Oftersheim. Die Freiwillige Feuerwehr Oftersheim ist eine unverzichtbare Institution. Die Mitglieder bergen, retten, löschen und schützen – und das alles ehrenamtlich. Ihr Einsatz ist ein kaum hoch genug einzuschätzender Dienst an der Gemeinschaft. 2024 ist für die Freiwillige Feuerwehr ein besonderes Jahr, denn in diesem jährt sich die Gründung zum 100. Mal.
Ab dem 1. Mai kann die Bevölkerung die spannende Geschichte der Floriansjünger in der Hardtgemeinde hautnah nacherleben, denn anlässlich des Jubiläums ist im Gewölberaum in der Oftersheimer Eichendorffstraße 2 eine Ausstellung zu erleben. Zu sehen gibt es neben – passenderweise – 100 Fotografien von 1924 bis heute auch historische Exponate.
Ausstellung zur 100-jährigen Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Oftersheim
Unsere Zeitung sprach im Vorfeld mit einem der Organisatoren, Wolfgang Geiß, dem Leiter der Altersabteilung der Freiwilligen Feuerwehr, der selbst seit mittlerweile über einem halben Jahrhundert bei der Wehr engagiert ist.
Die Ausstellung
Das Jubiläum „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Oftersheim“ wird durch eine Ausstellung bereichert, die von Dienstag, 30. April, bis Sonntag, 19. Mai, an Sonn- und Feiertagen zu sehen ist.
Ausgestellt werden die Exponate im Gewölberaum, Eichendorffstraße 2.
Öffnungszeiten: 30. April, 16.30 bis 19 Uhr; 1. Mai, 10 bis 14 Uhr; 4. und 5. Mai, 11. und 12. Mai sowie 18. und 19. Mai, jeweils 10 bis 15 Uhr. zg
„52 Jahre sind es, die ich jetzt dabei bin. Davon alleine 40 im aktiven Dienst“, blickt Geiß zurück, der somit fast sein ganzes Leben lang mit Leib und Seele Feuerwehrmann ist. Schon einmal habe es eine Jubiläumsausstellung gegeben, zum 75. Geburtstag, denn der Rhythmus für Jubiläen sei ein 25-jähriger. Auf die Arbeit vor einem Vierteljahrhundert hätten die Organisatoren der Ausstellung nun im Vorfeld der aktuellen aufbauen können.
Technologischer Wandel und Teamarbeit im Fokus
Geändert habe sich im Laufe der Zeit vorwiegend die Technik: „Das Feuer ist das gleiche und das Wasser auch“, betont er humorvoll. Heute habe man allerdings ganz andere technische Möglichkeiten, um Brände zu bekämpfen. „Hightech“ habe Einzug gehalten.
Den Wandel der Feuerwehr im Laufe eines ganzen Jahrhunderts zu verfolgen, sei spannend, besonders, wenn man sie so anschaulich wie in der kommenden Ausstellung vor Augen geführt bekomme. Als Team hätten die Verantwortlichen der Oftersheimer Floriansjünger über fünf Wochen viel vorbereitet. Dabei seien sie zu dritt im Organisationsteam. Neben Geiß sind auch die aktiven Mitglieder Günter Much und Roland Munk mit an Bord, die stets auf die tatkräftige Unterstützung der Kameraden zählen könnten.
Historische Schätze und seltene Exponate enthüllt
„Wir freuen uns, auch ganz alte historische Fotografien zeigen zu können, die bis in das Gründungsjahr zurückreichen“, schildert Geiß nicht ohne Stolz. Dies sei möglich, da einige seiner Kollegen Fotografien gesammelt hätten, genau wie Bekannte und Freunde der Wehr. Daneben würden besondere Exponate die Ausstellung bereichern: „Zum Beispiel wird, unter anderem, ein echter historischer Leiterwagen zu sehen sein, wie er in den 1920er und 1930er Jahren eingesetzt wurde, eine originale Motorpumpe aus den 1950ern und Dienstuniformen aus verschiedenen Jahrzehnten.“
Am 29. April werde die Jubiläumsausstellung mit geladenen Gästen eröffnet, bevor sie ab dem 1. Mai der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werde.
Wolfgang Geiß selbst habe während seiner langen Mitgliedschaft schon zwei Jubiläumsfeiern erlebt und somit neben dem 75-jährigen, auch das 50-jährige Bestehen mitgefeiert. Aber 100 Jahre, das sei etwas ganz Besonderes, betont er.
Bedeutung der Feuerwehr und Wertschätzung in der Gemeinschaft
Freuen würde er sich über die hohe Wertschätzung, die den Brandbekämpfern in Oftersheim immer noch entgegengebracht werde. „Man hört so einiges, meist aus größeren Städten. Die Wertschätzung nimmt dort erschreckend ab, sodass den Rettungskräften manchmal sogar in Notsituationen die Einfahrt verweigert wird, weil da irgendjemand ‚gleich rausfahren muss‘. Dabei ist es extrem wichtig, schnell so nah wie möglich zum Einsatzort zu kommen.“ Jede noch so kleine Verzögerung bei Rettungs- oder Löscheinsätzen könne schließlich negative Auswirkungen mit unter Umständen schwerwiegenden Folgen haben. „Aber das betrifft leider alle Hilfsorganisationen. Zum Glück ist das hier noch anders“, meint er.
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Wolfgang Geiß unterstreicht abschließend, wie beliebt zum Beispiel der Tag der offenen Tür sei: „Das sieht man an den vielen Besuchern. Nur in diesem Jahr wird er ausnahmsweise nicht stattfinden, da stattdessen das große Jubiläums-Festwochenende im September ansteht, zu dem die Bevölkerung schon jetzt eingeladen ist. Darauf freuen wir uns alle bei der Feuerwehr ebenfalls schon sehr.“
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