Eppelheim/Plankstadt. Lilo, Melli, Yuki, Flecky, Josie und Lilly Fee waren nicht zu bremsen. Mit Gleichgesinnten toben, spielen und sich gegenseitig beschnuppern, das fanden die Vierbeiner richtig klasse. Möglich war dies auf der neuen Hundespielwiese der Stadt. Am Samstag wurde das Gelände offiziell eröffnet und der Bevölkerung vorgestellt. Von 11 bis 17 Uhr konnten Interessierte mit oder ohne Vierbeiner vorbeikommen und das im Feldgebiet südlich des Eppelheimer Wasserwerks gelegene Areal, das auf halber Strecke am Radweg nach Plankstadt zu finden ist, in Augenschein nehmen.
Das taten viele, wie beispielsweise Martina Hipp aus Mannheim mit ihrer süßen kleinen Chihuahua-Dame „Lilly Fee“ oder Iris und Harald aus Lobenfeld mit ihrem großgewachsenen Schweizer Schäferhund „Yuki“. Alle fanden die Hundewiese gut. „Ein bisschen mehr Schatten wäre schön, aber sonst ist alles da, was man braucht“, meinten sie.
Der Hundetreffpunkt ist in drei Spielareale unterteilt. Es gibt eine große Spielwiese mit Sportelementen wie einem großen Tunnel und zwei kleinere Spiel- oder Übungsflächen, die durch einen Zaun voneinander getrennt sind. Hier bestehe die Möglichkeit, kleinere Hunde von den großen zu separieren oder ängstliche Hunde behutsam an andere heranzuführen oder mit seinem Hund zu üben, informierte Bürgermeisterin Patricia Rebmann, deren Vierbeiner „Floyd“ zu den regelmäßigen Nutzern der Spielwiese gehört.
Die städtische Fläche wurde von den Mitarbeitern des Eppelheimer Bauhofs hergerichtet. „Wir kooperieren bei diesem Projekt mit Plankstadt. Das ist ein wunderbares Beispiel interkommunaler Zusammenarbeit“, hob Rebmann hervor. Denn der Bauhof der Nachbargemeinde unterstützt die Eppelheimer Bauhofmitarbeiter nicht nur bei der regelmäßigen Kontrolle des Geländes, sondern hat unter anderem einen Holzunterstand mit Sitzbank angefertigt und Baumstämme angeliefert, die Herrchen oder Frauchen als Sitzmöglichkeit dienen oder als Sportelement für Hunde genutzt werden können. Es gibt eine geschützte Wasserentnahmestelle und Wassernäpfe, damit Vierbeiner nach dem Toben ihren Durst löschen können. Auf dem Gelände befindet sich auch eine ausrangierte Weihnachtsmarkthütte, in der man sich bei Regenwetter unterstellen kann. In der Hütte wird eigentlich Hundespielzeug aufbewahrt.
Antrag der SPD für eine Hundewiese in Eppelheim erfolgreich
„Leider wurde uns die Kiste mit den Spielsachen gestohlen“, bedauerte die Bürgermeisterin. „Ich weiß zwar nicht, wer abgekautes Hundespielzeug braucht. Aber die Kiste ist weg.“ Daher fände sie es klasse, wenn geeignete Spielmaterialien gespendet werden würden. Wer etwas übrig hat, darf dies einfach in der Hütte deponieren. Die Hundewiese ist rund um die Uhr offen. Entsprechende Regeln und Nutzungsbedingungen findet man am Eingang.
Den Antrag für eine Hundewiese in den Gemeinderat eingebracht hat die SPD-Fraktion im Mai 2021 auf Anregung von Stadtrat Alexander Pfisterer. Dies teilte Stadtrat und SPD-Vorsitzender Jürgen Geschwill mit, der bei der Eröffnung der Hundewiese mit Vorstandsteam und Fraktionsmitgliedern ehrenamtlich die Bewirtung der Besucher – es gab „Hot Dogs“ und gegrillten Hirtenkäse als vegetarische Alternative – übernommen hat.
Hintergrund für den SPD-Antrag war die Leinenpflicht im Stadtgebiet. Sie lässt Hundebesitzern im öffentlichen Raum keine andere Wahl: Bei jedem Gassigehen oder Familienausflug müssen die Vierbeiner brav an der Leine bleiben, auch in Wald und Flur, um Wildtiere zu schützen. Damit die Bewegungsfreude und der Spieltrieb vieler Hunderassen nicht zu kurz kommen, sollte ein „Platz zum Toben“ geschaffen werden. Die Verwaltung wurde mit der Suche nach einem geeigneten Gelände beauftragt.
Der Standortvorschlag südlich des Wasserwerks fand schließlich die Ratsmehrheit. Danach waren bei der Gestaltung der Hundewiese und den Nutzungsregeln Ideen und Vorschläge aus der Bevölkerung gefragt. „Wir danken allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich mit Rat und Tat bei diesem Projekt ehrenamtlich eingebracht haben, um dieses Areal als Begegnungsfläche für Hunde nutzbar zu machen“, meinte der SPD-Vorsitzende.
Hundewiese in Eppelheim bietet bei Eröffnung Infostände und Angebote
Bei der Eröffnung der Hundewiese gab auch Infostände und Angebote „rund um den Hund“ und ausreichend Sitzplätze zum Verweilen. Organisiert hatten dies Gabi Hildebrandt und Patrick Röschmann vom Kulturamt der Stadt mit Unterstützung des Bauhofs. Es präsentierten sich die mobile Hundeschule „Zauberhund“ von Anja Paul aus Sandhausen und der Verein „Futteranker“ aus Mannheim mit Ralph Herzog und Sylke Ziegler. Sie verkauften Hundespielzeug, Schlüsselanhänger, Futtertaschen und vieles mehr, um mit den Einnahmen bedürftige Menschen mit Bestandstieren mit Futterspenden und bei Tierarztkosten unterstützen zu können. Man kann die Arbeit des Vereins auch mit Futterspenden unterstützen.
Auch die Hundetagesstätte „PfotenPark“ aus Brühl mit Hundetrainer Volker Pfeifer und Assistentin Lena Becker stellte sich mit ihren Angeboten vor, ebenso „Larissas Dogworld“, die Hundefotografie, Hundezubehör und einen „Gassigeh-Service“ anbietet.
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