Brühl. Einer guten Tradition folgend, haben die „Rohrhöfer Göggel“ am Tag nach ihrer großen Prunksitzung die älteren Karnevalisten zur Seniorensitzung in die Halle bei der Schillerschule eingeladen. Und diese Einladung fand ein fulminates Echo, denn nach Jahren der Corona-Flaute waren die Tischreihen wieder dicht besetzt, wie Präsident Christian Nordheim in seiner Begrüßung feststellte.
Dabei zeigte sich auch, dass närrischer Frohsinn keine Frage des Alters ist. Rund 60 Weinflaschen wurden an die Ältesten der Älteren verteilt – auf die meisten Lebensjahre konnte dabei Irma Oechsner verweisen. Dass die 92-Jährige die Schwiegermutter des Sitzungspräsidenten ist, war da nur ein Zufall am Rande. Und selbst der jüngste Empfänger eines Weinpräsentes ist schon 76 Lenze alt gewesen. Man erkennt alleine daran, dass die kostenlose Sitzung einen hohen Altersschnitt im Publikum vorzuweisen hatte.
Das galt auf der Bühne nicht unbedingt – dafür sorgten nicht nur die beiden Tollitäten Alexandra I. vom Zwölfenderfeld und Enya I. von Wasser und Feuer, sondern auch die Garden. Ja, die Elferräte und die Senatoren der „Rohrhöfer Göggel“ auf der Bühne natürlich auch – zumindest ein wenig.
Für die Gardemädchen ist die Seniorensitzung auch immer etwas ganz Besonderes. Während sie bei der Prunksitzung zum großen Finale, das die verschiedenen Tanzgruppen des Vereins diesmal zum Thema Traum gestalteten, längst im Bett liegen, können sie das bunte Spektakel am Nachmittag selbst miterleben. Und das hatte es wahrlich in sich, strotzte es doch nur so vor Ideenreichtum. Büttenredner und Musiker waren weitere Garanten der guten Laune. Teilweise hielt es die Senioren da nicht mehr auf den Stühlen – eine Rakete nach der anderen wurde voller Temperament gezündet. Närrischer Frohsinn ist eben wirklich keine Frage des Alters.
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