Marion-Dönhoff-Realschule (mit Fotostrecke)

Zirkusprojekt an Brühler Schule ist ein Spiel mit dem Feuer

Das schuleigene Zirkusprojekt „Chaotica“ ist erstmals nach der Corona-Pandemie zu erleben und macht schon jetzt Lust auf die nächste Vorstellung. Gleich 230 Kinder sind daran beteiligt.

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Catharina Zelt
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Die brennenden Fackeln wirbeln durch die Luft. © Zelt

Brühl. Hoch oben über der Menge schweben die Artistinnen der Marion-Dönhoff-Realschule (MDRS) Brühl-Ketsch im Zirkuszelt. Sie hängen an roten Tüchern, die sie sich gekonnt um Handgelenke und Beine wickeln, um in der Luft ihre Tricks vorzuführen. Sie zeigen Spagate, hängen sich kopfüber in die Bänder oder lassen sich ein kleines Stück nach unten fallen.

Kaum zu glauben, dass die Fünft- und Sechsklässler der Realschule für die drei Vorstellungen des Zirkus „Chaotica“ am Wochenende gerade einmal eine Woche Vorbereitungszeit hatten. „Mit unserem Zirkusprojekt haben wir in der Form 2013 angefangen“, erklärt Lehrer Hagen Koch, der das Projekt koordiniert und als Zirkusdirektor die Zuschauer begrüßt. Alle zwei Jahren hieß es seitdem: „Manege auf für die Mädchen und Jungen der Klassenstufe 5 und 6 sowie die Flüchtlingsklasse.“

230 Kinder beteiligen sich an Brühler Zirkusprojek

Wegen der Corona-Pandemie setzte das Projekte einige Jahre aus – in diesem Jahr ist es nun wieder aufgenommen worden. Und das mit Erfolg: 230 Kinder stellten ein rund zwei Stunden langes Programm auf die Beine. Mit an ihrer Seite waren etwa 40 Lehrkräfte, Sportmentoren aus den 9. und 10. Klassen sowie das Zirkusunternehmen Soluna, von dem unter anderem das große Zelt auf dem Gelände der Schule stammt. Nach der Generalprobe am Freitagmorgen vor Grundschülern aus Brühl und Ketsch folgten drei Vorführungen am Freitagabend sowie am Samstag. Um das Zelt herum standen Stände mit Hotdogs, Kuchen, Getränken, Popcorn und einer Tombola.

Projekt

So war der Zirkus an der Brühler Marion-Dönhoff-Realschule

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Im schmucken Zirkuszelt ist die Stimmung während der Vorstellungen absolut prächtig: Es wird gejubelt und geklatscht, gestaunt und gelacht. Wenn die Clowns in ihren bunten Kostümen in die Manege kommen, zum Beispiel als Feuerwehr, um eine brennende Kerze zu löschen, gibt es für die Zuschauer kein Halten mehr.

Mit den Flowersticks oder dem Diabolo zeigen die Kinder ihre Balance und Fingerfertigkeit. Sie werfen die Stäbe hoch und fangen sie wieder, drehen sie oder lassen sie hin und her tanzen. Am Diabolo geht es ähnlich dynamisch zu – die Schüler werfen sich den sanduhrförmigen Gegenstand gegenseitig zu und rollen ihn sogar mit verbundenen Augen auf der dünnen Schnur.

Zirkus an Marion-Dönhoff-Realschule ist nichts für schwache Nerven

Die Feuerspucker sind allerdings nichts für schwache Nerven. Mit den bloßen Händen drücken sie grell leuchtende und flackernde Flammen aus und lassen das Feuer sogar auf ihre Handflächen hin- und herfließen. Beim Kampf mit brennenden Schwertern hält so mancher im Publikum den Atem an. Am Ende spucken die Artisten das Feuer mit einem kräftigen Atemzug durch die Luft.

Akrobatik kommt beim Zirkus „Chaotica“ auch nicht zu kurz: Ob an den Tüchern, an der Leiter, auf dem Trampolin oder am Trapez – die Kinder zeigen eindrucksvoll, welche Talente in ihnen schlummern. Sie zeigen Spagate, schaukeln kopfüber über der Manege oder bilden auf dem Boden eine menschliche Pyramide.

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Zum großen Finale kommen alle Artisten noch einmal in ihren Kostümen in die Manege. Ganz kurz zeigen sie jeweils einen letzten Trick in ihrer Disziplin – und ernten dafür nochmals tosenden Applaus.

Die Idee des Projekts, so Hagen Koch, sei es zum einen als „bewegte Schule“ vor den Sommerferien Spaß an der Bewegung zu vermitteln und zum anderen gleichzeitig soziale Projekte zu unterstützen. So werden während der Aufführungen Spenden für das Projekt „Zirkus der Sterne“ gesammelt.

Hilfe für andere Menschen durch Zirkusprojekt

Im Oktober möchte der Zirkus Soluna dabei mit Partnern aus Belgien und der Slowakei nach Kosice in der Slowakei und Uschgorod in der Ukraine reisen, um dort ein Zirkusprojekt mit geflohenen Kindern aus Kriegsgebieten umzusetzen. „Wir sammeln jedes Mal für einen anderen sozialen Zweck“, erklärt Koch.

Die Schüler der fünfsten und sechsten Klasse zeigen im Zirkus ihr Können. © Zelt

Als Highlight wird ein handsigniertes Trikot von Handballer Juri Knorr versteigern. Der Erlös aus der Aktion wandert ebenfalls in den Spendentopf des Brühler Zirkusprojektes.

Nach den erfolgreichen Aufführungen gibt es für die beteiligten Jungen und Mädchen der Schule ein Eis, gesponsert vom Edeka Embach. Hagen Koch betont abschließend dazu, dass ein Projekt in dieser Dimension ohne Sponsoren wie dem Globus Hockenheim oder der HuManS-Stiftung, die dafür 3000 Euro gespendet hat, nicht möglich wäre. Schon jetzt freuen sich die Beteiligten – allen voran wahrscheinlich die künftigen Fünft- und Sechstklässler – auf den nächsten Zirkus „Chaotica“ im Jahr 2026.

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