Eppelheim. Arbeitslosigkeit trifft nicht nur Menschen, sondern auch Engel. Um dieser zu entkommen, werden die Boten Gottes – so zumindest im Krippenspiel in Eppelheim – beim Jobcenter vorstellig. Den zuständigen Beamten müssen sie erst einmal von ihrer momentanen Not und ihren Fähigkeiten überzeugen und mit falschen Vorstellungen über Engelswesen aufräumen.
Moderne Engel in Eppelheim: Ein zeitgenössischer Blick auf biblische Traditionen
Denn schließlich möchten sie ihre wichtige Arbeit zum Wohlgefallen der Menschen fortsetzen und Gottes Botschaft zu den Menschen bringen. Aber das erweist sich als gar nicht so einfach, wie man es denken möchte.
An Heiligabend durften Groß und Klein deshalb eine ganz besondere Krippenspielgeschichte erleben. Mehr als 40 Kinder zeigten in der evangelischen Pauluskirche die Bibelüberlieferung in einer wirklich modernen Form – gewürzt mit reichlich Aussagekraft, witzigen Passagen, aber auch viel aktuellem Bezug zu den Kriegen und Krisen in der Welt.
Zwei Handlungsstränge wurden für das Stück „Engel beim Jobcenter“ miteinander verwoben. Diakon Jascha Richter, der auch den liturgischen Teil des Krippenspielgottesdienstes übernahm, hatte die Idee dazu. Er war schon vor drei Jahren an seiner früheren Wirkungsstätte, der evangelischen Kirchengemeinde in Neulußheim, an der Erstaufführung der Geschichte beteiligt.
Krippenspiel in Eppelheim: An die heutige Zeit angepasst
In der Paulusgemeinde wurde er von Kirchengemeinderätin Julia Robl als Krippenspielverantwortlicher und Kirchengemeinderat Olaf Christiansen sowie dem Krippenspielteam mit Lisa, Solvej, Eva, Greta, Deniz, Max und Tristan bei der Umsetzung unterstützt. Für die Licht- und Tontechnik waren von der Kirchengemeinde Armin Bernt, Daniel Laubscher und Jens Neureither zuständig.
Für die musikalische Begleitung sorgte Kirchenmusiker Peter Rudolf an der Orgel. Alle waren mit viel Leidenschaft dabei, um die Aufführung am Weihnachtstag zu etwas Besonderem zu machen.
„Unser Krippenspiel ist in diesem Jahr mal anders, deutlich moderner und an die heutige Zeit angepasst“, betonte Christiansen im Gespräch. Im November wurden die Rollen und Kostüme vergeben. 44 Kinder im Alter zwischen drei und zwölf Jahren hatten sich dafür beworben. Sie erweckten Maria und Josef, Engel und Hirten, die drei Weisen aus dem Morgenland und den Jobcenter-Beamten zum Leben. Nach der Rollenverteilung erfolgte eine dreiwöchige Pause. „Die Kinder bekamen Zeit fürs Textlernen“, erklärte Christiansen. „Unsere jungen Darsteller waren darin total schnell“, lobte er.
Intensive Vorbereitungen: Proben und das Finale am Heiligabend
Danach traf man sich an vier Terminen in der Pauluskirche, um die verschiedenen Szenen mehrmals zu proben. Beim ersten Termin gab es als tolle Einstimmung ein gemeinsames Abendessen und eine Fackelwanderung durch die Stadt.
An Heiligabend durften sich die vielen Besucher auf das großartige Resultat der vielen Probestunden freuen und der wichtigen Weihnachtsbotschaft der Engel lauschen: „Jesus ist geboren, wie alle Menschen geboren werden. Gottes Sohn litt mit euch und starb für euch. Ihr müsst ihn aber nicht bei den Toten suchen. Er ist auferstanden und auch heute noch bei euch!“
Anmeldung Newsletter "Topthemen am Abend"
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/eppelheim_artikel,-eppelheim-engel-am-jobcenter-ein-krippenspiel-mit-modernem-twist-begeistert-eppelheim-_arid,2160668.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/eppelheim.html