Brühl. „Wer macht so einen Blödsinn?“ Ordnungs- und Hauptamtsleiter Jochen Ungerer schüttelt fassungslos den Kopf und weist auf eine der einst drei Mosaikschlagen des Spielhügels im Steffi-Graf-Park vor sich.
Irgendwann im Verlauf des Wochenendes haben Krawallbrüder bei diesem inzwischen eineinhalb Jahrzehnt alten Kunstwerk auf dem dem dortigen Spielplatz mutwillig das beliebte Mosaik bis weit in den Untergrund kaputt geschlagen. „Da müssen enorme Kräfte freigesetzt worden sein“, urteilt Ungerer und schüttelt erneut den Kopf.
Nun ist unklar, wie es mit dem Kunstwerk weitergeht. Der Bauhof prüft zurzeit, ob eine Restaurierung der beschädigten Bereiche ausreiche oder ob die Schlange komplett abgerissen werden muss. „Aktuell sieht es aus Sicherheitsgründen eher nach der zweiten Variante aus“, meint Ungerer, „das wäre wirklich sehr, sehr schade.“
2009 war der ganz besondere Spielplatz im Steffi-Graf-Park seiner Bestimmung übergeben worden. Der damalige Ortsbaumeister Bernd Hillmann lobte bei der Einweihung: „Das sind Könner.“ Diese Anerkennung bezog er vor allem auf die handwerkliche Arbeit der „Naturspur“-Leute, die diesen Spielplatz gestaltet hatten.
Mit wie viel Liebe sie unter Verwendung verschiedener Steine und Materialien die Mosaikarbeiten ausgeführt haben, sehe der Betrachter erst, wenn er direkt davorsteht, zeigte sich Hillmann damals begeistert. Sein Amtsnachfolger Reiner Haas steht nun vor den Trümmern dieser Mosaikschlange und kann die Rücksichtslosigkeit der Randalierer einfach nicht fassen. „Das war ein hochwertiges Kunsthandwerk“, meint Ungerer.
Dieses Rowdytum will die Gemeinde nicht ungesühnt lassen, so wurde inzwischen bei der Polizei Strafanzeige erstattet. Und die Behörden zeigen sich nicht untätig, denn es wurden bereits an mehreren Bereichen Fingerabdrücke gesichert. Unter anderem waren rund um die Anlage auch Einkaufswagen sichergestellt worden. „Wenn wir diese Dappschädel bekommen, dann werden sie empfindlich bestrafen“, ist Ungerer überzeugt, eine solche gesellschaftliche Verrohung wolle man nicht einfach hinnehmen, sagt er noch.
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