Es wurde immer wieder versucht, in Bühl Fasnachtstraditionen einzuführen, die eigentlich gar nicht im Ort verwurzelt sind. Da gab es den alemannischen Hemdklonkerumzug in den 1980er und 1990er Jahren. Die Karnevalisten zogen im Nachthemd durch die Straßen, um in der Festhalle gemeinsam den Schmutzigen Donnerstag zu feiern.
Da nutzte es nichts, dass die Narren begeistert die Veranstaltung feierten – die fremde Brauchtumspflege verlief im Laufe der Jahre im Sande.
Da freut es umso mehr, dass der Nachtumzug der „Rohrhöfer Göggel“ zu einem echten Zuschauermagneten geworden ist. Es hat sich herumgesprochen, dass im nördlichen Brühler Ortsteil die Hexen, Dämonen und Göckel so zu feiern verstehen, dass alle ihren Spaß haben und niemand dabei zu Schaden kommt.
Wie groß war der Imageschaden, als eine junge Frau beim Nachtumzug in Eppingen vor einigen Jahren an einem heißen Kessel Verbrühungen davongetragen hat. Zwischen all den gräuslichen Gestalten mit ihren riesigen Zinken im Gesicht, den schiefen Zähnen im Mund und den grässlichen Warzen am Kinn hatten die Mitglieder der „Bohbrigga Hexabroda“ eigentlich ziemlich harmlos gewirkt. In Rohrhof wird dem närrischen Treiben deshalb von Anfang an ein riegel vorgeschoben.
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Nachtumzug in Brühl: Dämonen ruhig halten
Ralf Strauch begrüßt bei den Göggeln den klaren Verhaltenskodex