Eppelheim. Mit einem lauten Brummen startet der Baggermotor vor der Rhein-Neckar-Halle in Eppelheim. Am Montagnachmittag geht es der Halle, die 1970 gebaut wurde, nun endgültig an die Substanz.
Geschickt lenkt Baggerfahrer Ion Prelipcean von der Firma „Berb“ die Maschine an die Außenfassade. Hier soll der erste „Baggerbiss“ entstehen. „Ein bisschen tut es schon weh“, sagt Bürgermeisterin Patricia Rebmann, als sich die Baggerschaufel in das Metalldach des Hallenvorbaus gräbt. In kürzester Zeit entfernt Prelipcean die ersten Quadratmeter Dach und Teile der schwarzen Folie, die unter der Abdeckung liegt. Für diesen Arbeitsschritt kommt der Sortiergreifer zum Einsatz. Doch dabei soll es nicht bleiben – schließlich wird die gesamte Halle abgerissen.
Schnell ist der Schaufelaufsatz gewechselt. Zum Einsatz kommt nun eine Stahlschere, die der Baggerfahrer an das Mauerwerk ansetzt. Der Staub wirbelt auf, als der Putz der Außenwand auf den Boden fällt. „Jetzt muss immer wieder aufgeräumt und saubergemacht werden“, sagt er. Doch für heute ist es genug. Am Mittwoch kommen weitere Bagger und Mitarbeiter, dann soll der Abriss der Rhein-Neckar-Halle so richtig starten. Geplant sei, dass das Gebäude bis Ende März abgerissen wird, sagt Lukas Weisenburger vom Ingenieurbüro Roth & Partner. Die größte Arbeit sei schon erledigt worden, nämlich die Entkernung des Innenraums der Halle. Zuvor hatte das Ingenieurbüro ein Schadstoffgutachten erstellt.
Alles im Zeitplan auf der Baustelle in Eppelheim
Erst danach konnte mit der Entkernung der Hallen, Umkleiden und Abstellräumen begonnen werden. „Alle Materialien müssen getrennt und recycelt werden“, sagt Kirsten Hübner-Andelfinger, Leiterin des Amts für Stadtentwicklung und Immobilienmanagement bei der Stadt Eppelheim. Am Ende sollen nur noch die Lichtschächte erhalten bleiben, wegen der Bäume auf der Südseite, so die Amtsleiterin. Ist das Gebäude vollständig entfernt, werde außerdem die Baugrube hergerichtet. Diese ist für den Bau der neuen Halle notwendig. Das mache es wiederum erträglicher, sagt Bürgermeisterin Patricia Rebmann. Der Gedanke, „dass eine neue Halle gebaut wird.“ Als Ersatz wird die Hans-Peter-Wild-Halle gebaut, die nach ihrem Stifter benannt ist. Bislang verlaufen die Abbrucharbeiten problemlos, so die Rathauschefin.
Traurig ist dieser Tag auch für Michael Windisch. Seit genau 20 Jahren war er der Hausmeister der Rhein-Neckar-Halle und verbrachte Tag für Tag in seinem Büro. „Ich habe gute Erinnerungen an die Halle“, sagt er. Wenn er sich nicht beruflich gerade um den Ablauf von Veranstaltungen oder kleinere Reparaturen gekümmert habe, hat er auch mal ein Spiel der Handballer aus Östringen angeschaut. „Das vergisst man nicht.“ Nun arbeitet er im Bauamt der Stadt.
Für Begeisterung sorgt der Bagger allerdings bei den Schülern des benachbarten Schulzentrums. „Ich würde mich auch freuen, Sportunterricht in einer neuen Halle zu haben“, sagt Rebmann.
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