Plankstadt. Sie sind zur Stelle, wenn Konflikte, Probleme oder einfach nur Gesprächsbedarf in Schulen besteht: die Schulsozialarbeiter. Mehr Beratung und Unterstützung durch die Experten braucht es aktuell an der Humboldtschule in Plankstadt.
Im Oktober 2023 hat Rektorin Annett Mellentin einen Antrag bei der Gemeinde gestellt, der vorsieht, die Stundenzahl der Schulsozialarbeit aufzustocken. Um einen Vergleichswert mit anderen Schulen in der Region zu bekommen, habe die Gemeinde Plankstadt eine Abfrage gestartet, sagte Hauptamtsleiter Patrick Wiedemann in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Ermittelt wurden jeweils die Zahl der Schüler sowie die Stunden, in denen Schulsozialarbeiter arbeiten. Daraus konnte ermittelt werden, wie viele Schüler pro Vollzeitstelle betreut werden. „Schulsozialarbeit möchte Kinder in ihrer persönlichen und sozialen Entwicklung begleiten und zu einem Schulklima beitragen, in dem sich alle Beteiligten sicher und wohlfühlen können“, schreibt die Humboldt-Grundschule auf ihrer Homepage. Dabei sind die Mitarbeiter sowohl für Kinder und Lehrkräfte als auch für die Eltern offen und ansprechbar.
Es soll fair bleiben
Das Ergebnis: Die Humboldtschule liege im Vergleich zu den umliegenden Grundschulen im Mittelfeld, „woraus sich zunächst einmal kein dringender Handlungsbedarf ergibt“, heißt es in der Beschlussvorlage, die den Gemeinderäten vorliegt. Da die Friedrichschule allerdings einen besseren Wert – also auch eine höhere Stundenanzahl an Betreuungsarbeit vorweist – sei eine Anhebung der aktuellen Stelle an der Humboldtschule im Sinne der Gleichbehandlung sinnvoll, schreibt die Gemeindeverwaltung. Deshalb schlägt die Kommune vor, die Stelle der Schulsozialarbeit um 0,2 Stellenanteile zu erhöhen. Dies ist nur möglich, wenn die derzeitige Mitarbeiterin ihre Stunden an der Schule aufstocken möchte.
Diese Bereitschaft habe sie bereits im Vorfeld signalisiert, sagte der Plankstadter Hauptamtsleiter. „Dafür danken wir ihr sehr“, sagte Gemeinderätin Ulrike Breitenbücher von der Plankstadter Liste in der Sitzung. „Das sind reine soziale Stunden für unsere Kinder“, sagte sie. Auch CDU-Gemeinderätin Isabel Heider befindet die Schulsozialarbeit als „wertvolle Unterstützung“, weil sich unter anderem präventiv um Konflikte und um individuelle Probleme gekümmert werden könne. In einem Punkt stimmt sie nicht mit der rechnerischen Ermittlung des tatsächlichen Bedarfes von Stellen an den Schulen überein. „Das Konfliktpotenzial lässt sich nicht von der Schülerzahl ableiten.“
Viviane Reize von der Grünen Liste Plankstadt (GLP) äußert wie die vorangegangenen Rednerinnen ebenfalls ihre Zustimmung. Dass die Friedrichschule und die Humboldtschule dieselbe Stundenanzahl haben, in denen die Schulsozialarbeiterin zur Verfügung steht, begrüßt sie: „Die Fairness der Schulen ist sinnvoll.“ Auch aus der SPD-Fraktion wird dem Beschlussvorschlag zugestimmt. „Es geht nichts über eine ausreichende präventive Hilfe in Schulen“, sagt Gemeinderätin Kerstin Engelhardt. Aktuell gebe es einen erhöhten Bedarf, weshalb die Aufstockung sinnvoll sei. „Wir schließen einen guten Kompromiss“, sagt sie. Einstimmig wurde dem Beschluss zugestimmt.
Gemeinschaft in Plankstadt stärken
Der Gemeinderat möchte sich auf Wunsch auch einen Überblick über die Arbeit der Mitarbeiter und der aktuellen Situation an den Schulen verschaffen. Ziel der Schulsozialarbeit ist es unter anderem, die Klassengemeinschaft zu stärken, Unterschiede zu akzeptieren, einen gemeinsamen wertschätzenden Umgang zu fördern und sich mit Mitbestimmung und Beteiligung an der Gemeinschaft zu beteiligen, heißt es auf der Seite der Grundschule. Die Präventionsarbeit erstrecke sich über Themen wie Medienkonsum, Gesundheit, Gewaltprävention, gesellschaftliche Vielfalt und Teilhabe.
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