Brühl. „In der Provinz Koulpélogo, in der unsere Partnergemeinde liegt, hat sich die Sicherheitslage etwas entspannt“, berichtete Bürgermeister Dr. Ralf Göck in der jüngsten Sitzung des Ratsausschusses für Kultur, Sport und Partnerschaft über die Situation Dourtengas im afrikanischen Burkina Faso. In der jüngsten Vergangenheit hatte der tödliche Anschlag auf den traditionellen Dorfchef Naaba Boulga (wir berichteten), zu dem sich inzwischen jihadistischen Terroristen bekannt hätten, für Schlagzeilen gesorgt. Zudem habe es wegen der terroristischen Bedrohung Evakuierungen gegeben, doch aktuell seien die betroffenen Einwohner wieder in ihre Häuser zurückgekehrt, fasst Göck kurz zusammen.
Ein Grund für die aktuell eingetretene Beruhigung in der Region sei, dass die Kontrolle dort wieder in den Händen des Militärs liege. Man habe jungen Menschen dafür eine kurze Grundausbildung gegeben und setze sie nun als eine Art besoldeten Zivilschutz ein, von dem nun die einzelnen Dörfer Dourtengas gesichert würden. „Dadurch konnten die Menschen wieder aus der Evakuierung zurückkehren – das öffentliche Leben beginnt wieder“, gab der Brühler Rathauschef seinen Eindruck der Nachrichten aus Dourtenga wieder.
Gabriele Rösch vom Förderkreis Dourtenga ergänzte nach der Sitzung im Gespräch mit unserer Zeitung, dass der Unterricht in allen Schulen der afrikanischen Partnergemeinde wieder aufgenommen worden sei, nachdem die Bildungsstätten wegen die unsicheren Lage längere Zeit geschlossen worden seien. Auch die noch junge Landwirtschaftsschule leiste wieder ihre Arbeit, die über den eigentlichen Unterricht hinausgehe.
Für die Entwicklung der vom Bund unterstützten Klimapartnerschaft von Brühl und Dortenga wertete Bürgermeister Göck als positiv. Die einzelnen Projekte würden derzeit weiter umgesetzt, „zwar langsamer als ursprünglich gedacht, aber sie laufen“.
Gleichwohl meldet das Auswärtige Amt, das aktuell in der Provinz Koulpélogo der Ausnahmezustand mit nächtlichen Ausgangssperren immer noch gelten würden. Und auch die Reisewarnung des Auswärtige Amtes für die Region Centre-Est ist nicht aufgehoben.
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