Renovierung läuft auch Hochtouren (mit Fotostrecke)

Pfarrhaus in Hockenheim wird zum Team-Arbeitsplatz

Das Pfarrhaus in Hockenheim wird für mindestens eine Million Euro saniert. Hierdurch soll Potenzial für Konzentration von Büros geschaffen werden. Wir haben uns umgesehen.

Von 
Matthias Mühleisen
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Besuch auf der Baustelle seines künftigen Arbeitsplatzes: Pfarrer Christian Müller steht in einem der Büros, die neue Fenster, Decken, Heizkörper und Leitungen erhalten. Wer wo arbeiten wird, hat er mit dem Pastoralteam noch nicht endgültig vereinbart. © Dorothea Lenhardt

Strukturell ist bei der katholischen Kirche schon länger einiges im Umbau. Die Seelsorgeeinheit Hockenheim greift das Thema jetzt praktisch auf und arbeitet am Pfarrhaus in Hockenheim. Für mindestens eine Million Euro wird das 1894 errichtete Gebäude für teilweise neue Nutzungen umgestaltet. Es wird künftig nicht nur Wohnsitz für Pfarrer Christian Müller sein, sondern auch Dienstort für das Pastoralteam.

Die Investition in das Haus, das einige Jahre älter ist als die Kirche St. Georg, markiert damit einen Konzentrationsprozess, der die Gemeinde von anderen Gebäuden unabhängig macht, die so möglicherweise anderen Verwendungen zugeführt werden können, berichtet Pfarrer Müller.

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Hockenheim: Katholisches Pfarrhaus wird saniert

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Noch sind nicht alle Fragen geklärt zur neuen Kirchengemeinde, die bis 2026 aus den katholischen Seelsorgeeinheiten Brühl-Ketsch, Schwetzingen und Hockenheim entstehen soll. Doch es sei absehbar, dass Hockenheim im Zusammenhang mit dem Projekt „Kirchenentwicklung 2030“ nicht das Verwaltungszentrum sein wird. Unabhängig von weiteren Entscheidungen stehe fest, dass das Pfarrhaus als Sitz des Pastoralteams und Wohnung eines Priesters dienen wird.

Hier hat zuletzt Jürgen Grabetz gekocht: Die ehemalige Küche im Erdgeschoss wird zu einem Büroraum umgewandelt, Christian Müller kocht künftig eine Etage höher. © Dorothea Lenhardt

Das sei eine Voraussetzung für den Baustart gewesen, unterstreicht Müller. Mit der Entscheidung sei man nicht mehr zwingend auf das Reilinger Pfarrhaus angewiesen, das Müller übergangsweise als Wohnung dient. Es sei klar, dass die Gemeinde für ihren Bedarf über zu viele Quadratmeter Fläche verfüge. In Reilingen könne man das Pfarrhaus möglicherweise zukünftig ökumenisch nutzen.

Pfarrbüro in St. Christophorus in Hockenheim

Mit dem Konzept für das denkmalgeschützte Gebäude geht der Umzug des Pfarrbüros ins Gemeindezentrum St. Christophorus einher, der bereits vollzogen ist. Für die Planung und Durchführung des Ortswechsels ist Christian Müller den Pfarrsekretärinnen Iris Nowak und Nicola Schmiedekind sehr dankbar. Langfristig soll dort ein flexibler Arbeitsplatz geschaffen werden für Pastoralmitarbeitende, die ihren Hauptsitz nicht in Hockenheim haben, aber hier Aufgaben wahrnehmen.

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Im Gebäude an der Fortunakreuzung wird intensiv gearbeitet. Neue Wände sind in Trockenbauweise eingezogen, andere entfernt worden. An die letzte größere Umgestaltung könnten sich sogar ältere Mitglieder des Bauausschusses nicht erinnern, berichtet Christian Müller. Die Tatsache, das Wasserleitungen und Elektrokabel teils noch auf Putz liegen, sprechen für eine lange umbaufreie Zeit. Umso mehr gibt es nun zu tun, teilweise auch aufgrund von rechtlichen Vorgaben. So musste aus Brandschutzgründen ein Abschluss zum bisher offenen Treppenhaus eingebaut werden, der sich sicher auch beim Energieverbrauch auszahlen wird. Außerdem wird die Küche der Priesterwohnung, die bislang im Erdgeschoss lag, ins erste Obergeschoss verlegt, um Büros vorschriftsgemäß klar von Wohnräumen zu trennen.

Hier geht’s zum Treppenhaus: Aus Brandschutzgründen muss in allen drei Etagen (Bild: Dachgeschoss) ein Abschluss eingebaut werden, was auch Energie sparen hilft. © Dorothea Lenhardt

Wer welches Büro beziehen wird, wenn der Umbau voraussichtlich Ende des Jahres abschlossen ist, steht laut Müller noch nicht fest. Neben den Gemeindereferenten Daniela und Thorsten Gut arbeiten auch die Pastoralreferenten Christine und Felix Mallek in der Oberen Hauptstraße.

Die alte Ölheizung ist aus dem Keller ausgebaut, die neue Wärmepumpe vorm Haus schon installiert. Für die Umstellung auf erneuerbare Energien müssen die Heizkörper ausgetauscht werden, sie liegen teilweise noch mitten in den Büroräumen, in denen auch doppelte Decken eingezogen werden, wo die Leitungen untergebracht werden.

Herausforderung beim Hockenheimer Pfarrhaus ist der Denkmalschutz

Dass das Pfarrhaus unter Denkmalschutz steht, stellt die Sanierer vor zusätzliche Herausforderungen auch finanzieller Art. So sind Holzrollläden beispielsweise teurer als solche aus Alu oder Kunststoff und die Dachisolierung von innen aufwendiger als die von außen, die aber für eine Anhebung um sieben Zentimeter gesorgt hätte und daher abgelehnt worden sei. Themen wie Photovoltaik werden noch auf ihre Vereinbarkeit mit dem Denkmalschutz abgeklärt, ebenso wie die Aufrüstung der alten Türen, die auch modernen Anforderungen gerecht werden müssen.

Eingerüstet und abgesichert: Das 1894 erbaute katholische Pfarrhaus in der Oberen Hauptstraße wird zum ersten Mal seit Jahrzehnten umfassend saniert und soll Ende des Jahres fertig sein. © Lenhardt

Dass im gesamten Gebäude die Sanitärbereiche erneuert werden müssen, versteht sich von selbst, teilweise werden sie neu geordnet und in ihren Zugängen verändert. Im Dachgeschoss werden lediglich Versorgungsleitungen verlegt. Hier besteht noch Ausbaupotenzial und eine Menge Lagerfläche, ebenso wie im sehr geräumigen Keller.

Redaktion Redakteur im Bereich Hockenheim und Umland sowie Speyer

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