Hockenheim. Im Hockenheimer Skatepark sind erneut Schmierereien aufgetaucht. Sie befinden sich über die Anlage verteilt an Rampen und Bänken und wurden laut Stadtverwaltung „überwiegend mit Sprühfarbe aufgetragen“. Eine Entfernung der Graffitis sei jedoch „erst einmal nicht vorgesehen“, wie Matthias Degen als Verantwortlicher für Grünflächenwesen der Stadt Hockenheim auf Anfrage mitteilt.
Grund dafür sei, dass diese Schmierereien „keinen anzüglichen oder politisch motivierten Inhalt“ hätten. Die Nutzbarkeit der Anlage würde dadurch außerdem nicht eingeschränkt werden, heißt es weiter.
Bereits im August vergangenen Jahres – nur wenige Wochen nach der Einweihung der 370 000 Euro teuren Anlage – wurde der Skatepark erstmals von Vandalen heimgesucht. Neben der Verwüstung der Toilettenanlage wurden auch Graffitis angebracht. Damals hatte der Bauhof die Flächen noch gereinigt.
Graffiti als Zeitgeist
Zur Entfernung der Farbe sei ein spezielles Reinigungsmittel erforderlich. Im aktuellen Zustand beliefen sich die Kosten für die Reinigung der Rampen und Bänke der Stadtverwaltung zufolge auf rund 1000 Euro. Geld, das im vergangenen Jahr wohl aufgrund des Zeitpunkts kurz nach der Einweihung noch von Hockenheim in die Hand genommen wurde.
Obwohl den Verantwortlichen diese Form des Vandalismus naturgemäß missfalle, wie aus der Rückmeldung auf die Anfrage hervorgeht, sei im Vorfeld bereits mit derartigen Verunreinigungen gerechnet worden. Sie entsprächen wohl dem „momentanen Zeitgeist“, heißt es dazu.
Untrennbar miteinander verbunden
Tatsächlich sind Skateparks und Graffiti in vielen Fällen nahezu untrennbar miteinander verbunden. Wohin man schaut, finden sich in derartigen Anlagen sogenannte Tags, die zur Reviermarkierung der Sprayer dienen und gemeinhin eher als Schmiererei betitelt werden, aber auch großflächige Wandbilder, die von künstlerischem Wert sind und aufwendig in bunten Farben und verschnörkelter Schrift erstellt werden. Schließlich können innerhalb der Skater- und Sprayerszene Überschneidungen bestehen. Beide gelten vorwiegend als Jugendkulturen.
Auf manchen Flächen können Graffitis zudem legal angebracht werden. In Kooperation mit Künstlern oder dem Jugendzentrum – wie im Oktober in Oftersheim auf einem grauen Container – werden Wandflächen zur künstlerischen Entfaltung genutzt.
In Hockenheim hatte vor Jahren ein Graffitiprojekt an der Wand hinter dem Pumpwerk stattgefunden. Teilweise werden Graffitikünstler sogar von Städten und Kommunen mit der bunten Gestaltung sonst trister Wandflächen beauftragt.
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