Nachruf

Wolfgang Wenk aus Plankstadt ist im Alter von 85  Jahren verstorben

Wolfgang Wenk, der frühere Marketingmanager des Pharmakonzerns „AstraZeneka“, ist im Alter von 85 Jahren verstorben. In Plankstadt ist er auch als Gründervater des Heimat- und Kulturkreises bekannt. Ein Nachruf.

Von 
zg/uk
Lesedauer: 
Wolfgang Wenk. © Kobelke

Plankstadt. Wolfgang Wenk, der frühere Marketingmanager des Plankstädter Zweiges des Pharmakonzerns „AstraZeneka“, ist im Alter von 85 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Vor über 25 Jahren begann sein beruflicher Ruhestand, als er als Mitglied der Geschäftsleitung von „AstraZeneca“ das Unternehmen verließ, wo er als Marketingdirektor und Direktor für interne und externe Kommunikation tätig war, schreibt die Gemeinde Plankstadt in einem Nachruf.

Ebenso glücklich und erfolgreich war in Plankstadt, wo er auch seinen Wohnsitz nahm und ein Haus baute, das Zusammentreffen mit dem früheren Bürgermeister Werner Weick und dem Heimatforscher Eugen Pfaff. Zusammen mit ihnen entwickelte er ein Konzept, das 1989 zur Gründung des Heimat- und Kulturkreises führte und als dessen Vorsitzender er über 20 Jahre lang erfolgreich den Verein aufbaute und leitete.

Mehr zum Thema

Landwirtschaft

Sind die Bauernproteste in Plankstadt und der Region in Vergessenheit geraten?

Veröffentlicht
Von
Linda Saxena
Mehr erfahren
Verein

Neuer Jugendraum für Tennisclub Plankstadt eingeweiht

Veröffentlicht
Von
Linda Saxena
Mehr erfahren
Landwirtschaft

Multitalent Raps blüht bei Eppelheim: Speiseöl, Futtermittel, Kosmetika

Veröffentlicht
Von
Ralf Strauch und Linda Saxena
Mehr erfahren

Unter Bürgermeister Wolfgang Huckele wurde der lang gehegte Plan eines Heimatmuseums in die Tat umgesetzt. 1997 wurde der erste Bauabschnitt, schreibt der Heimat- und Kulturkreis (HKK) in einem Nachruf, die Renovierung des alten Bauernhauses abgeschlossen und Wolfgang Wenk begann sofort mit der weiteren Planung – dem Abriss der alten Stallungen und dem Neubau der Verbindung zwischen Bauernhaus und Scheune.

Stets gab es neue und klare Zielvorgaben des Vorsitzenden. In dem Rückblick auf zehn Jahre HKK hieß es damals bei der „Tour d’horizon“: „Wolfgang Wenk, ein zuverlässiger Antrieb, ständig mit hohen Drehzahlen arbeitend und dabei überaus wartungsfreundlich. Gleichzeitig jedoch auch immer wieder Folgeideen für den dritten Bauabschnitt, die Scheune, im Hinterkopf“.

Auch im Ruhestand in Plankstadt aktiv

Wolfgang Wenk war nicht nur Ideengeber und Planer, sondern auch ein emsiger Arbeiter, der zusammen mit einem vereinsinternen Bautrupp in unzähligen freiwilligen Arbeitsstunden das alte Bauernhaus sanierte, den neuen Zwischenbau integrierte sowie auch die Scheunensanierung mit in Angriff nahm und und wie die anderen kräftig mit anpackte.

Will man die Relevanz seiner ehrenamtlichen Vereinstätigkeit kurz umreißen, so darf man rückblickend mit Fug und Recht behaupten: Ohne ihn hätte Plankstadt weder einen Heimat- und Kulturkreis und schon gar kein Heimatmuseum. Kaum war der Verein gegründet, war es seine Idee, die Tradition des Maibaumaufstellens wiederzubeleben. Mitten in der Baustelle des gerade im Bau befindlichen Gemeindezentrums wurde 1990 der erste Maibaum gestellt.

Evangelische Kirche

Erinnerungen werden bei Jubelkonfirmation in Plankstadt wach

Veröffentlicht
Von
Marcus Oehler
Mehr erfahren

Um den Verein möglichst schnell bekannt zu machen, hatte er die Idee, allen Plankstädter Vereinen, die 100 Jahre alt wurden, eine Ausstellung ihrer Vereinsgeschichte zu schenken. Seine Ideen waren auch die Teilnahme am Weihnachtsmarkt, dem Ferienprogramm und der Beteiligung bei Backenbläserumzügen. Sein Bemühen zeigte Wirkung. Von 54 Mitgliedern 1989 stieg die Mitgliederzahl 1999 auf 224 Mitglieder an.

Viele Vorträge, Ausflüge und Feste fanden unter seiner Vorstandschaft statt. Auch als er 2004 den Vorsitz an Bruno Rafflewski weitergab, blieb er zusammen mit seiner Frau Annette dem Verein aktiv erhalten. Er war stets präsent und half, wo immer seine Hilfe erforderlich war. Es war dann auch selbstverständlich, dass der HKK ihn zum Ehrenvorsitzenden ernannte. In dieser Funktion stand er bei allen Vorstandssitzungen beratend zur Seite. Weitere ehrenamtliche Aktivitäten bereicherten sein Leben als „Ruheständler“, so seine Mitarbeit bei der Unterstützung älterer Mitbürger, seine Tätigkeiten im Lions Club und bei der Mozartgesellschaft Schwetzingen.

Der HKK würdigt sein Engagement in Plankstadt

Wolfgang Wenk war nie ein Mensch, der sein Tun an die große Glocke gehängt sehen möchte, Effizienz und tätige Hilfe waren seine Motive. Er war ein Mensch, der von seiner christlichen Erziehung und seinem realitätsnahen Glauben zutiefst grundlegend geprägt war. Nie war das Wort „teilen“ für ihn ein Fremdwort, was an seinem sozialen Engagement abzulesen war. Zu seinen herausragenden Eigenschaften gehörten Durchsetzungsvermögen, ein sehr großes Organisationstalent und die Fähigkeit, auch gut zuhören zu können. Bei allem beruflichen Erfolg, den er sich erarbeitet hat, zeichnete sich Wolfgang Wenk durch seine Bescheidenheit aus.

Wolfgang Wenk wurde in Säckingen, das damals noch nicht Bad Säckingen hieß, geboren – er war somit Altbadener mit alemannischer Muttersprache. Er entstammte einer alteingesessenen Säckinger Bürgerfamilie. Nach seiner Schulzeit studierte er Volkswirtschaft an der Albrecht-Ludwigs-Universität in Freiburg. Von 1966 bis 1969 folgte ein Traineeprogramm beim damals größten deutschen Pharma-Großhändler „ANZAG“ in Frankfurt im Bereich Betriebsorganisation/EDV.

Trauer

Paul Mokry aus Plankstadt im Alter von 99 Jahren verstorben

Veröffentlicht
Von
PM MGV SängerbundLiedertafel
Mehr erfahren

Im Dezember 1969 nahm er ein Angebot der Rhein-Pharma Heidelberg an, die neue EDV-Abteilung aufzubauen. 1970 trat er dort seinen Dienst an und blieb dem Unternehmen, das später in die „ICI-Pharma“ und schließlich in die Firma „AstraZeneca“ überging, bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand treu. Über verschiedene Stationen seiner betrieblichen Karriere avancierte er 1981 zum Geschäftsleitungsmitglied. Wolfgang Wenk war von allen Aktiven des Vereins geschätzt und „gefürchtet“ für seinen Ordnungs- und Sauberkeitssinn, wobei er sich selbst dabei stets in die Pflicht nahm. Mit ihm verliert der HKK nicht nur den Gründungsvater des Vereins, sondern ganz besonders einen guten Freund, dem der Verein das zu verdanken hat, was heute den HKK ausmacht.

Seiner Frau Annette und den Kindern mit ihren Familien gilt die herzliche Anteilnahme. Und auch Plankstadt hat ihm viel zu verdanken und wird ihm eine dankbare Erinnerung bewahren.

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung