Evangelische Kirche

Aus Brühl, Eppelheim, Ketsch, Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen wird eine Kirchengemeinde

Die Fusion der sechs evangelischen Kirchengemeinden aus Brühl, Eppelheim, Ketsch, Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen zum 1. Januar 2027 ist beschlossene Sache.

Von 
Andreas Lin
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Zufriedene Gesichter bei den Hauptamtlichen und den Vorsitzenden der Kirchgemeinderäte nach dem Fusionsbeschluss. © Sibylle Wegner

Region.. Manchmal muss man sich auch trennen, um anschließend noch stärker zusammenzufinden. So war es am Dienstagabend in Eppelheim, als die Fusion der sechs evangelischen Kirchengemeinden aus Brühl, Eppelheim, Ketsch, Oftersheim, Plankstadt und Schwetzingen zum 1. Januar 2027 fast einstimmig beschlossen wurde – ein wahrlich historischer Schritt, ein Meilenstein in der Geschichte des Kirchenbezirks Südliche Kurpfalz.

Die eingangs angesprochene Trennung nach der gemeinsamen Eröffnung im Plenum musste deswegen stattfinden, weil jeder der sechs Kirchengemeinderäte für sich und hinter verschlossenen Türen abstimmen musste. So kam kurzzeitig richtig Spannung auf – auch weil es ja hätte sein können, dass nicht die erforderliche Anzahl an Stimmberechtigten anwesend ist. Doch es passte alles. Es wurden sogar Mitglieder per Videokonferenz aus dem Ausland zugeschaltet – unter anderem aus Marrakesch live ins Eppelheimer Gemeindehaus.

Unerwartete Fortschritte auf dem Weg zur Fusion

Vor und nach der Abstimmung war Gelegenheit, den Prozess in Richtung Fusion noch einmal zu beleuchten. Herwig Huber, Eppelheims Kirchengemeinderatsvorsitzender, war vor sechs Jahren erstmals ins Gremium gewählt worden. „Damals hätte ich mir nicht träumen lassen, dass wir heute einen Vereinigungsprozess machen.“

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Dekanin Katharina Treptow-Garben zog später das Zeitfenster noch enger: „Bis vor einem Jahr hätte ich das nicht für möglich gehalten“, gab sie zu. „Doch es hat sich eine Menge getan“, blickte Herwig Huber zurück und nannte unter anderem gemeinsam entwickelte Konfirmanden- und Gottesdienstkonzepte oder die beiden rauschenden Musikfeste. „Das zeigt, wie stark unsere Gemeinschaft schon ist.“

Herausforderungen der Kirche in der Moderne

„Die Relevanz von Kirchen erschließt sich vielen Menschen leider nicht mehr automatisch“, konstatierte die Dekanin, blickte aber zuversichtlich in die Zukunft und untermauerte ihre Hoffnung mit einem Bibelzitat aus dem 2. Korintherbrief: „Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen.“

Dabei stehe die Kirche und die neue Kirchengemeinde vor großen Herausforderungen: „Was ist das Wesentliche? Was ist Kirche in fünf Jahren?“ Vieles sei noch ungeklärt, viele Themen würden sich noch auftun. Dabei sei es wichtig, gemeinsam nach vorne zu blicken: „Es geht um Zusammenarbeit und nicht um Besitzstandbewahrung.“ Dabei blickte sie auch auf das Thema kirchliche Gebäude: „Wir werden uns immer wieder von Räumen oder anderem liebgewonnenem trennen müssen, aber wir werden weiterhin Kirche sein.“

Infos zur Fusion der Kirchengemeinden

Die Vereinigung der Kirchengemeinden Brüht, Eppelheim, Ketsch, Ottersheim, Plankstadt und Schwetzingen erfolgt zum 1. Januar 2027.

Der Name der vereinigten Kirchengemeinde soll in einem Beteiligungsprozess bis zum Vollzug der Vereinigung bestimmt werden.

An den Orten der bisherigen Kirchengemeinden sollen Orts- und Thementeams eingerichtet werden. Bis zur Vereinigung legen die Kirchengemeinderäte der Gemeinden die Aufgaben und die personelle Zusammensetzung im Benehmen mit den Ehrenamtlichen fest.

Nach dem Vollzug der Vereinigung übernimmt der Kirchengemeinderat diese Aufgabe, außerdem legt er die Budgetierung der Teams fest.

Insgesamt gehören der neuen Kirchengemeinde 19.896 Mitglieder an. Davon entfallen auf Brühl 3.152, auf Eppelheim 3.586, auf Ketsch 2.672, auf Oftersheim 3.233, auf Plankstadt 2.591 und auf Schwetzingen 4.662 (Stand Anfang 2025).

Und nachdem die Brühler Pfarrerin Melanie Börnig noch einmal den Beschlussvorschlag verlesen hatte, ging es zur Abstimmung, die nur bei Eppelheim und Schwetzingen nicht ganz einstimmig ausfiel. Die Brühler, Ketscher, Oftersheimer und Plankstadter waren alle dafür, dass die Vereinigung Anfang 2027 umgesetzt wird.

Herausforderung durch verkleinerte Kirchengemeinderäte 2026

2026 werde dabei noch einmal eine besondere Herausforderung, denn die Kirchengemeinderäte, die in rund fünf Wochen am ersten Advent gewählt werden, sind dann deutlich kleiner als bisher. In Brühl, Eppelheim, Ketsch, Oftersheim und Plankstadt werden es vier Mitglieder sein, in Schwetzingen fünf. Und nach Sekt und Segen trennten sich die rund 50 Teilnehmer noch einmal an diesem Abend, um in der Gewissheit ihrer zukünftigen Kooperation zufrieden nach Hause zu gehen.

Redaktion Stv. Redaktionsleiter + Lokalsportchef Schwetzinger Zeitung

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