Leseabend

Urlaubslektüre gefällig? Tipps von Experten aus Neulußheim

In der Buchhandlung „Bücherinsel“ geben Barbara Hennl-Goll und ihre Mitarbeiterin Christina Schobert sowie Jutta Dräger und Autor Klaus M. Dechant Lesetipps für den Sommer.

Von 
Marion Brandenburger
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Stellen „Bücher für den Liegestuhl“ vor: Christina Schobert (v. l.), Jutta Dräger, Klaus M. Dechant und Barbara Hennl-Goll. © Brandenburger

Neulußheim. Die Buchhandlung „Bücherinsel“ hat zu einem vergnüglichen und unterhaltsamen Abend eingeladen. Barbara Hennl-Goll und ihre Mitarbeiterin Christina Schobert hatten sich zur Verstärkung noch Jutta Dräger und Autor Klaus M. Dechant dazugeholt. „Bücher für den Liegestuhl“ war das Motto des Abends, und die vier bewanderten Literaturprofis hatten eine bunte Auswahl an Büchern zusammengestellt, die sie dem tatsächlich ausschließlich weiblichen Publikum vorgestellt haben. Inhaberin Barbara Hennl-Goll begrüßte die Gäste mit einem Glas Prosecco und versprach auch noch ein kleines kulinarisches Schmankerl in der Pause. Im „Urlaubsgepäck“ waren Romane, Krimis und ein Sachbuch.

Stefan Ulrich beschreibt in „Isole Belle“ 15 Inseln im italienischen Umland. Er nimmt den Leser mit auf eine Reise durch jahrtausendealte Geschichte, beschreibt Küche und Keller der Inseln und macht Lust auf eine Reise nach „Bella Italia“.

Agentin im Unruhestand

Eher in die botanische Richtung ging es mit Helen Frances Paris in „Der wunderbare Garten der Mrs. P.“. Janet war früher beim Geheimdienst und seit ihrer Pensionierung ist ihr Schrebergarten ihr ganzes Leben. Als eine invasive Pflanze auftaucht, wird Janet misstrauisch. Das hängt wohl mit ihrem früheren Beruf zusammen. Womöglich gibt es auch eine Parallele zu einem Bauunternehmer, dem das Gelände sehr gelegen käme. Janet beginnt zu ermitteln.

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Ganz anders ist der Roman „Seemann vom Siebener“ von Arno Frank. Das Buch beschreibt einen einzigen Sommertag im Freibad und erzählt dabei das Leben verschiedener Menschen. Und dann ist da ja noch der schreckliche Unfall von damals. Jutta Dräger zeigte sich begeistert von der tiefgründigen Beschreibung der Charaktere.

Einen großen Roman über die (Un)Möglichkeit der Liebe hat Élitte Abécassis verfasst. „Mit uns wäre es anders gewesen“ erzählt von verpassten Gelegenheiten und einer Liebe, die nicht zustande kommen konnte. „Literarisch herausragend geschrieben und einfach nur großartig“, begeisterte sich die „Bücherinsel“-Chefin.

Sie ist auch ein großer Fußballfan, und Tobias Escher gelang es mit seinem Buch „Die Weltmeister von Bern“, ein Stück deutscher Geschichte zu erzählen. Lesenswert ist die Biografie einer Jahrhundertmannschaft nicht nur für Fußballbegeisterte.

Italienische (Ver-)Stärkung

Nach einer Stunde des Vorstellens von Schriftstellern, Buchzusammenfassungen und kurzen Lesungen lieferte die Pizzeria aus der Nachbarschaft mehrere Bleche der italienischen Teigfladen, die schnell an die Gäste verteilt waren. Gleich entstanden Diskussionen über Lieblingsbücher und es breitete sich eine gute Stimmung im Buchladen aus.

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Im zweiten Teil ging es amüsant und unterhaltsam weiter. Autor Klaus Dechant fühlte sich ganz als Hahn im Korb und stellte einen Krimi von Susanne Beck vor: „Schatten über der Alhambra“ entführt die Leser in die Gegend um Granada, wo die Protagonistinnen einen Mord aufklären müssen. „Das ist so toll geschrieben, ich fahr da mal in Urlaub hin“, schmunzelte Dräger. Zudem las Dechant aus seinem eigenen Krimi „Fahr nicht fort, stirb im Ort“. Die Geschichte um den Bestatter Hermann Thaddäus König, der findet, es könnte mehr gestorben werden, schrieb er unter seinem Pseudonym Til Petersen. Humorvoll und satirisch kommt der Krimi daher und die kurzen Passagen entlockten den Zuhörerinnen wiederholt ein Schmunzeln. Daneben empfahl er „Tod am Berg“ von Moni Reinsch. Bei dem Südtiroler Alpenkrimi kommen nicht nur die Fans dieser Gegend auf ihre Kosten.

Der beste Krimi

Zwei weitere Bücher hatten Dräger und Hennl-Goll vorbereitet: „Aufrappeln“ von Judith Poznan, die humorvolle Einblicke in die Höhen und Tiefen des Lebens gibt, und „Fünf Winter“ von James Kestrel, dem mit diesem Thriller ein gewaltiges Epos gelungen ist. Detective Joe McGrady hat darin einen grausamen Mord aufzuklären. Es verschlägt ihn nach Hongkong zu Beginn der 1940er-Jahre, der Angriff der Japaner auf Pearl Harbor ist nicht gerade hilfreich für diese Aufgabe und ihn persönlich. „Der beste Krimi, den ich je gelesen habe“, schwärmte Dräger.

Freie Autorin Marion Brandenburger ist seit 2004 freie Mitarbeiterin der SZ/HTZ für Altlußheim und Umgebung sowie für die Bereiche Kultur, Vereine und Kirche.

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