Brühl. Freude und Traurigkeit liegen bei der Inthronisation der närrischen Prinzessinnen immer dicht beieinander. So auch elf Tage nach dem Elften im Elften bei den Brühler „Kollerkrotten“. Als Jessica I. von Finanz und Tanz regierte die scheidende Tollität ihre Brühler Narrenschaft mit ganz viel Glanz – darüber waren sich alle Beteiligten einig. „Die Krone im Haar werde ich nun niederlegen, das Zepter in der Hand an die Nächste weitergeben“, verabschiedete sie sich von ihren bisherigen Untertanen, „doch bevor ich geh’, lass ich’s mir nicht nehmen, noch ein paar schöne Momente aus meiner Kampagne zu erwähnen“. Und so blickte Jessica I. zurück auf ihre Regentschaft, bei der sie immer viel Spaß gehabt habe.
„Mit euch zu feiern, tanzen, lachen – das wird mir fehlen, doch es sind am Ende die Erinnerungen, die zählen.“ Und immer wieder sei schön zu sehen, dass aus Prinzessinnentreffen echte Freundschaften entstehen, dichtete sie weiter. Zugleich schaute die scheidende Prinzessin nach vorn: „Heute ist es an der Zeit für mich zu gehen, doch ich verspreche Euch eins, Ihr werdet mich wieder sehen.“ Hinter der Bühne würde sie gleich Kleid gegen Uniform eintauschen, um dann in Zukunft „mit meinen Mädels gemeinsam mein Bein zu schwingen“.
Neue Prinzessin Samantha I. bringt Humor und Glanz
Und kaum waren ihre letzten Ahoi verklungen, da wurde es in der närrisch ausgestatteten Festhalle spannend. Wer würde beim traditionellen Eröffnungstanz mit Vize-Präsidenten David Mahl übers Parkett schweben? Mit viel Tamtam trat dann Samantha Isler ins närrische Rampenlicht: „Als Samantha I. mit feurigem Glanz stelle ich mich vor, regiere die Brühler Leut’ mit besonders viel Humor.“
Wobei die 23-Jährige nicht zum ersten Mal karnevalistisch in Erscheinung tritt. „Eine Kollerkrott bin ich schon mein halbes Leben, deshalb werde ich jetzt als Prinzessin mein Bestes geben“ – immerhin tanzt sie seit Jahren in der Garde, tritt als Aktivenmariechen solistisch auf und ist seit fünf Jahren Elferrätin im Verein.
Aber auch sonst ist sie in Brühl keine Unbekannte. „Eine meiner vielen Leidenschaften zeigt mein Prinzessinnenorden, denn beinahe wäre ich hauptberuflich Feuerwehrfrau geworden. Doch das Schicksal meinte es anders mit mir, nun hantiere ich im Büro mit Aktenordner und Papier. Nichtsdestotrotz bin ich in der Brühler Feuerwehr freiwillig aktiv, Ihr könnt mir glauben, es wurde manches Mal sehr explosiv. Jugendleiterin ist dort meine aktuelle Position, und ich meisterte bereits manch heikle Situation“, verriet sie über ihre zweite ehrenamtliche Leidenschaft.
Allerdings gibt es ein lokalkolorisiertes Haar in der Suppe: „Wohnen tu ich mittlerweile in Malschenberg, das ist kein Scherz“, doch an Brühl hänge nach wie vor ihr ganzes Herz, versicherte Samantha I. mit feurigem Glanz.
Brühler Karneval: Lob und Ehrungen für die Aktiven
Und mit einer Vertreterin ihrer Truppe auf dem närrischen Thron legten sich die Garden und Tanzmariechen der „Kollerkrotten“ bei ihren Auftritten an diesem Abend ganz besonders ins Zeug. So gab es von den Delegationen der befreundeten Karnevalsvereine, die der neuen Lieblichkeit ihre Reverenz erwiesen – darunter auch die Mannheimer Stadtprinzessin Sarah I. der Sandhasen, der Stadt Mannheim und der Kurpfalz – jede Menge Lobesworte.
Im Ehrungsreigen des gelungenen Inthronisierungs- und Eröffnungsballs der „Kollerkrotten“ wurde noch Milena Müller für elfjährige närrischen Aktivität die Vereinsnadel in Silber überreicht. Und natürlich gab es auch schon die neuen Orden für die Narrenschaft.
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