Brühl. Es ist schon seit der Rheinbegradigung ein ganz besonderes Fleckchen Brühl: Beim Zusammenfluss des Ketscher Altrheins mit dem Fluss haben die Wassersportler seit 90 Jahren ihr Bootshaus. Und im Sommer wird seit vielen Jahrzehnten das Areal drumherum zum geselligen Treff. Denn dann feiern die Paddler vor der einmaligen Kulisse ihr Sommerfest. So auch am Wochenende.
Und obwohl es kein großes Festprogramm gab, konnten die Besucher dort allerlei erleben. Beispielsweise Fahrten im Kanadier, bei denen die Gäste kräftig anpacken mussten, Schlagfrau Melanie Kupka gab nur den Rhythmus vor, Steuermann Markus Brand die Richtung – alles andere lag alle 90 Minuten in der Hand der jeweiligen Besucher. Obwohl es dabei auch spritzte, kam keiner in engeren Kontakt mit dem Rheinwasser.
Jüngste Besucher werden im Freiluftgottesdienst mit Rheinwasser getauft
Das gilt für die beiden womöglich jüngsten Besucher des Wochenendes beim Wassersportverein nicht. Emil und Aron wurden während eines ökumenischen Freiluftgottesdienstes zwischen Bootshaus und Fluss durch Pfarrerin Melanie Börnig und Diakon Kurt Gredel mit echtem Rheinwasser getauft – wer kann das schon von sich behaupten? Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von den Jungen und Mädchen des Kindergartens Heiligenhag, die dabei von Rebecca Ott am Keyboard begleitet wurden, und vom Chor „Intakt“, der passende Lieder mitgebracht hatte.
Thema des Gottesdienstes war unter anderem das Brückenbauen zwischen den Menschen. Eine solche Brücke wurde vor 30 Jahren auch zwischen Brühl und dem sächsischen Weixdorf geschlagen – dieses Partnerschaftsjubiläum wurde am Samstagabend auch ausgiebig beim Sommerfest des Wassersportvereins gefeiert. In geselliger Runde ließen die Gäste aus Weixdorf – mit Ortsvorsteher Gottfried Ecke an der Spitze – zusammen mit den Gastgebern, angeführt von Bürgermeister Dr. Ralf Göck und Ordnungsamtsleiter Jochen Ungerer, den Partnerschaftsbesuch ausklingen.
Und zwar ausgiebig, wie der Vorsitzende des Wassersportvereins Roland Schäfer begeistert feststellte. Die Stimmung war derart gut, dass der Brühler Verein spontan eine Tour auf der Elbe vorschlugen, um Weixdorf einen Gegenbesuch abzustatten. Erst als die Sonne sich verabschiedete und der Mondsichel den Himmel überließ, erklangen die letzten Lieder in der fröhlichen Runde.
Doch am nächsten Morgen ging es direkt weiter – nach dem Gottesdienst kamen die Weißwürste auf den Tisch. Zusammen mit den Grillspezialitäten, der Currywurst mit selbst eingekochter Soße, der vegetarischen Alternative, Obatzter nach Oma Schäfers Rezept, sowie Kaffee und Kuchen ließen es sich an beiden Festtagen zahllose Besucher im Schatten der Bäume am Rheinufer gut gehen – manche Wassersportfreunde aus dem Umland waren sogar per Boot angereist.
Und die Besucher zeigten sich vernünftig, denn „so viele antialkoholische Getränke wie diesmal, haben wir noch nie ausgeschenkt“, bilanziert Schäfer. Überhaupt war das Jubiläumsjahr auch ein Rekordjahr – was die Besucherzahlen anging.
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