Criminale

Criminale in Schwetzingen: Kurioses beim „Bullen-Talk“

Die beiden Autoren und ehemaligen Polizeibeamten Klaus Stickelbroeck und Andreas Schnurbusch begeisterten beim „Bullen-Talk“ anlässlich der Criminale in Schwetzingen.

Von 
Andreas Lin
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Andreas Schnurbusch (l.)und Klaus Stickelbroeck plaudern aus dem Nähkästchen. © Dorothea Lenhardt

Schwetzingen. „Kein Tag war wie der andere.“ Dass dieser Satz generell auf die Arbeit von Polizisten zutrifft, ist gut vorstellbar. Wenn er aber aus dem Mund von Klaus Stickelbroeck und Andreas Schnurbusch kommt, ganz besonders. Daran dürften die Besucher des „Bullen-Talks“ anlässlich der Criminale überhaupt keinen Zweifel haben.

Denn die beiden inzwischen pensionierten Hauptkommissare und Krimiautoren erzählten in der Feuerwache am Neuen Messplatz lebendig und amüsant so viele Episoden aus ihrem Berufsleben, es sprudelte quasi nur so aus ihnen heraus. Stickelbroeck war Kriminaler in Düsseldorf, Schnurbusch bei der Polizei auf der anderen Rheinseite in Köln. Die Rivalität der beiden Städte ließen sie immer wieder bei ihren gegenseitigen Frotzeleien einfließen.

„Bullen-Talk“ in Schwetzingen: Bühne auf Feuerwehr-Lkw

Schwetzingens Feuerwehrkommandant Lars Oehring hatte die zahlreichen Besucher, unter ihnen auch viele Krimiautoren, etwas augenzwinkernd in der „kritischen Infrastruktur“ begrüßt. Denn dazu zähle die Feuerwehr. Und es könne auch jederzeit zum Einsatz kommen, warnte er vorsorglich. Dazu kam es nicht. Passend zur Location war auch die Bühne, die auf einem Lkw der Wehr eingerichtet war.

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Da jagte in den folgenden – äußerst kurzweiligen – 90 Minuten eine Geschichte die andere. So zum Beispiel, als Schnurbusch einen alkoholisierten Autofahrer erwischte und dieser kurios reagierte: „Dat wurde auch mal Zeit.“ Stickelbroeck kann inzwischen darüber lachen, dass er als junger Polizist mal die Pistole aufs Autodach gelegt hatte und glücklicherweise später bei einer nächtlichen Suchfahrt wiederfand.

Viele tierische Geschichten bei der Criminale in Schwetzingen

Auch mit Tieren habe die Polizei oft zu tun – etwa die Katze, die hinter die Schrankwand gefallen war und nicht mehr herauskam. Beim Abbauen des Möbelstücks stellten sich Klaus Stickelbroeck und sein Kollege so ungeschickt an, dass sie mit einem dicken blauen Auge und einem blutenden Schädel aufs Revier zurückkehrten. „Das waren Rocker“ erklärten sie die Verletzung.

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Tierisch war auch die Geschichte mit dem Rauschgiftspürhund, der angeblich keine gute Nase hatte und sich beim Einsatz vermeintlich nur auf das leckere Hähnchen auf dem Tisch konzentrierte. Doch weit gefehlt: Unter dem Teller lagen die Drogen. Später wurde der Vierbeiner einer der besten Schnüffler seiner Zunft. Noch kurioser war die auf der Wache abgegebene verletzte Eule, die in einer Tasche mit dem Streifenwagen und Blaulicht zum Zoo gebracht wurde.

Etwas ernster wurde es beim Thema Schusswaffengebrauch. Sieben Meter brauche man Abstand, um gegen einen Messerstecher, eine Chance zu haben, laute die Faustregel bei der Polizei. „Um nicht schießen zu müssen, halten wir Abstand.“ , erklärte Andreas Schnurbusch. Und dann war da noch die ältere Dame, die irgendwelche Strahlungen gespürt hatte und die von den herbeigerufenen Polizisten mit Kochlöffel und Geflügelzange beseitigt wurden. „Die war total dankbar.“ , lachte Klaus Stickelbroeck. Das waren übrigens auch die Zuhörerinnen und Zuhörer, die sich mit großem Applaus für die Kuriositäten aus dem abwechslungsreichen Polizistenalltag bedankten.

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