Brühl. Zwei klare Ja, ein deutliches Nein und ein „Schauen wir mal“ – so lautet die Bilanz des Ausschusses für Technik und Umwelt in Brühl angesichts der Bauanträge verschiedener privater Bauherren. Die beiden Erteilungen des kommunalen Einvernehmens betrafen dabei zwei Bauvorhaben innerhalb bestehender Gewerbeobjekte in der Hildastraße und in der Brühler Straße. Über die beiden anderen, die umstrittenen Projekte berichten wir noch gesondert.
Den uneingeschränkten Segen erhielt der Umbau der Metzgerei Gieße in der Hildastraße. Bereits vor dreieinhalb Jahren war das Thema erstmals auf der Tagesordnung der Ratsgremien gelandet. Es ging schon damals um den Abbruch der Schuppen und eine anschließende Neubebauung mit Büro, Sozialräumen und Kühlhaus. Der Rat hatte dem Projekt 2020 bereits zugestimmt, doch das Baurechtsamt des Rhein-Neckar-Kreises hatte dennoch keine Baugenehmigung erteilt, was den Bauherrn zu einer Rücknahme des Antrags veranlasst hat, um eine kostenpflichtige Ablehnung zu vermeiden. Auch der 2022 vorgelegte reduzierte Antrag für das Bauvorhaben war vom Ratsgremium befürwortet, aber erneut in Heidelberg abgelehnt worden – wohl wegen der Nachbarschaftseinwendungen.
Keine Einwendungen mehr
Nun lag eine aktualisierte und weiter reduzierte Planungsänderung auf dem Tisch. Zur nachhaltigen Sicherung der Metzgerei ist darin neben dem Abbruch vorhandener Schuppen der Neubau einer Hygieneschleuse, eines Büros, eines Sozialraums mit WC und Duschen sowie ein Kühlhaus vorgesehen. Die Planungen im Innenbereich haben sich leicht verändert. Die Höhe des Anbaus beläuft sich nunmehr auf vier Meter. Als wesentliche Veränderung erweist sich der Wegfall des hinteren Betriebsgebäudes sowie die Absage von Grillkursen im hinteren Grundstücksteil.
Diese gravierenden Veränderungen und des Wegfalls der Nachbareinwendungen sah Hans Faulhaber (CDU) als richtigen Weg, der sicherlich nun auch das Baurechtsamt überzeugen dürfte. Heidi Sennwitz (FW) unterstrich, dass man froh sein könne, solch einen Metzgereibetrieb, bei dem inzwischen die nächste Generation zur Übernahme bereitstehe, mitten im Ort zu haben. Dem schlossen sich auch Gabi Rösch (SPD) und Peter Frank (GLB) an, denn es sei grundsätzlich zu befürworten, die Versorgung der Bevölkerung durch Geschäfte wie die Metzgerei Gieße zu ermöglichen.
Und so fiel das Placet einstimmig aus – und auch beim zweiten Gewerbeobjekt zeigte sich die überwiegende Mehrheit von der Planung angetan. Lediglich Wolfram Gothe (CDU) stimmte dagegen, die ehemalige Wirtschaft im „Brühler Hof“ in Gastzimmer umzuwandeln. Er verwies auf die „prekäre Lage“ im nördlichen Ortsteil, die durch mehrere Geschäftsschließungen und nun auch noch durch eine Wirtschaft weniger geprägt sei.
Gastraum wird zur Unterkunft
Doch alle anderen Ausschussmitglieder begrüßten, dass diese untere Ebene des Hauses in Rohrhof künftig statt der Wirtschaft elf weitere Hotelzimmer bekommen solle, wie der Eigentümer beantragt hatte.
Bürgermeister Dr. Ralf Göck und Hans Faulhaber (CDU) bezeichneten die Umwidmung als sinnvoll, da sie mittelfristig wie im übrigen Hotel bereits vorgenommen, auch der Unterbringung von Geflüchteten dienen könne. „Das ist sicherlich ein Weg, der uns vieles erleichtern wird“, war ihre Meinung.
Dem schlossen sich Sennwitz und Rösch an, die beide die Wichtigkeit des Bauvorhabens betonten. Peter Frank (GLB) erfuhr auf Nachfrage von Ortsbaumeister Reiner Haas, dass im gesamten Hotel auch nach dem Umbau die Vorgaben für Fluchtwege uneingeschränkt erfüllt würden.
Und auch angesichts der Parkraumsituation betonte Göck, dass allen baurechtlichen Anforderungen auch weiterhin Genüge getan werde, da bei der Nutzung als Pension weniger Stellplätze nachzuweisen als bei der bisherigen Gaststätte erforderlich seien. So erfolgte das Einvernehmen weit mehrheitlich.
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