Rudolf-Wild-Halle

Stefan Gebert und Meilensteine Band: Rockgeschichte in Eppelheim

Radiomacher Stefan Gebert und seine "Meilensteine Band" präsentierten ein unterhaltsames Konzert mit Hits und Geschichten aus der Welt der Rockmusik.

Von 
Sabine Geschwill
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Die „Meilensteine Band“ mit Chris Linder (v. l.), Stefan Gebert, Alex Lützke und Frank Ruppert weiß in der Rudolf-Wild-Halle zu begeistern. © geschwill

Eppelheim. Er kann wunderbar erzählen und moderieren. Aber auch die Musik liegt ihm im Blut und so wurde es für das Publikum mit Radiomacher Stefan Gebert und seiner „Meilensteine Band“ in der Eppelheimer Rudolf-Wild-Halle ein höchst unterhaltsamer Abend. Unter dem Titel „Meilensteine der Rockgeschichte“ gab Gebert persönliche Einblicke in sein Leben, teilte Erfahrungen und begeisterte mit seinen Lieblingshits, seinen ganz besonderen „Meilensteinen der Rockgeschichte“.

„Es war mein Ziel, Songs auf die Bühne zu bringen, die mich geprägt haben“, sagte er. Die von ihm geliebten und geschätzten Songs wollte er instrumental und mehrstimmig erlebbar machen. Prima gelungen ist dies dem grandiosen Saxofonisten mit einem „Unplugged-Konzert“ und seiner neuen „Meilensteine Band“, die sich erst im Dezember 2021 zusammengefunden hatte.

Gebert hatte sich mit Bassist Chris Linder, dem Akustik-Gitarristen Alex Lützke und Frank Ruppert an den Stahlsaiten drei fabelhafte Musiker an seine Seite geholt. Die vier Künstler verstanden es, die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen, mit Musik zu berühren und von Sternstunden des Lebens, Verzweiflung, Hoffnung und Liebe zu erzählen. Sie boten „Rock für alle Lebenslagen“.

Die Jungs brachten Songs auf die Bühne, die Generationen geprägt haben: Hits von Queen, Sting, Eric Clapton, George Harrison und den Eagles, aber auch von Grönemeyer, Bap, Müller-Westernhagen und Santana. Gebert, der öfters mit dem Duo „Hey Babe“ mit Frank Steuerwald am Piano in der Halle zu Gast war, zeigte sich dankbar, mit seiner neuen Band das Spielzeitprogramm bereichern zu dürfen. „Es hat in den letzten zwei Stunden vor dem Konzert nicht aufgehört zu regnen. Ich bin euch dankbar, dass ihr trotzdem gekommen seid“, schickte er vorweg und freute sich auf den Abend. „Wir legen jetzt einfach mal los.“

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Jeder Rocksong wurde mit einer Geschichte verknüpft. In „Layla“ ging es um die Musiker George Harrison und Eric Clapton, die beide Pattie Boyd liebten. 1966, im Geburtsjahr Geberts, heiratete Boyd den Gitarristen der „Beatles“, nachdem sie sich während der Dreharbeiten zum Film „Yeah Yeah Yeah“ kennengelernt hatten. Später verließ sie ihn, um mit Clapton zusammenzuleben, den sie dann nach der Scheidung von Harrison 1979 auch heiratete. Clapton widmete ihr etliche Lieder, unter anderem „Layla“.

Gebert wusste auch um die Entstehungsgeschichte des Queen-Hits „Crazy little things called love“, den Sänger Freddie Mercury, der damals als lausiger Gitarrist galt, auf der Akustikgitarre komponiert hatte. Zu Geberts Lieblingsliedern gehört aber auch „Europa“ von Carlos Santana. Der Radiomoderator wusste das Stück wunderbar melodiös auf seinem Saxofon zu interpretieren. Mit viel Applaus und einem begeisterten „Wow“ dankte ihm das Publikum für dieses musikalische Bonbon.

Um Vorurteile, denen man im Leben begegnet, ging es in dem Hit „Friday I’m in love“, mit dem der provokant geschminkte Sänger Robert Smith und die Band „The Cure“ bekannt wurden. Mit „Feel like making love“ der Bad Company wurde ein für die „Meilensteine Band“ prägendes Lied vorgestellt, bei dem Bassist Chris Linder mit einem Gesangssolo glänzte und dafür bejubelt wurde. An Sting und sein Markenzeichen, einen schwarz-gelben Pullover, wurde mit dem Lied „Fields of Gold“ erinnert und in „Lonesome Loser“ der „Little River Band“ die Frage erörtert, an wem es liegt, wenn man immer wieder von Frauen verlassen wird. Als Kontrastprogramm gab es einen Song von Wolfgang Ambros sowie ein Medley der Ohrwurmhits „Just a Gigolo“ und „I ain‘t got nobody“ von „Van Halen“-Sänger David Lee Roth.

Dass die vier Musiker Schauspieltalent besitzen, bewiesen sie während des zweistündigen Auftritts zur Freude der Zuschauer mehrfach und dass sie ihre Instrumente aus der Hand legen und „a capella“ singen können, zeigten sie mit dem Bryan-Wilson-Song „In my room“. Von den „Eagles“ wurde schließlich der Ohrwurm „Take it easy“ ausgepackt und mit „Geiler is‘ schon“ von Marius Müller-Westernhagen an die freiheitsliebende Zeit Ende der 1960er Jahre erinnert.

Höchst bedauerlich war, dass nur 80 Gäste den Weg in die Halle gefunden hatten, um den „Meilensteinen der Rockgeschichte“ zu lauschen. Der Abend, der mit glänzenden solistischen Parts, Grooves und Hits gespickt war, hätte wahrlich ein Vielfaches an Publikum verdient.

Freie Autorin Ich bin seit 1995 als freie Journalistin und Fotografin für die Schwetzinger Zeitung im Einsatz und betreue dabei hauptsächlich den Lokalbereich Eppelheim.

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