Geschäftsleben

Neue Gastronomie im Brühler Norden soll entstehen

Der Brühler Norden entwickelt sich nach der Etablierung mehrerer Fastfoodketten in jüngster Vergangenheit zur „Fressmeile“ des Ortes. Nun sollen die planerischen Weichen für ein italienisches Restaurant gelegt werden.

Von 
Ralf Strauch
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Der Brühler Norden entwickelt sich nach der Etablierung mehrerer Fastfoodketten in jüngster Vergangenheit und mit dem geplanten Bau eines Restaurants der „L’Osteria“-Gruppe zur „Fressmeile“ des Ortes. Der Pizzabäcker möchte eine Dependance auf der Wiese zwischen Landesstraße 599 (l.), der Infohaltebucht (Bildmitte im Hintergrund) und dem Gewerbegebiet mit der Trendfabrik (r.) bauen. © strauch

Brühl. „Mit diesem Projekt und der Einweihung des Scheck-In-Centers wird der nördliche Ortseingang wieder mit viel Leben erfüllt werden – das gibt erneut einen richtigen Magneten für die gesamte Region“, ist sich Bürgermeister Dr. Ralf Göck im Gespräch mit unserer Zeitung sicher. Das Projekt, von dem der Rathauschef spricht, ist die Ansiedlung eines italienischen Restaurants der „L’Osteria“-Kette, für das im Gemeinderat planerisch die Weichen gestellt wurden.

Bis dort allerdings gegessen und eingekauft werden kann, wird noch einiges an Wasser den Rhein herunterfließen. Frühestens im nächsten Jahr dürfte das Einkaufszentrum im früheren Realmarkt seine Pforten öffnen, beim nun geplanten italienischen Restaurant, wie es manche Nutzer vielleicht aus Mannheim kennen, wird es sicherlich noch mindestens zwei Jahre dauern – so die zeitliche Perspektive.

Das Areal, auf dem dann Pizzafreunde ihre lukullischen Gelüste stillen können, liegt direkt am Ortseingang von Brühl. Es ist die dreieckige baumbestandene Wiese zwischen der Landesstraße 599 auf Höhe des „KFC“-Restaurants, der Infotafel bei der großen Kreuzung mit den Zubringern zur Bundesstraße und dem Gewerbegebiet mit der Trendfabrik und dem Siemes- Schuhcenter in der Albert-Bassermann-Straße. Eigentümer des Grundstücks ist die Gemeinde Brühl, doch gemarkungsrechtlich gehört diese Spitze zu Schwetzingen, weshalb alle Planung in enger Abstimmung der beiden Kommunen erfolgt.

Zweistöckiges Gebäude ist Standard für L'Osteria

Der Brühler Gemeinderat hat nun mit der Vergabe der ersten Planungsschritte die MVV-Regio beauftragt. Um das Vorhaben planungsrechtlich umsetzen zu können, muss in enger Abstimmung mit dem Erbbauberechtigten, also der Systemgastronomie-Kette „FR L’Osteria SE“ und der Nachbarstadt ein vorhabenbezogener Bebauungsplan erarbeitet werden.

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Das Unternehmen will, wie der Name „L’Osteria“ andeutet, in dem geplanten standardisierten zweistöckigen Gebäude italienisches Ambiente anbieten. Dabei geht das Unternehmen einerseits wie etwa in Mannheim in die Zentren größerer Städte, seit 2009 aber andererseits auch – wie eben nun in Brühl – mit einzeln auf der grünen Wiese erbauten sogenannten Freestandern an den Stadtrand. „Das Platzangebot ist dort größer als in den innerstädtischen Restaurants. Auch das Angebot ist standardisiert und begrenzt auf Pizza, Pasta, Salate, Antipasti und Desserts“, heißt es in einer Beschreibung der Restaurants.

L'Osteria will Umsatzziele verdoppeln

„L’Osteria ist eine im Jahr 1999 gegründete, inzwischen mehrfach ausgezeichnete Systemgastronomie-Kette der „FR L’Osteria SE“. Die Filialen befinden sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz, sowie in Großbritannien, Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden und der Tschechischen Republik. 2021 rief „L’Osteria“ das ehrgeizige Ziel einer Verdoppelung der Umsatzziele, einer Erhöhung der Restaurantstandorte auf über 300 und ein Anwachsen der Mitarbeitenden in den nächsten fünf Jahren auf über 10 000 zu erreichen.

Im Januar wurde bekanntgegeben, dass die Investmentgesellschaft McWin um die Investoren Henry McGovern und Steven K. Winegar rund zwei Drittel der Anteile von den bisherigen Eigentümern Klaus Rader und Friedemann Findeis übernehmen wird. Dabei wird das Unternehmen mit rund 400 Millionen Euro bewertet.

Pachtvertrag zwischen Brühl und L'Osteria ist geschlossen

Der entsprechende Pachtvertrag mit der Gemeinde Brühl ist geschlossen, sagt Bürgermeister Göck auf unsere Nachfrage. Nun hat der Gemeinderat die Planung auf den Weg gebracht. Die MVV Regio, die ja unter anderem die Erschließung des Baugebiets am Schrankenbuckel erstellt hat, wird für rund 24 000 Euro die planungsrechtlichen Leistungen wie den Bebauungsplan mit Grund- und besonderen Leistungen, Scopingtermin, Umweltbericht und Begleitung des Bebauungsplanverfahrens übernehmen. Die Kosten trage die Pächterin, also das Unternehmen, heißt es seitens der Gemeindeverwaltung.

Dabei soll in Absprache mit der Münchner „FR L’Osteria SE“ festgelegt werden, wohin das Gebäude kommt, wo Parkplätze entstehen und welche Versorgungsleitungen für das Restaurant notwendig sind.

In der Ratssitzung betonte Hans Faulhaber (CDU, dass alles ausführlich vorberaten worden sei – es habe ja schon so manchen Interessenten für das Areal gegeben, unter anderem für ein Ausbildungszentrum für Fitnesstrainer. Diesen Ausführungen folgten auch Klaus Pietsch (FW), Gabriele Rösch (SPD) und Ulrike Grüning (GLB), die noch den Hinweis gab, dass die Bäume auf dem Gelände möglichst erhalten werden und der Artenschutz beachtet werden solle.

Ob die Bäume erhalten bleiben können, werde erst die Planung zeigen, erklärte Göck. Andernfalls seien Ausgleichsmaßnahmen fällig, und der Artenschutz sei schon vom Gesetz her zu beachten, kommentierte Ortsbaumeister Reiner Haas, bevor einstimmig dieser Planungsauftrag erteilt wurde.

Redaktion

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