Oftersheim. Der Umzug des katholischen Kindergartens St. Kilian in sein provisorisches Ausweichquartier am ehemaligen Josefshaus sowie der durch Baustellen noch verstärkte hohe Parkdruck im Ortskern von Oftersheim haben weiterhin große Auswirkungen auf Anwohner und Verkehrsteilnehmer.
Baustellen in Oftersheim: Bismarckstraße zwischen Mozartstraße und Dietzengässel komplett gesperrt
Inzwischen ist die Bismarckstraße zwischen Mozartstraße und Dietzengässel wie angekündigt komplett gesperrt - nicht nur die Fahrbahn für Autos und Radler, sondern auch die Gehwege für Fußgänger. Dadurch soll sichergestellt werden, dass das weiterhin genutzte Außengelände des Kindergartens sicher erreicht werden kann.
Das hat allerdings Konsequenzen für die Erreichbarkeit der restlichen Bismarckstraße, wo sich unter anderem der evangelische Martin-Luther-Kindergarten befindet. Hinzu kommt, dass es an der weiter nördlichen Kreuzung zur Luisenstraße schon vorher Probleme mit Falschparkern gab, die vor allem die großen Fahrzeuge der Feuerwehr und der Müllabfuhr behinderten (wir berichteten). Nach Beschwerden von Anwohnern richtete die Gemeinde dort deshalb - zusätzlich zu den obligatorischen Kreuzungs-Parkregeln der Straßenverkehrsordnung - ein Halteverbot ein.
Nach einigen Wochen zieht die Gemeinde nun ein positives Fazit: „Das Halteverbot erweist sich als effektiv, so ist eine reibungslosere Verkehrsführung möglich. Zu Vorfällen oder weiteren Verwarnungen kam es nicht“, teilt das Rathaus auf Nachfrage mit. Im Bereich der Kindergärten wiederum habe es bislang keine Beschwerden wegen Falschparkern gegeben. Dennoch sei der Gemeindevollzugsdienst hier täglich zu unterschiedlichen Zeiten stichprobenweise vor Ort, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Auch vonseiten der Anwohner heißt es, dass die Lage „etwas ruhiger geworden sei“ - doch bereitet einigen von ihnen die inzwischen geänderte Verkehrsführung in der Bismarckstraße Sorgen. So hat die Gemeinde dort zwar eine Einbahnstraßenregelung eingeführt: Die Zufahrt erfolgt jetzt ausschließlich von der Mannheimer Straße über das schmale Dietzengässel und vorbei am Interimskindergarten. Aus Richtung Norden zeigen fest installierte Schilder deutlich an, dass dort keine Zufahrt mehr möglich ist.
Problem der Sicherheit für Kinder nicht gelöst?
Doch genau daran würden sich einige Autofahrer, aber auch die Mülllaster der AVR nicht halten. „Das Problem der Sicherheit für die Kinder ist also nicht gelöst“, so das Fazit der besorgten Anwohner. Die Gemeinde erklärt auf Nachfrage, dass die Einbahnstraßenregelung grundsätzlich Wirkung zeige, weil dadurch der Begegnungsverkehr verhindert werde. Und auch hier werde die Einhaltung der Regeln kontrolliert.
Die AVR hingegen dürfe „grundsätzlich im Rahmen der Straßenverkehrsordnung entgegen der Einbahnstraße einfahren“. Tatsächlich gelten für Müllfahrzeuge - wie beispielsweise auch für Reinigungs- oder Baufahrzeuge - entsprechende Sonderrechte, wenn es die Situation vor Ort verlangt. „Wir werden aber mit der AVR Kontakt aufnehmen, ob dies in diesem Fall aufgrund der örtlichen Gegebenheiten zwingend erforderlich ist“, verspricht die Gemeindeverwaltung.
Einschränkungen dauern noch an
Gleichzeitig verweist man dort auf die Rede von Bürgermeister Pascal Seidel, der beim Neujahrsempfang um Verständnis bei der Bevölkerung gebeten habe: Die verschiedenen Baumaßnahmen in der Ortsmitte führten in der kommenden Zeit zwangsläufig zu Beeinträchtigungen. „Leider können dabei nicht alle Probleme durch die Verwaltung zu 100 Prozent gelöst werden“, so der Bürgermeister.
Gemeint war damit allerdings sicherlich kein Aufruf zur Selbstjustiz, wie die vor Kurzem aufgetauchten falschen Verwarnungszettel für mutmaßliche Falschparker (wir berichteten). Diese waren mit dem Wappen der Gemeinde versehen und als Verfasser wurde das Bürgermeisteramt aufgeführt. Die Gemeinde weist weiter darauf hin, dass es sich dabei um eine Urkundenfälschung handelt. Im Bereich Luisenstraße und Bismarckstraße wurden derartige Zettel bislang allerdings nicht gefunden, betont die Gemeinde auf Nachfrage - die fragwürdige Aktion hat also offenbar keinen Bezug zu den Verkehrsproblemen in diesem Teil Oftersheims. Die weiteren Hintergründe sind allerdings unklar: Der Verursacher sei weiterhin unbekannt, teilt die Gemeinde mit.
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