Plankstadt. Die meisten Briefe und Pakete der Region um Schwetzingen werden in Zukunft aus dem Norden von Plankstadt ausgeliefert, nicht weit entfernt von der Welde-Brauerei: Dort haben die Deutsche Post und DHL am Montagnachmittag in der Straße Am Ochsenhorn den symbolischen ersten Spatenstich für einen neuen Zustellstützpunkt gefeiert, der nicht nur modernsten Anforderungen an Logistik und Nachhaltigkeit genügen soll, sondern bereits ab dem kommenden Jahr auch Schwetzingen, Oftersheim, Ketsch und Brühl versorgt. Damit endet die erst seit vergangenem Jahr bestehende Interimslösung, bei der zwei Standorte in Ketsch für diese Versorgung zuständig waren.
„Unser neues Gebäude wird optimal an unsere Abläufe angepasst sein und unseren künftig rund 85 Mitarbeitern ein deutlich effizienteres und angenehmeres Umfeld bieten. Außerdem wird der neue Standort unserer Nachhaltigkeitsstrategie gerecht. So freuen wir uns beispielsweise auf die Photovoltaikanlage, die auf dem Dach ihren Platz finden wird“, sagte Niederlassungsleiter Steffen Müller bei dem kleinen Festakt, zu dem Vertreter der beteiligten Unternehmen sowie der Gemeinden gekommen waren.
Der selbst erzeugte Sonnenstrom soll dann auch dazu genutzt werden, die erweiterte Flotte an E-Fahrzeugen zu laden: Die Zustellung aus Plankstadt soll komplett auf diesen Antrieb umgestellt werden, wobei vor allem Transporter zum Einsatz kommen werden.
Post wird mit Fahrrädern in Schwetzingen ausgeliefert
So werden die ebenfalls mit E-Antrieb unterstützten Fahrräder in Zukunft nur noch in engbebauten Gebieten wie der Schwetzinger Innenstadt genutzt, um hier die Briefzustellung separat abzuwickeln. In allen anderen Bereichen übernehmen größere E-Lieferwagen den Betrieb, wobei über die sogenannte Verbundzustellung auch Pakete und Päckchen von DHL ausgeliefert werden. „Dieses Verfahren ist in ländlichen Regionen schon längst Standard und erleichtert uns die Abläufe erheblich. Durch den auf diese Nutzung optimierten Neubau können wir das jetzt noch einmal ausweiten“, erklärte Ulrich Baumann vom Immobilienmanagement der DHL Group.
Denn für eine noch größere E-Autoflotte müssen vor allem ausreichend Außenflächen vorhanden sein: Dort erhält jedes Gefährt einen zugewiesenen Ladepunkt, so dass ein zentrales Lademanagement die jeweils individuell notwendige Versorgung übernehmen kann und die Fahrzeuge stets pünktlich zum Einsatzbeginn verfügbar sind. Dafür passende Grundstücke sind für DHL allerdings nicht leicht zu finden. „In Plankstadt ist das künftige Betriebsgelände 6.350 Quadratmeter groß, während das eingeschossige Gebäude lediglich 1.330 Quadratmeter umfasst“, macht Baumann die benötigten Dimensionen deutlich.
Für die Zusteller soll die Arbeit dabei deutlich angenehmer werden. So wird das Beladen wettergeschützt möglich sein, während im Gebäude dank moderner Baustandards ein angenehmes Raumklima herrschen wird. Weil für die vorgesehene Nutzung keine so hohe Raumhöhe wie beispielsweise in Logistikzentren notwendig ist, wird es sogar eine Fußbodenheizung geben, die zusätzlich den Energieverbrauch der eingebauten Luft-Wasser-Wärmepumpe senkt.
So lautet der Zeitplan für den Bau in Plankstadt
Starten soll der Bau bereits in Kürze, wie Felix Pfirrmann, Geschäftsführer der HP Projektentwicklung GmbH aus Hochdorf-Assenheim, betonte. „Zunächst müssen wir das gesamte Grundstück anheben, weil es momentan noch rund zwei Meter unter dem Straßenniveau liegt. Den Hochbau können wir dann ab September sehr schnell umsetzen, so dass wir voraussichtlich bereits im Frühjahr 2026 das Gebäude übergeben werden“, so Pfirrmann. Insgesamt investiert der Projektentwickler nach eigenen Angaben rund 4,7 Millionen Euro. DHL wird das Gebäude dann für zunächst zehn Jahre samt entsprechender Verlängerungsoption anmieten.
Für Plankstadt bedeutet das Projekt einen erneuten Erfolg in seinem florierenden Gewerbegebiet. „Wir freuen uns über die rund 85 neuen Arbeitsplätze im Ort und dass wir mit der Deutschen Post ein weiteres traditionsreiches und bekanntes Unternehmen für uns gewinnen konnten“, betonte Bürgermeister Nils Drescher. Gleichzeitig sei die Anbindung über die separate Zufahrt zur B 535 auch aus Sicht der Einwohner optimal: „Der Lieferverkehr muss nicht durch den Ort und ist wiederum selbst schnell angebunden.“
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Beliefert wird der künftige Stützpunkt aus zwei Richtungen: Aus Speyer kommen die Pakete von DHL, aus Mannheim die Briefpost. Dabei wird Plankstadt einer von dann insgesamt 69 Zustellstützpunkten der Deutsche Post-Niederlassung der Quadratestadt sein. Das schon längere Zeit genutzte Gebäude im Ketscher Anemonenweg, das bislang neben der Enderlegemeinde auch Brühl versorgt, wir dann ebenso aufgegeben wie der provisorische Stützpunkt in der Durlacher Straße im Südosten von Ketsch. Dort werden seit der Kündigung durch den Vermieter in den traditionsreichen Räumen in der Schwetzinger Bahnhofanlage die Sendungen für Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen abgewickelt. Die betroffenen Mitarbeiter können laut Deutsche Post und DHL an den neuen Standort wechseln, wo sich mit der Zusammenlegung ihre Zahl sogar noch leicht erhöhen soll.
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