Central Kino Ketsch zum Verkauf: Potenzial trotz Sorgen

Benjamin Jungbluth über den geplanten Verkauf des Ketscher Central Kinos

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Benjamin Jungbluth
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Ketsch. Das Central ist eine außergewöhnliche Ketscher Institution. Während jahrzehntelang überall im Land die Kinos schließen mussten und selbst in Großstädten das Angebot immer weiter schwindet, führt in der Enderlegemeinde ein Team aus rund 50 Ehrenamtlichen ein traditionsreiches Lichtspielhaus in die Zukunft. Mit viel Einsatz und Liebe zum Detail, einem ansprechenden, weil weder zu billigen noch zu verkopften Programm, sowie einer Portion Idealismus zaubern sie für ihre Mitmenschen an stolzen sechs Tagen die Woche Bilder auf die große Leinwand.

Umso sorgenvoller mag manch Ketscher die Nachricht aufschnappen, dass das Kinogebäude jetzt verkauft werden soll. So nachvollziehbar die Gründe für den derzeitigen Eigentümer auch sind, ist ein Wechsel des Vermieters immer mit einem Restrisiko verbunden. Gerade in Zeiten hoher Immobilienpreise, großer Investitionskosten und geringer Renditen schauen viele Investoren noch genauer auf Kosten und Erträge. Ein ehrenamtlich betriebenes Kino mit moderaten Mieteinnahmen hat da nicht den besten Stand.

Doch in diesem Fall scheinen sich alle Beteiligten ihrer Verantwortung bewusst zu sein. Gesucht wird kein Investor, der auf maximalen Profit aus ist, sondern ein neuer Eigentümer mit Sinn für die besondere Situation im Herzen von Ketsch. Gleichzeitig bietet das Gebäudeensemble neben dem Central noch große Entwicklungsmöglichkeiten, so dass die unternehmerische Sicht trotzdem nicht zu kurz kommt. Ob ein Umbau des alten Kinos zu neuem Wohnraum, eine gewerbliche Nutzung oder auch eine außergewöhnliche Eventlocation samt Anschluss ans Central Kino: Das Potenzial ist groß. Hoffentlich wird es gut genutzt.

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Freier Autor Freier Journalist für die Region Heidelberg, Mannheim und Rhein-Neckar. Zuvor Redakteur bei der Schwetzinger Zeitung, davor Volontariat beim Mannheimer Morgen. Neben dem Studium freie Mitarbeit und Praktika u.a. beim Mannheimer Morgen, der Süddeutschen Zeitung, dem SWR und der Heidelberger Studentenzeitung ruprecht.