Brühl. „What’s another year? – Was bedeutet schon ein weiteres Jahr?“, sang einst Johnny Logan. Und wie die Alten sungen, so zwitschern die Jungen – in diesem Fall die Chefetage von Edeka-Südwest, wenn man sie auf ihr geplantes Einkaufszentrum im Brühler Norden anspricht. Zwar war bei der Schließung des früheren Real-Marktes, schon Anfang 2024 als möglichen Eröffnungstermin für das Scheck-in-Center im alten Real-Markt gehandelt worden. Doch schon bald war klar, dass dieser Termin nicht gehalten werden konnte, so kam schon bald der Sommer 2024 ins Gespräch – doch derjenige, der aktuell an der Baustelle vorbeikommt, sieht, dass das Utopie bleiben wird.
Dabei war man seitens Edeka sehr optimistisch. Als Start des Mietvertrages war von Edeka-Südwest zunächst Anfang des kommenden Jahres vereinbart worden, doch mit dem Vermieter wurde kurz nach Vertragsunterzeichnung ein deutlich früherer Start in den Betrieb des neuen Einkaufszentrums vereinbart.
Scheck-in-Center Brühl: Sanierungsarbeiten sind schon abgeschlossen
Aber diese Vereinbarung war schnelle Makulatur, was offensichtlich zu juristischen „Unebenheiten“ geführt hatte. Verzögerungen im Baufortschritt zeigten dann zusätzlich deutlich, dass es länger dauern werde. Nun heißt es auf unsere Anfrage: „Ziel ist es, den neuen Markt in der zweiten Jahreshälfte 2025 zu eröffnen.“ Das wäre dann über drei Jahre nach dem Ende des Real-Marktes. Die erforderlichen Sanierungsarbeiten am Gebäude seien mittlerweile abgeschlossen, erklärt Unternehmenssprecher Florian Heitzmann.
Und da gab es – so berichten es die berühmten gut informierten Kreise – eine besonders böse Überraschung für die Bauherren. Die Statik scheint nicht dem vereinbarten Umfang entsprochen zu haben, weshalb neue Stahlträger an verschiedenen Stellen notwendig geworden seien. So sei es im vergangenen Jahr zu weiteren Verzögerungen mit monatelangem Stillstand auf der Baustelle gekommen.
„Derzeit laufen die geplanten umfangreichen Umbaumaßnahmen zur zukunftsfähigen Ausrichtung des Standorts“, beschreibt Heitzmann die aktuelle Situation in dem komplett entkernten Einkaufszentrum im Brühler Rennerswald.
Das Marktgebäude in Brühl bezieht Apsekte der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz ein
Man werde den Markt während der Umbauphase umfassend modernisieren, auf den aktuellen Stand der Technik bringen sowie in Bezug auf Aspekte der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz zeitgemäß ausrichten, war angekündigt worden. Die Gebäudehülle bleibt dabei mit Ausnahme der Errichtung eines weiteren Zugangs optisch nahezu unverändert.
Doch Genaueres über den Eröffnungstermin lässt sich das Unternehmen nicht entlocken. „Wir bitten Sie jedoch um Verständnis, dass wir Ihnen zu diesem frühen Zeitpunkt keine detaillierteren Informationen geben können“, endet seit 2023 so ziemlich jede Antwort auf unsere Anfragen. Auf der bisherigen Fläche des Markts will die Familie Scheck alle klassischen Stärken des Edeka-Vollsortiments entfalten, dazu kommen zusätzliche Geschäfte in der Mall des Gebäudes.
Das Lebensmittel-Einzelhandelsunternehmen Scheck ist Teil des genossenschaftlich strukturierten Edeka-Verbunds. „Wie für jeden ihrer Märkte erarbeitet die Familie Scheck auch für den Markt in Brühl ein individuelles Konzept, ausgerichtet an den Bedürfnissen der Kunden vor Ort“, heißt es in einer früheren Pressemitteilung.
Das Familienunternehmen Scheck wurde 1946 von den Eltern Adolf Schecks mit der Eröffnung ihres ersten Marktes in Achern gegründet. Scheck, der jahrelang den Vorsitz des Aufsichtsrats der Edeka-Zentrale sowie von Edeka Südwest innehatte, baute es zu einem erfolgreichen mittelständischen Familienunternehmen aus.
Inzwischen führen Tochter Susanne Scheck-Reitz und Schwiegersohn Christoph Scheck-Berger die Geschäfte.
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