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E-Auto-Lagerung auf P2 in Hockenheim: Grüne fordern rechtskonformes Handeln

Die Hockenheimer Fraktion der Grünen verweist auf die gescheiterte Bauvoranfrage im Gewann Auchtergrund und kritisiert die „Eilentscheidung“ vor Beginn der Lagerung 2022 auf dem Parkplatz P2.

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Pressemitteilung
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Hier stehen die E-Autos noch auf dem Parkplatz P2 in Hockenheim, inzwischen sind sie jedoch abtransportiert. © Dorothea Lenhardt

Hockenheim. Über die Gründe des schnellen Abtransports der E-Autos auf dem Parkplatz P 2 im Gewann Hausstücker liegen dem Gemeinderat bislang keine Informationen vor. Das berichtet die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen und weist darauf hin, dass eine Bauvoranfrage im Gewann Auchtergrund (C 6), einen gewerblichen Lagerplatz für E-Autos zu schaffen, nicht weiter verfolgt worden sei, weil ein Grundstückseigentümer gegen dieses Vorhaben Einspruch eingelegt hatte.

Die Fraktion der Grünen hatte in der Gemeinderatssitzung im Dezember 2023 die Legalisierung der E-Auto-Lagernutzung auf dem P 2 abgelehnt, „weil sie ein rechtskonformes Handeln der Stadt für wichtig hält und eine Umnutzung an notwendige zu schaffende Voraussetzungen geknüpft sieht“, heißt es in der Pressemitteilung.

Die E-Autos standen in Hockenheim wesentlich länger als angedacht

In einer „Eilentscheidung“ sei die Nutzungsänderung des Parkplatzes P 2 Hausstücker ohne ausreichende baurechtliche Prüfung und ohne Vorabinformation betroffener Bürger oder Gremien getroffen worden, schreiben die Grünen und verweisen auf einen Bericht unserer Zeitung vom 7. Dezember 2022. Die E-Autos sollten dort zunächst für drei Monate mit der Option auf Verlängerung um einen Monat geparkt werden und standen knapp eineinhalb Jahre später immer noch, so die Grünen.

Bei einer derart weitreichenden Entscheidung müssten zukünftig sowohl die Eigentümer der Pachtflächen wie auch die Anwohner des Birkengrunds und die Gremien (Gesellschafterversammlung der Hockenheim-Ring GmbH und der Gemeinderat) umfassend vorab informiert werden, bekräftigen Adolf Härdle und Elke Dörflinger in ihrer Stellungnahme.

Bild der Vergangenheit: So sah der Parkplatz P 2 am 18. Januar 2023 aus. Die Zwischenlagerung von E-Autos hat der Ring GmbH 900 000 Euro eingebracht. © Lenhardt

Zu erwarten sei, dass das Einvernehmen mit den Grundstückseigentümern nicht einfach herzustellen sein wird und der gewerblichen Nutzung entsprechend höhere Pachtpreise die Folge sind. Bei einer Umwandlung des P 2 müssten städtebauliche Aspekte umgesetzt und beispielsweise eine Pufferzone geschaffen werden, um die Wohnqualität der Bürger zu erhalten. Auch die technischen Voraussetzungen wie Brandschutz für die Lagernutzung von Elektroautos müssten sichergestellt sein.

Historische Nutzung des Parkplatzes P2 in Hockenheim

Die Grünen blicken zurück: Der Parkplatz P2 wurde ehemals landwirtschaftlich und kleingärtnerisch genutzt, bevor die Freifläche im Zuge des Umbaus des Motodroms als Areal für den ruhenden Verkehr ausgewiesen und bei temporären Großveranstaltungen dem Hockenheimring als Parkplatz zur Verfügung gestellt wurde.

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Beim Umbau des Hockenheimrings seien bereits im Jahr 2001 nicht wie gemäß der Planfeststellung vorgesehen über 15 Hektar landwirtschaftliche Nutzflächen (Gewanne Horststücker, Vorderblattstücker, Zaunstücker) in forstliche Ausgleichsflächen umgewandelt worden.

Bei Aufstellung des Hockenheimer Bebauungsplans sollen Bäume gepflanzt werden

Mit der Umwidmung einer Fläche von 17,5 Hektar solle sowohl der temporären Parksituation bei Großveranstaltungen als auch der Schaffung von forstlichen Ausgleichsflächen planerisch Rechnung getragen werden. Sollte die Aufstellung des Bebauungsplanes „Hausstücker“ gelingen, sei eine nicht unerhebliche Anzahl von Bäumen im Plangebiet zu pflanzen, fordern die Grünen.

Von einem Unternehmen, das mit dem Label „Nachhaltigkeit“ wirbt, erwarte die Fraktion, dass es seine Entscheidungen an der Definition von Nachhaltigkeit ausrichtet. Das bedeute, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten künftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Dabei sind die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – wirtschaftlich effizient, sozial gerecht und ökologisch verträglich – gleichrangig zu berücksichtigen“, heißt es in der Pressemitteilung.

Um die globalen Ressourcen langfristig zu erhalten, sollte Nachhaltigkeit die Grundlage aller politischen Entscheidungen sein, nicht alleine die zu erwartenden Mehreinnahmen. Nachhaltige Entwicklung sei ein globales Leitprinzip und international akzeptiert – „hoffentlich nach über 30 Jahren bald auch in Hockenheim“, schließt die Mitteilung der Fraktion. 

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