Waldpfad

Enthüllung des Blumepeter-Denkmals in Plankstadt steht bevor

Das Denkmal für die regionale Berühmtheit wird gegenüber des Geburtshauses des Blumepeter eingeweiht - und zwar beim anstehenden „Plänkschder Ortsmittefest“.

Von 
Ulrich Kobelke
Lesedauer: 
Noch ist das Denkmahl verhüllt. © Kobelke

Plankstadt. Nur noch wenige Tage und Plankstadt hat ein Erinnerungsdenkmal an den Blumepeter Peter Schäfer, der am 5. April 1875 in der Gemeinde geboren wurde. Für Gemeindearchivar Ulrich Kobelke ein Projekt, das er seit nahezu 30 Jahren verfolgt und nun erfolgreich zum Abschluss bringt. Geschaffen hat das Denkmal Bildhauer Daniel Karrer von der Werkstatt des Bildhauer-und Steinmetzmeisters Ralph Eschelbach – also auch das Denkmal kommt aus Plankstadt.

Als Auftakt zum „Plänkschder Ortsmittefest“ am Samstag, 17. Juni, wird das Denkmal am Blumepeter-Platz an der Kreuzung Schwetzinger Straße/Waldpfad um 14 Uhr in einer kleinen Feier enthüllt. Ab diesem Zeitpunkt schaut dann der Blumepeter auf sein Geburtshaus im Waldpfad 67 und auf einer Informationstafel wird einiges Wissenswerte über das eigentlich recht tragische Leben dieses in der ganzen Kurpfalz bekannten Plänkschders zu lesen sein.

Tragisches Leben des Blumepeter

Was aber ist das Besondere an diesem Menschen, der es in Mannheim zu einer kleinen Berühmtheit geschafft hat und der fest im Kulturleben der Stadt durch Blumepeter-Fest und Bloomaul-Orden verankert ist?

Es war der verstorbene Verleger und Herausgeber des Mannheimer Morgens, Rainer von Schilling (1935–2007), der sich besonders der Gestalt des kleinen Mannes angenommen hat und dessen Denkmal – im Jahr 1967 von Gerd Dehoff geschaffen – bis heute die Kapuziner-Planken in der Quadratestadt ziert. Von Schilling wollte „der Kurpfälzer Lebensart, der teils etwas aufmüpfigen Lebensphilosophie, der Schlagfertigkeit, dem manchmal urwüchsig derben Mutterwitz der Mannheimer an sich ein Denkmal setzen.“ Dazu dient auch der von ihm gestiftete Bloomaul-Orden, der höchsten Auszeichnung der Stadt Mannheim.

Mehr zum Thema

Ortsgeschichte

Ein Stück Erinnerung in Plankstadt an den Blumepeter

Veröffentlicht
Von
Ulrich Kobelke
Mehr erfahren
Waldpfad

Gedenktafel für "Blumepeter" am Geburtshaus: In Plankstadt unvergessen

Veröffentlicht
Von
Ulrich Kobelke
Mehr erfahren
Plänkschter Geschichte(n)

Ein Denkmal für den Blumenpeter in Plankstadt?

Veröffentlicht
Von
Ulrich Kobelke
Mehr erfahren

Zu Lebzeiten Peters waren es die Brüder Karl und Ernst Buck, Geschäftsleute und Kabarettisten, sowie die Karnevalsgesellschaft Feuerio, die den Peter bekannt machten. Im Laufe der Zeit rankten sich immer mehr Geschichten und Witze um die Figur, die jedoch im Reich der Fantasie anzusiedeln sind. Dem Journalisten Eberhardt Reuss vom SWR ist es letztendlich zu verdanken, dass authentisches Licht ins Dunkel des tragischen Lebens von Peter Schäfer kam. Die akribischen Recherchen Eberhardts in Mannheim und seine Durchforstung der Krankenakten im Psychiatrischen Zentrum Wiesloch zeigten letztendlich, welch tragischen Verlauf das Leben des Plankstadters bis zu dessen Tod am 15. Juni 1940 nahm. Bei diesen Recherchen waren auch die Archivare der Region um Dr. Jörg Kreutz vom Kreisarchiv Ladenburg und zudem auch die damals noch lebenden letzten Zeitzeugen, die Peter Schäfer noch persönlich gekannt hatten, sehr hilfreich.

Stets schlagfertig

Was aber macht die Person des Blumepeters schließlich aus? Warum hält sich die Erinnerung so lange, wenn so vieles um ihn herum erfunden ist? Und was berechtigt auch heute noch diese Erinnerung in Form eines Denkmals aufrechtzuerhalten? Es sind die typischen Eigenschaften, die in der Gestalt des Blumepeters den Menschen der Kurpfalz zugeschrieben werden: Mutterwitz und Schlagfertigkeit, aber auch Gutmütigkeit und Toleranz. Durch die vielen Geschichten – auch wenn sie erfunden sind – wurde aus dem behinderten, kleinwüchsigen Kerl gewissermaßen ein Symbol der besonderen Lebensweisheit des Kurpfälzers.

Und dass diese Erinnerung auch in seinem Geburtsort Plankstadt wachgehalten wird, versteht sich ja fast von selbst.

Freier Autor

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung