Oftersheim. Es war ein buntes und extrem gut besuchtes Ortsmittefest mit Mittelalterlager (wir berichteten). Bemerkenswert auch, wie viele Menschen trotz tropischer Hitze kamen. Unsere Zeitung sprach mit Bürgermeister Pascal Seidel sowie Kulturamtsleiter Guido Hillengaß und bat um ein Resümee und einen Ausblick auf das nächste Fest, denn 2026 wird es trotz zweijährigem Rhythmus kein Ortsmittefest geben. Dafür steht das alle zehn Jahre gefeierte Gemeindefest an.
„Es war überwältigend“, so Seidel, der ergänzt: „Eine friedliche Feier mit Megastimmung am Samstag und mit tollem Programm an beiden Tagen. So wie man es sich wünscht.“ Toll sei auch der Kinder- und Jugendtag gewesen mit seinen über 400 jungen Besuchern und 300 auf der Bühne. „Ein großes Kompliment an alle Helfer, die dies ermöglicht und das Programm gestemmt haben, obwohl es so heiß war. Schön, dass die Feuerwehr die Menge mit etwas Wasser abkühlte. Das hat allen Spaß gemacht.“
Gutes Feedback von allen Seiten fürs Oftersheimer Ortsmittefest
Das Feedback sei von allen Seiten, auch von den Vereinen, komplett positiv. Da es keine Zählung gab, könne die Besucherzahl nur geschätzt werden. Auf dem Festplatz seien es am Samstag sicher 2000 Personen gewesen. Guido Hillengaß: „Über die zwei Tage plus Freitag, an dem das Lager ab 17 Uhr geöffnet war, waren es bestimmt 5000 Besucher. Das Publikum war gemischt, so wie das Angebot der Veranstaltung mit unterschiedlicher Musik in Kombination mit dem Angebot im Gemeindepark.“ Das sei in der Gegend sicher ein Alleinstellungsmerkmal – Ein Weg, den die Gemeinde unter anderem auch beim Open-Air-Kino gehen würde.
Für ihn gelte „nach dem Fest ist vor dem Fest“, sodass er schon angefangen habe, für die nächste große Veranstaltung zu planen. „Ein großes Dankeschön an alle, die zum Gelingen beigetragen haben. Es waren 50 Stunden, die die Mitarbeiter am Wochenende geleistet haben. Ein tolles Team, das an einem Strang zieht“, so Hillengaß. Darum funktioniere alles gut. Ein großes Kompliment macht er auch dem Oftersheimer Mittelalterverein „Svart Korpar“, der das Lager in Kooperation mit der Gemeinde ausgerichtet hat.
Oftersheimer Ortsmittefest bringt die Menschen zusammen
„Es gab schon Bürger, die sagten, dass man das jedes Jahr machen müsste“, berichtet Seidel, der dazu meint: „So eine Feier bringt die Menschen zusammen und ist schön für alle. Aber es gibt auch eine finanzielle Seite. Danach muss man erst mal Kassensturz machen und schauen, dass man Vereine nicht überfordert. Darum wird es eher beim zweijährigen Rhythmus bleiben.“
Die Gemeindefeier 2026 werde erst einmal im Festausschuss besprochen. Hillengaß: „In zwei Jahren wird es auf jeden Fall wieder einen Mittelaltermarkt geben und der Termin am letzten Wochenende vor den Ferien bleibt. Geplant sind drei Tage.“
Auch der ökumenische Gottesdienst im Schulhof der Ebert-Schule war gut besucht. Gemeinsam zelebrierten der evangelische Pfarrer Tobias Habicht und sein katholischer Kollege Uwe Lüttinger. Die Gläubigen hatten sich gerne eingefunden, um der Open-Air-Feier beizuwohnen. In diesem befreienden Ambiente gelangen Gebete und Gesang dann auch ohne beengende Mauern direkt in den Himmel.
Ökumenischer Gottesdienst beim Oftersheimer Ortsmittefest
Eröffnete wurde der Gottesdienst vom evangelischen Posaunenchor Oftersheim-Schwetzingen unter Thomas Rottmaier. Lüttinger stellte den Gottesdienst dann unter die Leitworte „Sommer – Sonne – Segen“. Dabei ermunterte er die ökumenische Gemeinde, für diese ganz besondere Stunde dankbar zu sein.
Die vereinigten römisch katholischen Chöre unter der Leitung von Gaby Weissmann versetzten die Gemeinde mit dem Lied „Und ein neuer Morgen“ in die Stimmung, den Gottesdienst sommerlich auf sich wirken zu lassen. Pfarrer Tobias Habicht fragte nach Stichworten, die den Gottesdienstbesuchern im Zusammenhang mit „Sonne“ einfielen. Aus den Reihen kamen Antworten wie „Hitze“, „Urlaub“, „Durst“, „Schwimmbad“ und „Eis“. In der Bibel werde die Sonne aber ganz anders beschrieben, legte Habicht dar. Sie werde eher als ein Geschöpf Gottes beschrieben, das wie eine große Lampe an den Himmel gehängt werde. Gleiches gelte auch für den Mond, das Licht der Nacht.
Lüttinger übernahm mit den Worten „Windhauch, Windhauch“. Gerade hatte einer eine angenehme frische Briese spendiert. Aber Windhauch könne auch zum Gegenwind werden und manchmal frage man sich, ob Engagement überhaupt noch Sinn mache. Beim Sammeln der Stichworte war aber auch der Begriff „Sonnenbrille“ gefallen. Dies nahm Lüttinger freudig auf und legte dar, dass sie auch geeignet sei, die Sicht zu verbessern. Damit könne die Schöpfung Gottes unter dem Licht der Sonne auch besser gesehen und wertgeschätzt werden.
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