Landespolitik

CDU-Chef Hagel spricht in Hockenheim über seine Pläne und Ziele

Vor 130 Zuhörern im Baden-Württemberg-Center auf dem Hockenheimring hat CDU-Landeschef Manuel Hagel (36) über seine Vorstellungen gesprochen, wie sich das Land nach einem CDU-Wahlsieg 2026 verändern soll.

Von 
Volker Widdrat
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Großes Interesse an „Mensch Manu“: Rund 130 Gäste wollen den CDU-Landesvorsitzenden und Fraktionschef im Landtag am Hockenheimring erleben. © Dorothea Lenhardt

Hockenheim. „Mensch Manu“ heißt das Format, mit dem CDU-Landeschef Manuel Hagel auf Sommertour im Ländle unterwegs ist. Am Freitagabend gastiert der 36-Jährige aus dem Wahlkreis 65 (Ehingen) ganz oben im Baden-Württemberg-Center auf dem Hockenheimring.

Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion will nach oben. Die Christdemokraten liegen in Wahlumfragen bei rund 30 Prozent. Wenn 2026 gewählt wird, will Hagel die Regierungszeit der Grünen beenden. Und „Mensch Manu“ dürfte gute Chancen haben, als Ministerpräsident in die Villa Reitzenstein einzuziehen. Oberbürgermeister Marcus Zeitler begrüßt rund 130 Gäste, vor allem CDU-Mitglieder, und stellt Hagel als „nächsten Landesvater“ vor.

Familie, Ausbildung, Studium: Wer der CDU-Landeschef Manuel Hagel ist 

Lilly Hummel vom CDU-Kreisverband Karlsruhe-Land moderiert den lockeren Talk. Verheiratet, drei Jungs, römisch-katholisch, mittlerer Bildungsabschluss Ausbildung zum Bankkaufmann, Weiterbildung zum Bankbetriebswirt, Managementstudiengang mit Abschluss Diplom-Bankbetriebswirt - so stellt sich der 36-Jährige im Dialog mit Hummel selbst vor.

Manuel Hagel stellt sich bei „Mensch Manu“ auch als „Landei“ vor. © Dorothea Lenhardt

Die bisherigen Sprossen seiner Karriereleiter: zuerst Kreisvorsitzender der Jungen Union Alb-Donau/Ulm, Bezirksvorsitzender der Jungen Union Württemberg-Hohenzollern, Landesvorsitzender der Jungen Union Baden-Württemberg, Generalsekretär der Landes-CDU, seit acht Jahren im Landtag, seit November Vorsitzender der CDU Baden-Württemberg.

Manuel Hagel sucht in Hockenheim Leute, die anpacken

Hagel will von seiner Tour „Eindrücke mitnehmen“ aus allen Ecken des Landes, wie der Schwabe mit dem unverkennbaren Dialekt meint. Applaus ist ihm an diesem Abend sicher. Die CDU im Land möchte „ein paar Dinge anders machen, wieder nach der bürgerlichen Mitte schauen, nach den Leuten, die anpacken“. Eine moderne Volkspartei dürfe „nicht immer nur auf Sendung sein, sondern auch mal auf Empfang“.

„Wir haben immer Freude am Wettbewerb gehabt“, blickt er auf die Olympischen Spiele. Das sei anders geworden, weil bei Jugendkickern keine Tore mehr zählten und die Bundesjugendspiele abgeschafft worden seien - Leistung sei aus dem Alltag der Menschen verdrängt worden.

Der junge Politiker erzählt von Kontakten mit frischen Start-ups und traditionsreichen Unternehmen wie dem Dübel-Erfinder Fischer. Man müsse der jungen Generation wieder sagen dürfen: „Du musst gewinnen wollen, aber du kannst auch verlieren“. Hagel sieht das Land „mitten in einer Rezession und schleichenden Deindustrialisierung“. Christdemokraten seien vor allem Pragmatiker und nicht „ideologiebeladen“. „Ins Handeln kommen, wieder hungrig und leistungsbereit werden“, hat er als Vorschlag.

Sicherheit und Migration: Vorstellungen der CDU auf dem Hockenheimring vorgestellt

Er ist auf dem Land aufgewachsen, mit dem Bauernhof seiner Großeltern. Auch Erwin Teufel stammt aus einer kleinen Gemeinde. Lothar Späth wuchs in Ilsfeld bei Heilbronn auf. Und Winfried Kretschmann lebt in Sigmaringen auf der Alb. „Mit uns Landeiern hat Baden-Württemberg doch wirklich gute Erfahrungen gemacht“, meint „Landei“ Hagel aus Ehingen. Er habe eigentlich Förster werden wollen. Gute Politik brauche immer Inspiration und Kreativität.

Die CDU möchte ein „Deutschlandjahr“ für junge Menschen, die sich für die Gesellschaft engagieren möchten. Eine Reihe von Monaten etwas für das Land tun, in Blaulichtorganisationen oder in kirchlichen und sozialen Einrichtungen. Es gehe seiner Partei um Stabilität und Verlässlichkeit: „Für uns kommt immer zuerst Baden-Württemberg.“ Daher werde man keinen grünen Kretschmann-Nachfolger während der Legislaturperiode wählen.

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Beim Thema Sicherheit fordert die CDU eine Verschärfung des Umgangs mit Messern in der Öffentlichkeit. Hagel verweist auf jüngste Vorfälle in Stuttgart und fordert Abschiebungen für kriminelle und illegale Migranten: „Wir haben aufgehört, permanent nur eine Verbeugung vor dem Zeitgeist zu machen.“ Es brauche „nur Migration in den Arbeitsmarkt, aber nicht in das Sozialsystem“. Die CDU habe Mut und kümmere sich um die bürgerliche Mitte.

Die Fragerunde mit dem Publikum beschäftigt sich unter anderem mit Künstlicher Intelligenz (KI), Autoindustrie und Bundeswehr. Der „Kulturkampf“ gegen das Auto müsse weg, schimpft Hagel. Es ärgere ihn maßlos, dass der chinesische Autobauer BYD bei der Fußball-EM als Sponsor aufgetreten sei. KI biete viele Chancen, vor allem für die Wirtschaft und die Forschung. Ministerpräsident Markus Söder nennt er „umtriebig“. In Bayern seien tausend Professorenstellen geschaffen worden, in Baden-Württemberg die letzten drei Professuren als Gender Studies in Freiburg. „Wir dürfen nie mehr so mit unserer Truppe umgehen“, mahnt er mit Blick auf die Bundeswehr.

CDU hat laut Manue Hagel Präferenz auf Regierung mit FDP

Die vergangenen zwölf Jahre seien für die CDU in Baden-Württemberg keine einfache Zeit gewesen, gibt er zu. Nun wolle man nach vorne schauen, aus Fehlern lernen und es besser machen. Mit einem modernen und konservativen Politikentwurf das Vertrauen neu gewinnen. Als die Abendsonne ihre letzten Strahlen ins Motodrom schickt, hat Manuel Hagel noch eine wichtige Botschaft für die Landtagswahl in zwei Jahren: „Die Präferenz liegt auf einer bürgerlichen Regierung unserer CDU mit der FDP.“

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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