Ketsch. Ein paar Wochen später als ursprünglich angekündigt startet jetzt die Großbaustelle in der Enderlestraße – wenn auch eher häppchenweise: Ab Montag, 27. Mai, wird der Bereich zwischen Bäckerei Flörchinger und Herzogstraße gesperrt – inklusive der dortigen Kreuzung, weil in diesem Bereich ein großes Bauteil des neuen Kanals platziert werden muss.
„Wir werden aber versuchen, die Beeinträchtigungen für die Anlieger so gering wie möglich zu halten“, beteuert Nico Rößler, der im Bauamt für das Projekt zuständig ist.
Großprojekt in Ketsch: Anwohner der Enderlestraße können bis zu Baugruben fahren
So werde zwar der gesamte Bereich des ersten Bauabschnitts für Autos gesperrt, Anwohner könnten aber immer bis zur jeweiligen Baugrube heranfahren.
„Der Kanal wird in etwa 20 Meter langen Abschnitten verlegt, sodass nur dort die eigentliche Baustelle ist. Danach wird der Abschnitt zugeschüttet und die Arbeiten wandern ein Stück weiter. Es sind also immer nur vier bis sechs Häuser unmittelbar betroffen, wobei auch dort die Gehwege zunächst unangetastet bleiben. Die Anwohner können also zu ihren Häusern gelangen, ebenso sind die Geschäfte weiter erreichbar“, erklärt Rößler.
Parken könnten die betroffenen Bewohner in den Nachbarstraßen, in der Bahnhofsanlage oder im Bereich an der Schwetzinger Straße. Die dortigen Parkplätze mit Zufahrt über den Beginn der Enderlestraße sollen während der gesamten Baumaßnahmen zugänglich bleiben, weil sie bereits mit der grundlegenden Neugestaltung vor wenigen Jahren an der Reihe waren. Somit können hier auch die Kunden der nahe gelegenen Geschäfte ihre Autos abstellen.
Der erste Bauabschnitt im Ketscher Ortskern soll rund fünf Monate dauern
Rund fünf Monate sind für diesen ersten Bauabschnitt eingeplant, dann wandert die Sperrung weiter bis zur Bahnhofstraße. Insgesamt wird die Enderlestraße auf rund 155 Metern grundlegend erneuert (wir berichteten mehrfach).
Zunächst wird der Kanal durch einen deutlich größeren ersetzt, um künftig bei Starkregen mehr Wasser aufnehmen zu können und Überflutungen zu vermeiden. Das Projekt ist dabei nur der Auftakt zu einer ganzen Reihe ähnlicher Baumaßnahmen, die in Ketsch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten umgesetzt werden sollen.
Zusätzlich werden im Zuge der Kanalarbeiten die verschiedenen Anschlüsse und Leitungen erneuert, Glasfaser und Fernwärme verlegt sowie die Straßenoberfläche umgestaltet. So wird es künftig keinen erhöhten Bordstein mehr geben, sondern eine einheitliche, ebenerdige Fläche, die den Bereich als Wohnstraße betonen soll.
Wasserversickerung und Kanalentlastung: Das Ketscher Großprojekt hat viele Aspekte
Das Thema Wasserversickerung und Kanalentlastung findet sich auch bei der Oberflächengestaltung wieder: Die Stellplätze erhalten ein durchlässiges Pflaster, außerdem wird es verschiedene Grünflächen mit Pflanzen und einzelnen Bäumen geben. Durch diese großzügigere Gestaltung soll dieser Teil der Enderlestraße lebenswerter und naturnaher werden. Allerdings sinkt dadurch auch die Zahl der Parkplätze.
Bis die Oberflächen neu gestaltet werden, wird es aber noch eine ganze Weile dauern: Erst wenn alle Untergrundarbeiten auf der gesamten Länge abgeschlossen sind, sind die Gehwege und die Fahrbahn an der Reihe.
„So können die Anwohner aber etwas entlastet werden, weil wir den Zeitraum der Sperrungen möglichst gering halten können“, erklärt Rößler weiter.
Die Gemeinde Ketsch rechnet mit Kosten von rund 1,42 Millionen Euro
Insgesamt schätzt die Gemeinde die Kosten für beide Bauabschnitte auf rund 1,42 Millionen Euro. Davon entfallen rund 304 000 Euro auf den Straßenbau und müssen somit aus dem Gemeindehaushalt getragen werden.
Die deutlich höheren Kosten für den Kanal belaufen sich auf rund 622 000 Euro, während für den Wasserbereich noch einmal 162 000 Euro veranschlagt sind. Diese beiden Posten werden über die Wasser- und Abwassergebühren direkt auf die Bevölkerung umgelegt.
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