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Raumnot und Platzmangel in der Schillerschule in Reilingen

Die Raumnot ist in der Schule nicht unbekannt, schon im September wurden im rückwärtigen Bereich Container aufgestellt. Die Verwaltung schlägt nun vor, Container für vier weitere Klassenzimmer zu beschaffen.

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Andreas Wühler
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Im September wurden die Module für die Schillerschule montiert, denen man kaum ansieht, dass es sich um Container handelt. © Archivbild: Dufrin

Reilingen. Beim Tagesordnungspunkt Errichtung von zusätzlichen Schulcontainern für die Schillerschule fühlte sich Gemeinderat Dieter Rösch (SPD) wie der Zauberlehrling von Goethe: „Wir sind Opfer unseres Erfolges.“ Womit er auf die wachsende Beliebtheit der Gemeinschaftsschule abzielte, die immer mehr Klassenzimmer fordert.

Hinzu kommt, wie Bürgermeister Stefan Weisbrod zur Einleitung des Tagesordnungspunktes im Rat betonte, dass die Gemeinde gehalten ist, künftig das Raumprogramm für die Ganztagsgrundschule umzusetzen, was weiteren Platzbedarf erzeuge – im Prinzip gelte dann für die Grundschule ein Raumprogramm, wie es schon heute in der Gemeinschaftsschule praktiziert werde.

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Andreas Wühler
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Die Raumnot ist in der Schule nicht unbekannt, schon im September wurden im rückwärtigen Bereich Container aufgestellt, um weitere Klassenzimmer einzurichten. Die Verwaltung schlug nun vor, Container für vier weitere Klassenzimmer zu beschaffen und die vorhandene Anlage aufzustocken. Was damit begründet wird, dass in den kommenden Jahren mit weiterhin steigenden Schülerzahlen zu rechnen ist.

Die Kosten für das aufgesetzte Stockwerk belaufen sich auf rund 9700 Euro im Monat, für die gesamte Anlage somit auf rund 16 700 Euro monatlich. Hinzu kommen die Aufstellungskosten von 27 500 Euro und weitere Mittel für die Anschlussarbeiten und die Möbelbeschaffung.

Freiwerdende Schulcontainer aus einer Nachbargemeinde zu erwerben, hält die Verwaltung nicht für sinnvoll, die Kosten für die „abgenutzten“ Module würden den Nutzen übersteigen. Auch die gesamte Containeranlage zu erwerben rechnet sich nicht, die Kosten lägen bei rund 1,2 Millionen Euro.

Brandbrief ans Land gefordert

Ohnehin, so Weisbrod, handle es sich um eine kurzfristige Lösung, langfristig müsse geschaut werden, wie der Raumbedarf der Schillerschule baulich gestillt werden könne. Weisbrod erinnerte auch an das auf mittlerweile über 60 Lehrkräfte angewachsene Kollegium, das gleichfalls Platz brauche. Kurzum, die Schule platze aus allen Nähten, weshalb schon jetzt ab der fünften Klassenstufe ein teilweiser Aufnahmestopp herrsche.

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Peter Geng (FW) wollte wissen, ob es für die Erweiterung Zuschüsse gebe – diese seien mit den Sachkostenzuschüssen des Landes nach der Schülerzahl abgegolten, so Weisbrod. Dr. Stefan Reschke (FDP) erinnerte an das geflügelte Wort „wer bestellt . . .“ und fordert von der Verwaltung einen Brandbrief, einen Hilfeschrei an die Landesregierung.

Wie Weisbrod betonte, seien die kommunalen Spitzenverbände in der Sache tätig, denn die Mehrheit der Schulträger könne das Raumprogramm für die Grundschulen nicht stemmen.

Patricia Faber (FW), selbst Lehrerin, erinnerte an die Diskussion um G9 am Gymnaisum, durch dessen Rückkehr sich wohl auch die Situation der Gemeinschaftsschulen entspannen könne, weshalb sie den durch die Container geschaffenen zeitlichen Puffer begrüßte.

Tagesmütter werden bezuschusst

Auch im nachfolgenden Tagesordnungspunkt ging es um das Thema Betreuung, konkret um die Bezuschussung von Tagespflegepersonen, die Kinder aus Reilingen betreuen. Hier schlug die Verwaltung vor, pro betreutem Reilinger Kind und Stunde einen Zuschuss von einem Euro zu gewähren. Gleichzeitig sollen die Kosten von bis zu vier Schulungen für Reilinger Tagespflegepersonen übernommen werden.

Ein Vorgehen, so Weisbrod, dass die Gemeinde entlaste, immerhin sei das Vorhalten von eigenen Kindergartenplätzen für die Gemeinde teuerer. Der Rat sah dies ebenso und verabschiedete die Vorlage einhellig.

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Andreas Wühler
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Ebenso einstimmig fielt die Entscheidung aus, der RKG Ringkampfgemeinschaft Reilingen-Hockenheim einen Zuschuss von 15 000 Euro zu gewähren. Begründet wurde dies mit der Jugendarbeit des Vereins und damit, dass er für die Gemeinde ein Aushängeschild sei.

In die Jahre gekommen ist der Funktisch im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr. Was zu einer erhöhten Störanfälligkeit führt, da teilweise auch Funktionen ausfallen, den Einsatzdienst der Wehr erschwert. Hinzu kommt, dass die Wartung und damit die Funktionalität der Anlage nicht mehr gewährleistet ist.

Weshalb dem Rat nun vorgeschlagen wurde, den Feuerwehrfunktisch grundlegend auf den Stand der Technik bringen zu lassen. Anfragen bei einschlägigen Firmen blieben ohne Ergebnis – ihnen fehlen die Kapazitäten. Einzig eine Firma aus Karlsruhe wäre bereit, die Arbeiten zu übernehmen und hat nach einer Inaugenscheinnahme ein Anbot von rund 49 000 Euro vorgelegt.

Dieses Angebot wurde mit der Feuerwehr besprochen und von dieser als sehr wirtschaftlich bewertet, wie der Sitzungsvorlage zu entnehmen war.

Wie Bürgermeister Weisbrod ergänzte, hat sich die Verwaltung umgeschaut, um einen Vergleich zu bekommen und war in Hockenheim fündig geworden. Der Funktisch der dortigen Feuerwehr mit zwei Arbeitsplätze war im Jahr 2020 ertüchtigt worden – für rund 60 000 Euro. Womit für den Bürgermeister die Wirtschaftlichkeit des Angebots für die Reilinger Wehr feststeht. Dem konnte der Rat folgen, der die Vergabe einstimmig beschloss.

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