Obere Hauptstraße - Private Bauherren können durch das Landessanierungsprogramm auf Zuschüsse hoffen / Modernisierungsmaßnahmen werden gefördert

Obere Hauptstraße in Hockenheim soll an Wohnwert gewinnen

Von 
Andreas Wühler
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Sanierungsberater Mathias Ellesser (v. l.), Stadtplanerin Petra Oleszewski und der Leiter der Liegenschaften, Thorsten Utz, vor der Oberen Hauptstraße 89, wo die Abrissarbeiten begonnen haben. © Lenhardt

Wem in den eigenen vier Wänden die Tapete nicht mehr gefällt, wer sich am Mobiliar sattgesehen hat, der wird schnell zum Handwerker. Frisch tapeziert, ein neues Sofa oder ein neuer Schrank und schon ist alles wieder im grünen Bereich. Auch in Städten gibt es Stellen, da würde man gerne zum großen Reinemachen aufrufen, doch ist es für eine Kommune nicht ganz so einfach, Missstände zu beheben. Zum Glück hat ihr der Gesetzgeber ein Instrument mit auf den Weg gegeben – die städtebauliche Sanierung.

Ein solches Gebiet hat die Stadt rechts und links der Oberen Hauptstraße ausgemacht. Zwischen Walldorfer Straße, Leopoldstraße, Ringstraße, Kraichbach bis zur Höhe der Oberen Mühlstraße wollen die Stadtplaner den Hebel ansetzen. Wobei verschiedene Zielvorgaben eine Rolle spielen: In dem Geviert soll das Verhältnis von Wohnen, Arbeiten und Dienstleistungen neu geordnet werden. das Wohnangebot soll verbessert und letztlich die Wohnqualität erhöht werden. Beispielsweise durch eine Neugestaltung der Oberen Hauptstraße, wie sie nun im Zuge der Kanalsanierung erfolgt, mit einer schmaleren Fahrbahn und damit Raum für Grün, für Bäume und Sträucher.

Leuchtturmprojekt der Stadt

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Nun gibt es in diesem Bereich einige Grundstücke, die der Stadt gehören, sie vorausschauend seit Jahren angekauft wurden, aber auch viele Flächen in Privatbesitz. Gleichzeitig ist es der Stadt wichtig, jegliche Veränderung nur freiwillig anzustoßen, wie Thorsten Utz, Abteilungsleiter Liegenschaften im Rathaus, betont. Weshalb ihm der Gesetzgeber noch ein weiteres Hilfsmittel anhand geben hat – das Landessanierungsprogramm. Mit ihm werden der Stadt und privaten Bauherrn Mittel zur Verfügung gestellt, wollen sie ihre Gebäude sanieren oder die Grundstücke neu ordnen.

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Partner hierbei ist Sanierungsberater Mathias Ellesser von der LBBW, der die Beratung vor Ort übernimmt – insbesondere für die privaten Bauherren. Denn wenn diese im Sanierungsgebiet Modernisierungsmaßnahmen an ihren Gebäude durchführen oder nicht mehr zeitgemäße Gebäude durch Neubauten ersetzten, können sie mit einem Zuschuss rechnen. Pro Einzelmaßnahme können dabei bis zu 31 000 Euro abgerufen werden.

Mittlerweile hat Ellesser in dem Gebiet schon neun Modernisierungsvereinbarungen abgeschlossen, fünf sind bereits umgesetzt. Und er freut sich auf weitere. Wer Interesse an einer Förderung hat – an jedem dritten Donnerstag im Monat ist der Sanierungsberater vor Ort und steht für Gespräche parat.

Arbeiten haben begonnen

Damit das Sanierungsgebiet Obere Hauptstraße an Fahrt aufnimmt, will die Stadt nun zwei Leuchtturmprojekte auf den Weg bringen. Stadtplanerin Petra Oleszewski hat dazu bereits Pläne in der Schublade. Im Bereich der Oberen Hauptstraße 85 bis 89 hat der Abriss von Gebäuden begonnen sowie die Straße saniert ist, wird mit dem Gebiet begonnen. Zur Straße hin, einige Meter zurückgesetzt, sollen Mehrfamilienhäuser entstehen, im Inneren Ein- bis Zweifamilienhäuser samt Erschließungsstraßen. Wobei, betont Oleszewski, behutsam nachverdichtet werden soll, man wolle dem Gebiet nicht die Luft nehmen.

Auch im zweiten Teilbereich, bei den Hausnummern 61 bis 63 soll die Moderne mit schmucken neuen Häusern, viel Grün und einer Gleichberechtigung von Rad-, Fußwegen und Straßen Einzug halten. Dazu viel Grün, zahlreiche Bäume – die Stadt will zeigen, was möglich ist und damit Anreize für private Bauherren schaffen, ihre Grundstücke gleichfalls auf Vordermann zu bringen. Immerhin – die Maßnahmen werden gefördert.

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