Demokratie

Welche Reden bei der Demo in Eppelheim zu hören waren

Insgesamt sechs Reden wurden bei der Demonstration gegen Rechtsextremismus und für Menschenrechte gehalten. Dabei fand auch Bürgermeisterin Rebmann deutliche Worte.

Von 
Sabine Geschwill
Lesedauer: 
Bürgermeisterin Patricia Rebmann zeigt anhand von Beispielen auf, dass bei Remigration viele Menschen nicht mehr in Deutschland bleiben dürften. © Sabine Geschwill

Eppelheim. Bei der Demonstration gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus für Demokratie und Menschenrechte in Eppelheim stand Initiator Walter Läßle nicht allein auf der Rednerbühne. Jutta Dawid vom Gemeindeteam der katholischen Kirchengemeinde, Diakon Jascha Richter von der evangelischen Kirchengemeinde, Stadträtin Claudia Grau-Bojunga, Vereinssprecher Thomas Hübler und Bürgermeisterin Patricia Rebmann ergriffen auch das Wort.

Dawid erinnerte an die Rede von Marian Turski, die er bei der Gedenkveranstaltung 2020 in Auschwitz hielt. Darin war von einem elften Gebot die Rede: „Du sollst nicht gleichgültig sein!“ Keiner dürfe gleichgültig sein, wenn er historische Lügen höre, wenn die Vergangenheit für aktuelle politische Zwecke missbraucht werde, wenn Minderheiten diskriminiert würden. Ehe man sich versehe, könne es passieren, dass „plötzlich wieder ein Auschwitz vom Himmel falle“.

Mehr zum Thema

Domplatz (mit Video)

Für die Demokratie: In Speyer wird gegen Rechts demonstriert

Veröffentlicht
Von
Jürgen Gruler
Mehr erfahren
Kundgebung (mit Fotostrecke)

600 Demonstranten gegen Rechtsextremismus in Hockenheim

Veröffentlicht
Von
Matthias Mühleisen
Mehr erfahren
Demonstrationen

Eppelheimer Landwirte bei Protestzug: „Es ist ein Sterben auf Raten“

Veröffentlicht
Von
Linda Saxena
Mehr erfahren

Claudia Grau-Bojunga will, dass die rechtspopulistische Partei, deren Namen sie nicht in den Mund nehmen wollte, von der politischen Bühne verschwinde. „Das erreichen wir nur, wenn wir alle wählen gehen und das Kreuz an der richtigen Stelle machen.“ Jascha Richter zitierte ein Gedicht, dessen Hauptaussage er treffend für die Vielfalt der Menschen in Stadt, Land und Bund fand: „Der Himmel ist bunt.“

Thomas Hübler verdeutlichte: „Unsere Vereine und Organisationen sind Orte des Miteinanders und des Zusammenkommens und nicht der Ausgrenzung.“ Das Leben in den Vereinen sei vielfältig und bunt. Überall werde Demokratie gelebt. Der Mensch stehe im Mittelpunkt, nicht seine Herkunft, Religion oder Geschlecht.

Innenstadt

Demonstration in Eppelheim: Kunterbunt gegen Braun

Veröffentlicht
Von
Sabine Geschwill
Mehr erfahren

Für Patricia Rebmann war klar: „Ein 1933 darf es nicht noch einmal geben. Wir dürfen dies nicht gewähren lassen.“ Mit Blick auf die von der AfD geplante Remigration von Menschen nichtdeutscher Herkunft bis in die dritte Generation stellte sie die Frage: „Wer von uns wäre dann nicht mehr hier, wenn diese Partei an die Macht kommt?“ Sie zeigte anhand von Beispielen, inklusive ihrer eigenen Familiengeschichte auf, dass dies unfassbar viele wären. „Wehret den Anfängen“ treffe längst nicht mehr zu, „wir sind schon mittendrin“, warnte Rebmann.

Mit treffenden Worten des Lyrikers Erich Fried schloss sie ihre Ansprache: „Ich bin der Sieg, mein Vater war der Krieg. Der Friede ist mein lieber Sohn. Er gleicht meinem Vater schon.“ 

Freie Autorin Ich bin seit 1995 als freie Journalistin und Fotografin für die Schwetzinger Zeitung im Einsatz und betreue dabei hauptsächlich den Lokalbereich Eppelheim.

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung

VG WORT Zählmarke