Altenheim St. Elisabeth

Zweiter Neubauabschnitt von Hockenheimer Altenheim nimmt Formen an

Der Innenausbau des zweiten Neubauabschnitts der Hockenheimer Altenheims St. Elisabeth macht auch zum Jahresanfang keine Pause. Die Gerüste sollen noch im Januar abgebaut werden.

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Matthias Mühleisen
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Viel Licht: Blick in den Innenhof aus dem dritten Obergeschoss. Der Flur bietet die Möglichkeit zum Rundgang, was Bewohner mit Bewegungsdrang entgegenkommt. © Johannes Klorer

Hockenheim. Ein wichtiges Ereignis des soeben begonnen Jahres ist vorhersagbar: die Eröffnung des zweiten Neubauabschnitts des Altenheims St. Elisabeth im Sommer. Mit ihr wird ein Projekt von rekordverdächtiger Dauer abgeschlossen werden, das fast fünf Jahre und damit rund sechs Monate länger als ursprünglich geplant gebraucht hat. Das hat der Träger in Kauf genommen, um am angestammten Platz in der Karlsruher Straße bleiben zu können.

Die meisten Gewerke arbeiten auch zwischen den Jahren durch

Der Innenausbau des zweiten Gebäudeteils, der anstelle des bis Mitte 2022 abgerissenen Altbaus und ein Stück darüber hinaus entsteht, schreitet ohne Pause voran, berichtet Architekt Johannes Klorer vom Freiburger Architekturbüro Geis & Brantner: „Die meisten Gewerke arbeiten zwischen den Jahren und vor Dreikönig durch.“

Im Juli war Richtfest für das 17-Millionen-Euro-Projekt gefeiert worden. Inzwischen ist der Grundputz an fast allen Außenfassaden fertiggestellt. Klorers Ziel ist, dass die Gerüste um das Gebäude im Januar abgebaut werden. Die Verglasungsarbeiten sind abgeschlossen. Die Estriche sind im gesamten Haus bis auf wenige Ausnahmen eingebracht und trocknen derzeit. Ab Januar soll die Fußbodenheizung in Betrieb genommen, berichtet der Architekt.

Die Haustechnikgewerke wie Heizung und Lüftung kommen im Zeitplan voran, die Innenputzarbeiten sind fast abgeschlossen. Gute Fortschritte machen laut Klorer auch die Trockenbauarbeiten, mit denen die Räume aufgeteilt werden. Das Fliesenlegen hat im Dezember begonnen. In den Bewohnerzimmern ist das nicht erforderlich, da diese mit komplett fertig gefliesten Bäder bereits im Rohbau bestückt wurden. Die Maler haben ebenfalls mit ihrer Tätigkeit begonnen.

Neubau

Zweiter Neubauabschnitt am Hockenheimer Altenheim kommt voran

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Bis auf Restarbeiten seien alle Gewerke vergeben, berichtet Johannes Klorer. Das Architekturbüro Geis & Brantner ist gut mit St. Elisabeth vertraut: Bereits 2007 wurde es mit Bestandsuntersuchungen beauftragt. Als die neue Heimbauverordnung die Verantwortlichen zum Handeln zwang, weil sie nur noch Einzelzimmer erlaubt, ermittelten die Freiburger Experten, dass ein Umbau mit Sanierung fast so teuer wie ein Neubau geworden wäre.

Viele Grundstücke wurden untersucht, am Ende fiel die Wahl auf das eigene, das im unbebauten vorderen Bereich zur Karlsruher Straße noch genug Platz bot für den ersten Teil des Neubaus. Dafür wurde im September 2019 der erste Spatenstich gesetzt. Die Bewohner konnten fortan verfolgen, wie das erste Drittel des künftigen Altenheims St. Elisabeth bis Oktober 2021 entstand.

Im hinteren Teil des Erdgeschosses wird die Kapelle eingerichtet und mit einigen Elementen aus der vorherigen Kapelle ausgestat-tet, etwa der Orgel. Die Fußbodenheizung ist bereits verlegt, als Nächstes wird hier der Estrich eingebracht. © Johannes Klorer

Im Januar 2022 stellte der Umzug das Team vor eine logistische Herausforderung: Ein Teil der Bewohner wechselte in 27 Zimmer des Neubaus, die anderen zwei Drittel zogen in die Rathausstraße 8 um. Dort war das Pflegezentrum Offenloch im Oktober 2021 aus- und in den Neubau im Gebiet „Biblis IV. Gewann“ eingezogen. Somit war die Voraussetzung für die Interimslösung geschaffen, die nun noch rund sechs Monate weiter bestehen wird.

Neubau des Hockenheimer Altenheims überwindet alte Erschwernisse

Auf den erneuten Umzug freuen sich nicht nur Mitarbeiter und Bewohner von St. Elisabeth, weil dann die Erschwernisse des Betriebs an zwei Standorten ebenso überwunden sein werden wie die Unzulänglichkeiten des Gebäudes der ehemaligen Geriatrischen Rehaklinik des Rhein-Neckar-Kreises.

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Die Stadt Hockenheim wartet darauf, das Gebäude beim Marktplatz für die Unterbringung Geflüchteter nutzen zu können. Zu diesem Zweck hat der Gemeinderat im Februar 2023 beschlossen, die Immobilie für rund 6,5 Millionen Euro vom Kreis zu kaufen. Die Hoffnung, schon vorm Auszug des Altenheims im leerstehenden Dachgeschoss, das rund 1000 Quadratmeter Fläche bietet, Geflüchtete einquartieren zu können, hat sich nicht erfüllt.

Der Trägerverein der Alten- und Pflegeeinrichtung war erfolgreich dagegen vor Gericht gezogen, weil sich die parallelen Nutzungen seiner Meinung nach nicht vertragen. Vor allem über den Zugang zum Dachgeschoss gab es keine Einigung.

Redaktion Redakteur im Bereich Hockenheim und Umland sowie Speyer

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