Brühl. Das Motto „Spaß uff der Gass“ war voll erfüllt beim 21. Rohrhofer Sommerfest, dasals Familienfest mit Partystimmung, Tradition und Heimatverbundenheit rund um den Gockelbrunnen beschrieben werden kann.
Da hatte die Interessengemeinschaft „Rohrhofer Sommerfest“ zum zweiten Mal nach der Corona-Pause wieder aus dem Vollen geschöpft und eine Menge Altbewährtes und auch Neues nach Rohrhof geholt, wie Alexander Triebskorn und Andreas Bühler aus dem Organisationsteam bestätigten: „Im Prinzip ist unser Plan alljährlich gleich, was die Aufstellung anbelangt, in diesem Jahr wird aber der Stabhalterplatz an der Sparkasse anders bespielt.“
Dort hatte erstmals Danny Wehnes mit seinem Team die Regie übernommen und zwischen Hüpfburg, Kulinarik und Getränken auch für musikalische Untermalung gesorgt – neu und gut vom Publikum angenommen.
Entlang der Feiermeile vom Stabhalterplatz bis zum Hofplatz mit dem Rummel für dievor allem jüngeren und jugendlichen Besucher lockten Vereine und Institutionen zum Stehenbleiben, Genießen und Geselligkeit. Dazu motiviert hatte nicht zuletzt der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr mit Stabführer Andreas Schließer, der mit pfiffigen Melodien die komplette Aufmerksamkeit zur Hauptbühne lenkte.
Traditionspflege durch die Borscht
Im Gefolge zogen die Kerweborscht ein, die in Erinnerung an ihren kürzlich verstorbenen Mitstreiter Wolfgang Reffert einen leeren Stuhl auf der Bühne platzierten. Im lockeren, neuen Sommerhemd mit schwarzer Hose machten die Herren eine nette Figur und sangen aus vollen Kehlen das „Badner Lied“, bei dem doch so mancher im Publikum miteinstimmte. Der melodiösen Aufforderung „Oh Rohrhöfer Schtrooß“, als Adaption des Chanson-Klassikers „Oh, Champs Élysées“, auf der Straße zu flanieren, kamen die immer zahlreicher ankommenden Besucher gerne nach und stoppten immer wieder gerne an den vielen Ständen und Zelten.
Allerdings erst, als der Knalleffekt mit drei Böllerschüssen seitens der Salutschützen, besser „Brauchtumsschützen der SG Brühl“, erfolgt war, bis beim dritten Schuss tatsächlich Göggel vom Himmel fielen. Selbstredend ein Gag, der ankam und zu vielen Lachern sowie Applaus führte. Die gefiederten Kollegen aus Plüsch wurden danach flott wieder von ihren Besitzern kuschelnd in die Arme geschlossen.
Bürgermeister Dr. Ralf Göck ließ sich einige Worte an die Besucher nicht nehmen und unterstrich den Wandel, der in Rohrhof durch einige Baustellen sichtbar sei. Mit den Ausruf „Kinder sind die Zukunft“, eröffnete er zwei tolle Tage zum Feiern und leitete zu den fröhlich-bewegten Auftritten der Theater-Kinder aus dem Sonnenscheinhort über.
Ella und Mira moderierten dabei locker das Froschkonzert an und verschwanden selbst als aktive „Froschsänger“ hinter dem Theatertuch. Nach einem Schirmtanz kamen nach und nach alle Kids aus dem Hort auf und vor die Bühne und stiegen in die Kollektivchoreografie eines coolen Tanzes ein – ein beeindruckendes Bild gelebter und lebendiger Kinderbetreuung, das alle Eltern begeistert verfolgten.
Schauer stört Partyvolk nicht
Da störte auch der warme Schauer nicht, der sich mäßig überm Festareal ergoss. Unter Schirmen und Zelten fanden sich trockene Plätze. Die Kerweborscht zogen ihre Runde, harrten unter der Linde am Hofplatz ein wenig länger aus und sangen dort viele Titel aus ihrem Repertoire.
Die Rummelplatzgeschäfte waren nachmittags der Ort für die Kinder und Jugendlichen, die Karussell und „Pirates Caribbean“, das Entenangeln und einiges mehr bevölkerten.
An beiden Tagen wurde der Hofplatz als Sommerdorf-Kinderplatz zum Herz des Sommerfests für die Jungen und Junggebliebenen. Der Samstagabend gehörte auf der zentralen Bühne der Mannheimer Powerband „Volle Möhre“ um Frontman Pascal Göpel. Es war der vierte Auftritt der Band beim Sommerfest und wieder ein voller Erfolg, vor der Bühne wurde die Besucherdichte hoch ab 19 Uhr.
Mitsingen war bei Titeln wie „Have a Nice Day“ oder „Seven Nation Army“ gipfelnd in „Tage wie diese“ und „Sex on Fire“ Programm. Den später wieder sommerwarmen und danach gewittrigen Samstagabend ließ das bewährte DJ-Team mit Patrick Rebennack, Christian Cholewa und Dominic Alt mit ordentlich Partymucke ausklingen.
Zwar flüchteten die Menschen kurzzeitig vor dem Regen, doch kaum war der ausgetröpfelt, da kamen die Menschen an die Stände und Bühnen zurück. „Hätte es diesen Schauer nicht gegeben, wäre das Fest wohl aus allen Nähten geeplatzt“, meint der im Rathaus für solche Feste zuständige Jochen Ungerer rückblickend.
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