ebert-Straße. „Auch das ist eine sehr positive Sache für Brühl“, urteilte Göck, „wir finden das natürlich sehr gut, dass sich die schon bestehende Einrichtung damit vergrößert“. Und Hans Faulhaber (CDU) bekräftigte „Alles, was in diesem Bereich an Wachstum passiert, ist positiv.“ Und damit sprach er erkennbar allen anderen Fraktionen aus dem Herzen, sodass der kommunale Segen für die Umwidmung einstimmig ausfiel.

Redaktion

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