Plankstadt. Für jedes Baby soll ein Baum gepflanzt werden: Das wünscht sich die Grüne Liste Plankstadt (GLP) und hat dafür einen Antrag bei der Verwaltung für den Haushalt 2024 eingereicht. Es sei immer wieder erfreulich, wenn es Nachwuchs in der Gemeinde gebe, so die GLP. „In der Gemeinde erhalten Neubürger bereits ein kleines Willkommensgeschenk“, heißt es im Antrag. Die Fraktion beantrage aber nun, dass für jedes Neugeborene ein Baum gepflanzt wird. Die einzige Voraussetzung: Die Familie und das Kind müssen in Plankstadt wohnen.
„Dies würde die Begrünung fördern und das Klima unterstützen“, begründet die Partei ihren Antrag. Dabei könne den Familien mitgeteilt werden, welcher Baum für das Kind gepflanzt wurde, um einen Bezug herzustellen.
Landwirtschaft in Plankstadt betroffen
Auch wenn die Motive des Antrages nachvollziehbar sind, scheitert es laut Stellungnahme der Verwaltung eher an der Umsetzung und den Dimensionen. „Eine Baumpflanzung pro Geburt – das wären 90 Bäume im Jahr“, sagt Bürgermeister Nils Drescher in der Februar-Sitzung des Gemeinderats. Dafür müssten die Setzlinge auf Flächen eingesetzt werden, was „zu Lasten der Landwirtschaft“ passieren würde, so der Rathauschef. Aber: „Wir wollen, dass Bäume gepflanzt werden.“
Als Alternative bietet die Gemeinde Plankstadt an, einen sogenannten Jahrgangsbaum einzusetzen. Zu diesem Entschluss sei man im Verwaltungs- und Finanzausschuss gekommen. Außerdem sollen Setzlinge an die Eltern verteilt werden, die den Baum auf dem eigenen Grundstück einpflanzen können. Für den ersten Jahrgangsbaum 2024 solle bald eine Einladung der Eltern erfolgen, so Drescher.
Ein weiterer Antrag der Grünen für den Haushalt 2024 ist die Erstellung eines Begrünungskonzepts durch die Verwaltung. „Gerade im dicht besiedelten Ortszentrum staut sich durch die dichte Bebauung im Sommer die Hitze in den Straßenzügen“, schreibt die Fraktion in dem Antrag. „Die Gemeindeverwaltung soll gebeten werden, ein Konzept zu erstellen, inwieweit zusätzliche Begrünung im Zentrum nicht nur das Ortsbild verschönert werden, sondern für zusätzliche Erfrischung sorgen kann“, heißt es weiter. Die Fraktion begründet ihren Antrag wie folgt: „Der Übergang von flüssigem Wasser zu Wasserdampf verbraucht Wärmeenergie und sorgt für Verdunstungskühlung.“ Das Wasser verdunste aber nicht nur von Wasserflächen, sondern auch von Pflanzen und vom Boden.
Konkret könne man sich zusätzliche Pflanzenkübel in der Ortsmitte, Fassadenbegrünung, neue Bäume in Straßenzügen und auf Verkehrsinseln sowie Pflanzkörbe an Straßenlaternen vorstellen.
Die Verwaltung verweist auf das Klimaschutzkonzept der Gemeinde (wir berichteten). Man „begrüne Plankstadt schrittweise, um die Lebensqualität zu erhöhen“, heißt es in der Stellungsnahme. Für den Antrag werden wie schon für den Jahrgangsbaum keine weiteren Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt. Da aber genug Geld im Haushalt vorhanden sei, plane man die Aufstellung von Pflanzenkübeln, sagt der Bürgermeister. Diese fünf bis acht Behältnisse sollen zur Verkehrsberuhigung platziert werden – und können auch auf Plätze gestellt werden.
Mehr Mitarbeiter für Bauhof in Plankstadt
Die Pflanzenkübel könnten problemlos in die Bewässerungsrunde des Bauhofes eingebunden werden – bei einer höheren Anzahl wäre aber Schluss, weil es an Personal fehlt. „Darüber hinaus wäre der Bauhof personell zu verstärken“, schreibt die Verwaltung in der Stellungnahme. Die Mitglieder des Gemeinderats stimmten mehrheitlich für die Umsetzung der Vorschläge der Verwaltung. „Mit den Kompromissen können wir leben“, sagte Gemeinderätin Viviane Reize stellvertretend in der Sitzung des Gremiums.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/plankstadt_artikel,-plankstadt-baum-fuer-neugeborene-so-will-plankstadt-die-idee-umsetzen-_arid,2181172.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/plankstadt.html