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Baustelle in Plankstadt: So sieht der Rohbau des Sport- und Kulturzentrums aus

Gemeinsam mit Bürgermeister Nils Drescher und Bauamtsleiter Andreas Ernst geht es für den Plankstadter Jugendbeirat auf den Rohbau des Sport-und Kulturzentrums. Verzögerungen seien aufgeholt, die Fertigstellung wird 2025 erwartet.

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Linda Saxena
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Draußen liegt noch Schnee, das Wasser kann aber dank der Holzplatten nicht mehr von der Seite in die Kultursporthalle gelangen. © Andreas Gieser

Plankstadt. Der Schnee knirscht unter den Schuhen von Vanessa Stahl, Pascal Preuß und Lars Kiefer, als sie durch die Öffnung im Baustellenzaun auf das Gelände der Sport- und Kulturhalle in Plankstadt gelangen. „Vorsicht, hier ist es glatt“, sagt Bauamtsleiter Andreas Ernst, der gemeinsam mit Bürgermeister Nils Drescher die Mitglieder des Jugendbeirats über die Großbaustelle führt.

Am Freitagnachmittag herrscht weitestgehend Stille auf der Baustelle. Nur das rote Notstromaggregat gibt rumpelnde Geräusche von sich. Nach dem Diebstahl des Baustromkabels im Dezember versorgt das Aggregat der Gemeinde die Baustelle mit Strom, erklärt der Bürgermeister dem Jugendbeirat. Für Sicherheit soll nun eine Videoüberwachung sorgen, die neben der Stromquelle platziert ist. Betritt jemand unerlaubt die Baustelle, wird die Person durch eine Ansage aufgefordert, das Gelände umgehend zu verlassen. Passiert das nicht, werde der Bauamtsleiter und die Polizei informiert, erklärt Andreas Ernst.

Holzbalken werden im Plankstadter Sport- und Kulturzentrum integriert

Auf der Westseite des Quartiers ist der Baufortschritt schon deutlich zu sehen: Bodenlange Fenster gewähren einen ersten Einblick in die Sporthalle. Daneben schließt nahtlos, über den Haupteingang und ein großes Foyer verbunden, die Kulturhalle an. Die beiden Hallen wurden zeitlich und räumlich versetzt gebaut, so dass im Oktober das Richtfest der Sporthalle und die Grundsteinlegung der Kulturhalle gefeiert werden konnten.

Im Foyer des Sport- und Kulturzentrums informiert Bürgermeister Nils Drescher (von links) die Mitglieder des Jugendbeirats Pascal Preuß, Vanessa Stahl und Lars Kiefer über den aktuellen Stand auf der großen Baustelle in Plankstadt. © Andreas Gieser

Über einen kleinen Steg gelangt die Gruppe durch eine Bautüre in das Gebäude. Wie im Außenbereich herrschen hier an diesem Tag Temperaturen um die null Grad Celsius. Bereits beim Eintreten macht sich der Geruch von frisch verbautem Holz bemerkbar. „Das ist eine Besonderheit dieser Halle: Das Untergeschoss ist aus einer massiven Betonkonstruktion errichtet, das Geschoss darüber mit einem Holzleichtbau“, sagt Andreas Ernst.

Die Bauweise fließt auch in die Hallengestaltung ein. Beim Betreten des Komplexes fällt der Blick des Jugendbeirats direkt nach oben auf die Decke. Die großen Holzbalken – auch Brettschichtholzbinder genannt – werden später sichtbar und in ihrem ursprünglichen Zustand belassen, so Nils Drescher. Vom Eingang geht es direkt auf die Tribüne, wo künftig Zuschauer den Spielverlauf in der Halle verfolgen werden. Damit das Gebäude nicht höher wird, wurde das Spielfeld in die Ebene des Untergeschosses integriert, sagt Bauamtsleiter Andreas Ernst.

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Plankstadt: Einblick in den Rohbau der Sport- und Kulturhalle

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Mitten in der dreiflächigen Sporthalle werden zurzeit noch Teile für die Lüftungsanlage zwischengelagert. „Die Einlassungen im Beton an der Seite sind für die Geräteräume gedacht“, sagt er und deutet auf die gegenüberliegende Seite. Neben einer Lautsprecheranlage und Spielstandsanzeigen solle auch ein modernes LED-Beleuchtungssystem in die Halle integriert werden – welches der Norm für Spiele der höheren Handball-Bundesligen entsprechen werde, so der Rathauschef. Das Tageslicht soll durch Glasverkleidungen an den Seiten weiterhin ungehindert in die Sporthalle gelangen können.

Bessere Akustik für Sport- und Kulturzentrum geplant

Über eine breite Treppe geht es vom Haupteingang in das Untergeschoss der Hallen. Dort sind auf der rechten Seite die Technikräume für Heizung und Lüftung angesiedelt. Die Halle solle „autark“ nutzbar sein, habe aber auch ein Fernwärmeanschluss. „Bei solchen Temperaturen, wie wir sie aktuell haben, müssten wir zuheizen“, sagt Andreas Ernst.

Noch mehr zu tun ist in der Kulturhalle, wo die Fenster eingesetzt sowie Wände und Decken verkleidet werden müssen. Auch die Elektrik fehlt noch. © Andreas Gieser

Auf der linken Seite ist der Zugang zur Sporthalle möglich. Hier geht es in die Gänge zu den Umkleiden und Sanitätsräumen. Die Umrisse der Räume sind bereits erkennbar, die ersten Wände gestellt. Licht gibt es hier noch nicht, weswegen sich die kleine Gruppe den Weg mit den Handykameras beleuchten muss. Ein dunkler Gang, der von der Technikseite abgeht und mehrere Lager- und Technikräume beherbergt, werde inoffiziell „Gang des Schreckens“ genannt, scherzt Bürgermeister Nils Drescher.

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Weiter geht es auf der oberen Etage im Foyer, welches die beiden Hallen miteinander verbindet. Hier herrscht noch deutlichere Baustellen-Atmosphäre. Das Baumaterial lagert in der Mitte und die Außenwände sind mit Sperrholzplatten zugenagelt. „Wir hatten ganz schön mit Wasser von oben und von der Seite zu kämpfen“, sagt der Rathauschef. Kurz vor Weihnachten sei es den Arbeitern gelungen, die Halle zu schließen.

Beim Trockenlegen habe unter anderem der Bauhof der Gemeinde Plankstadt geholfen, das Wasser aus dem damals offenen Bereich der Hallen zu pumpen. Im Foyer selbst sind bereits die Trennwände für die Küche und die Essensausgabe gestellt. „Lieferungen können jederzeit durch den Hintereingang erfolgen, so dass der Betrieb nicht gestört wird“, sagt Bauamtsleiter Andreas Ernst. Der Zugang zur Kulturhalle selbst ist aktuell nur von der Bühne aus möglich, von der sich die Mitglieder des Jugendbeirats einen Überblick über den großen Raum verschaffen können, der auch als zweifache Sporthalle genutzt werden soll.

So langsam lässt sich erahnen, wie die Sporthalle später aussehen wird. Aktuell lagern auf dem künftigen Spielfeld noch einzelne Teile des Lüftungssystems, welches in den nächsten Wochen eingebaut wird. © Andreas Gieser

Für Veranstaltungen seien hier 600 Personen zugelassen, informieren die Gemeindevertreter. Bis die ersten Veranstaltungen gefeiert werden können, ist es aber noch ein weiter Weg. Die Oberlichter der Halle sind noch mit grünen Folien verkleidet, die Holzkonstruktion der Decke noch sichtbar. „Eigentlich schade, dass die Konstruktion unter einer Verkleidung verschwinden wird“, meint Nils Drescher. Dies sieht der Bauplan für eine bessere Akustik im Saal vor. In der Mehrzweckhalle habe man immer Probleme mit dem Echo gehabt, was in der neuen Halle nicht mehr der Fall sein soll.

Fertigstellung des Plankstadter Sport- und Kulturzentrums bis 2025

Aufgrund des Wetters und des Schneefalls habe sich der Zeitplan der Baustelle um einen dreiviertel Monat verzögert. Dennoch könne man die Planungen einhalten und rechne mit einer Fertigstellung im ersten Quartal des Jahres 2025.

Bauamtsleiter Andreas Ernst zeigt anhand der Baupläne, wo der unterkellerte Teil des Hallenkomplexes verläuft. © Andreas Gieser

Gleichbleiben werden aus aktueller Sicht auch die Kosten für den Neubau des Sport- und Kulturquartiers, welcher im Außenbereich mit Parkplätzen und dem „Haus der Begegnung“ für Vereine ergänzt werden soll. „Wir liegen noch bei den 26,9 Millionen Euro“, sagt Bürgermeister Nils Drescher.

Davon ausgegeben habe die Gemeinde bereits rund 10 Millionen Euro. Gefördert werde der Bau vom Land mit rund 4 Millionen Euro. 75 Prozent der Aufträge seien bereits vergeben worden.

Redaktion Linda Saxena ist Print- und Online-Redakteurin in der Lokalredaktion der Schwetzinger Zeitung/Hockenheimer Tageszeitung und zuständig für Plankstadt und Eppelheim.

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