Region. Die Leimbachroute führt entlang vieler Sehenswürdigkeiten vom Kraichgau bis zum Rhein und ermöglicht eine interessante Entdeckungstour quer durch die Region.
Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht, den Leimbach mit seinen Windungen tatsächlich per Fahrrad zu begleiten: Manchmal verlaufen schlichtweg keine Wege direkt am Ufer des kleinen Flüsschens, außerdem müssen im Verlauf der Strecke gleich mehrere Autobahnen und andere große und vielbefahrene Verkehrswege gekreuzt werden. Und auch ansonsten zeigt sich unterwegs eindrücklich, wie dicht besiedelt unsere Region ist. Dennoch haben die Planer der Leimbachroute eine tolle Freizeittour entworfen, die seit dem Jahr 2015 zum naturnahen und heimatkundlichen Erforschen des Gewässers und seiner Umgebung einlädt.
Neben dem Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim waren an der Realisierung der Leimbachroute auch die angrenzenden Städte und Gemeinden beteiligt, darunter Oftersheim, Schwetzingen, Ketsch und Brühl aus unserem Verbreitungsgebiet. Entsprechend sind für diese Kommunen entlang des Baches „Besondere Orte und Themen“ aufgelistet, bei denen sich Tourenfahrer näher mit der Lokalgeschichte beschäftigen können. Eine Übersicht findet sich auf der Internetseite des Projekts online unter www.leimbachroute.de.
Von Sinsheim bis zum Rhein: Eine leichte Tour
Auf insgesamt 46 Kilometern – und damit etwas länger als die reine Bachlänge – verläuft die Strecke vom Bahnhof Sinsheim-Hoffenheim auf meist verkehrsruhigen Straßen oder auch Wegen über Wiesloch, Leimen, Oftersheim und Schwetzingen bis in den Nordwesten an den Rhein. Sie ist von den Verantwortlichen als eher leichte Tour eingestuft und kann natürlich auch in entgegengesetzter Richtung nach Südosten abgefahren werden – dann gibt es allerdings einige kleine Steigungen den Kraichgau hinauf zu bewältigen.
„Idyllische Kraichgaudörfer, urbane Siedlungsbereiche in der Ebene und ursprüngliche Rheinauen“ sowie „eine Entdeckungsreise durch die alte Kurpfalz und die neue Metropolregion Rhein-Neckar“ verspricht die offizielle Beschreibung auf der übersichtlichen und hilfreichen Projekthomepage der Leimbachroute.
Detaillierte Routenbeschreibung und Sehenswürdigkeiten
Im Internet gibt es auch einen detaillierten Routenführer, auf dem die Strecke mitsamt den benachbarten Sehenswürdigkeiten sehr detailliert eingezeichnet ist.
Zu Beginn sind das vor allem die grandiosen Ausblicke über die reiche Kulturlandschaft des Kraichgaus, auf alte Dorfkirchen und Bauernhäuser sowie verschlafene Ortskerne. Schon bei Horrenberg ist außerdem die erste Hochwasserschutzanlage zu sehen, was eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass dieses Thema bereits am schmalen Oberlauf des Leimbachs sehr wichtig ist.
Vielfältige Geschichte entlang der Leimbachroute
Vorbei an Naturschutzgebieten, Mühlen und alten Bergbauwerken lässt sich als Nächstes die vielfältige Geschichte der Grenzregion zwischen Kraichgau und Rheinebene erleben, die mitunter auch negative Auswirkungen hat, die bis heute nach Oftersheim reichen. Denn laut den Behörden ist bis dort das Sediment des Leimbachs mit Schwermetallen des historischen Abbaus belastet.
Im weiteren Verlauf bietet die Stadt Wiesloch einiges an Programm, zumal die Leimbachroute mitten durch die Altstadt führt. Im Anschluss ist erstmals der „neue Leimbach“ zu sehen: Hier hat der örtliche Hochwasserschutzverband auf einem Teilstück bereits das Bachbett aufgeweitet, renaturiert und besser zugänglich gemacht. Ähnliche Ziele verfolgt das Regierungspräsidium Karlsruhe in weiteren Bereichen bis zur Hardtgemeinde Oftersheim.
Diese Planungen waren übrigens auch der Auslöser für die Freizeitroute, wie der Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim erklärt. „Als Träger der Flächennutzungs- und Landschaftsplanung haben wir die Chance erkannt, die damit verbundenen ökologischen Aufwertungen zu nutzen, um zeitgleich ein attraktives Natur- und Freizeitangebot für die Bevölkerung zu schaffen“, teilen die Verantwortlichen auf Nachfrage unserer Zeitung mit.
Optimierung der Routenführung und lokale Sehenswürdigkeiten
Unter anderem im Bereich von Oftersheim soll die Routenführung dabei im Zuge der Umgestaltungen langfristig optimiert werden, damit die Radler näher am Leimbach fahren können. Ab Wiesloch zeigt sich nämlich, dass dies heute noch nicht immer der Fall ist: Recht verwinkelt und abseits des namensgebenden Gewässers führt die Leimbachroute im weiteren Verlauf über Nußloch, Leimen, St. Ilgen und Sandhausen. Auch hier gibt es überall Anknüpfungspunkte für die jeweils lokalen Sehenswürdigkeiten der einzelnen Kommunen entlang der Route.
Östlich von Oftersheim ist die Wegführung weiterhin ein gutes Stück vom Leimbach entfernt, liegt jedoch teilweise zusammen mit der Spargelroute, die ihren Schwerpunkt auf den Spargelkommunen Sandhausen, Oftersheim, Schwetzingen und Ketsch hat. Östlich der Hardtgemeinde trifft die Leimbachroute dann auf den Landgraben, bis sie beim Zusammenfluss der beiden hier parallel verlaufenden Gewässer das Ortsgebiet beim Hartdwaldring erreicht.
Schwetzingen: Historische Bedeutung und Sehenswürdigkeiten
Beim Bahnhof geht es rüber auf das Schwetzinger Stadtgebiet, dort zunächst entlang der Gleise bis zum nächsten Bahnhof und dann – selbstverständlich mit Postkartenblick – über die schmucke Carl-Theodor-Straße bis hin zum großen Schlossplatz. Die historische Bedeutung des Leimbachs für den kurfürstlichen Garten ermöglicht ganz besonders spannende Programmpunkte auf dem Areal, bevor es erneut abseits des Wassers über die Aussiedlerhöfe Richtung Brühl weitergeht.
Verlängerung der Leimbachroute bis Speyer
Die Hufeisengemeinde wird jedoch nur im Süden von der Route berührt, bevor der finale Abschnitt entlang der Schwetzinger Wiesen Richtung Rheinmündung reicht. Allerdings ist der allerletzte Teil der Strecke aufgrund der Brückenbaustelle weiterhin nicht zugänglich, sodass sich derzeit ein Tourenende an der Kollerfähre empfiehlt. Die ausgeschilderte Weiterfahrt auf der anderen Rheinseite bis hin nach Speyer wird im Tourenplan ausdrücklich als Ergänzung der Leimbachroute aufgeführt.
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