Partnerschaften

Schüleraustausch zwischen Brühl und Ormesson ist abgesagt

Die Ortspartnerschaft zwischen Brühl und Ormesson weckt wenig Interesse bei den Jugendlichen im Ort. Deshalb ist der gegenseitige Besuch während der Osterferien abgesagt.

Von 
Ralf Strauch
Lesedauer: 
Die Gastschüler aus Ormesson feiern vor fünf Jahren beim Grillen mit Gasteltern, dem Freundeskreis und Gemeindevertretern zusammen ihre tollen Tage in Brühl. Da steht auch der zuständige Mann aus dem Rathaus, Jochen Ungerer, gern am Grill. © zeuner

Brühl. „Es tut mir im Herzen weh“, betonte Jochen Ungerer, im Rathaus unter anderem für die Ortspartnerschaften zuständig, in der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses, „aber leider mussten wir den Schüleraustausch absagen“. Eigentlich hätte diese Begegnung zwischen Jugendlichen aus Brühl und dem französischen Ormesson-sur-Marne rund um die Ostertage stattfinden sollen. Doch, obwohl die Werbetrommel gerührt worden sei, hätten auf deutscher Seite nur zwei Jugendliche und auf der französischen nur vier ihr Interesse an der Begegnung geäußert. Es sei traurig, dass so nicht die Basis für neue Freundschaften angeboten werden könnte, die letztlich den Unterbau für die Ortspartnerschaft bildeten.

Einig sei man sich allerdings in beiden Kommunen, dass man versuchen wolle, im kommenden Jahr den Jugendaustausch wiederzubeleben. „Wir werden uns zusammensetzen, um die Probleme zu analysieren und abzustellen“, meinte Ungerer. Alternativ könne der Besuch von jeweils einer Woche zeitlich auf ein verlängertes Wochenende reduziert werden. Und auch der Termin rund um Ostern sei nicht in Stein gehauen.

Ortspartnerschaft zwischen Brühl und Ormesson: Zauber der Bundesgartenschau vermitteln

Besprochen werden soll das weitere Vorgehen beim nächsten Partnerschaftstreffen am Wochenende 7. bis 9. Juli. Der finde entgegen dem eigentlichen Rhythmus in Brühl statt, denn man wollen den Freunden aus Ormesson dann den Zauber der Bundesgartenschau vermitteln. Zudem könne man so im nächsten Jahr die französische Partnergemeinde vor den Toren von Paris besuchen, wenn die Seinemetropole sich auf die Olympischen Spiele vorbereitet. Weiterhin wurde zwischen den Verantwortlichen vereinbart, dass die Brühler 2025 die Partnergemeinde in Ormesson erneut besuchen, „um wieder in den richtigen Rhythmus zu kommen“.

Mehr zum Thema

IG Vereine

Brühler Vereine haben im laufenden Jahr viel vor

Veröffentlicht
Von
Volker Widdrat
Mehr erfahren
Kulturausschuss

Jugendmusikschule Brühl: Junge Bläser sind wieder im Aufwind

Veröffentlicht
Von
Ralf Strauch
Mehr erfahren
Klimaschutz

Nebel zieht durch die Klassenzimmer der Brühler Realschule

Veröffentlicht
Von
Hannah Gieser
Mehr erfahren

Der Austausch mit dem sächsischen Weixdorf Ende Juni ist ein Jubiläum. Der 30. Geburtstag der Partnerschaft wird von Freitag, 23. Juni, bis Sonntag 25. Juni in Brühl gefeiert. Am Freitag findet ein Jubiläumsabend in der Festhalle statt, der von den Kerweborscht und den Männerchören aus Brühl und Weixdorf musikalisch untermalt werden soll. Weiterhin soll es eine Überraschung beim Buffet geben. Nach einem Ausflug am Samstagmittag soll der Abschluss beim Wassersportverein bei deren Sommerfest gefeiert werden. „Dieser tolle Ort hat schon einmal unsere französischen Freunde absolut begeistert“, meinte Ungerer, „jetzt dürfen es auch die Sachsen erleben“.

Eine Achterbahnfahrt der Gefühle zwischen Hoffen und Bangen stellte der Bericht aus der Partnergemeinde Dourtenga im westafrikanischen Burkina Faso dar. Bürgermeister Dr. Ralf Göck informierte den Ausschuss, dass sich die Situation bei der Klimapartnerschaft schwierig darstelle – in dem Distrikt in dem Dourtenga liegt, gebe es ein Terrorcamp und werde dort auch aktuell gekämpft, ergänzte SPD-Gemeinderat Hans Zelt, der als Vorsitzender des Förderkreises ganz neue Informationen von den afrikanischen Partner erhalten hatte.

Gleichwohl fänden die Pflanzungen von Bäumen weiter statt, es sei ein Brunnen gebohrt worden und auch die Landwirtschaftsschule werde weiter ausgebaut. Zwar seien die Schulen dort geschlossen, doch der Unterricht fände in anderen, sichereren Räumen in den Dörfern statt.

„Die Not der Menschen wird nicht geringer“ berichtete Zelt, deswegen habe man den Schwerpunkt der Unterstützung zurzeit verstärkt auf die humanitäre Hilfe umgestellt.

Redaktion

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung