Heidelberg. Als am Dienstagnachmittag der Alarm in der Fahrzeughalle der Heidelberger Berufsfeuerwehr ertönt, muss alles ganz schnell gehen. Die Feuerwehrmänner und -frauen sprinten zu den Kleiderständern und legen ihre Ausrüstung für den Einsatz an: Jacken, Sicherheitsschuhe, Helme – und Kameras. Grund für dieses ungewöhnliche Equipment sind die Dreharbeiten einer neuen Staffel der Dokureihe „Feuer & Flamme“, die am Dienstag begonnen haben.
„Wir drehen ab sofort 60 Tage lang rund um die Uhr in Heidelberg. So bekommen wir wirklich jeden Einsatz mit“, erklärt Lina Krücken, Executive Producerin von SEO Entertainment GmbH, die die Dokuserie für den Südwestrundfunk (SWR) produziert. Um 24 Stunden am Tag drehen zu können, setzt die Produktionsfirma wechselnde Teams in drei verschiedenen Schichten ein.
„Feuer & Flamme“-Staffel aus Heidelberg bei SWR zu sehen
Ziel der Feuerwehr-Dokumentation, für die bereits seit 2017 regelmäßig neue Staffeln produziert werden, ist es, den Arbeitsalltag von Berufsfeuerwehren in Deutschland abzubilden. „Daher filmen wir nicht nur jeden Einsatz, sondern auch den Alltag auf der Wache zwischen den Einsätzen“, so Krücken.
„Feuer & Flamme“ beim SWR
- Am 23. Januar 2024 haben die Dreharbeiten für die Feuerwehr-Doku „Feuer & Flamme“ in Heidelberg begonnen.
- Die Feuerwehrmänner und -frauen werden nun zwei Monate lang rund um die Uhr von Kameras begleitet.
- Am Ende sollen sechs Folgen entstehen, die jeweils rund 45 Minuten dauern.
- Die Heidelberger Staffel wird beim Südwestrundfunk (SWR) und in der ARD-Mediathek zu sehen sein.
- Die Ausstrahlung der Staffel ist für 2025 geplant.
Während die bisherigen sieben Staffeln in Gelsenkirchen, Bochum und Duisburg gedreht und im Westdeutschen Rundfunk (WDR) ausgestrahlt wurden, ist die aktuelle Produktion die erste, die in Baden-Württemberg aufgezeichnet und beim SWR gezeigt wird. Am Ende sollen sechs Folgen à 45 Minuten entstehen, die auch in der Mediathek der ARD zu sehen sind.
Die Entscheidung für die Heidelberger Berufsfeuerwehr als Protagonistin der Dokumentation hatte laut Krücken mehrere Gründe. Neben der Organisation der Wache und den vielfältigen Einsätzen habe auch die Stadt selbst eine Rolle gespielt, denn: „Heidelberg ist einfach wunderschön.“ Zudem sei es eine Besonderheit der Stadt am Neckar, dass es nur eine Wache der Berufsfeuerwehr im gesamten Stadtgebiet gebe, ergänzt Heiko Holler, Amtsleiter der Feuerwehr. „Dadurch ist alles an einem Ort, und bei jedem Einsatz startet das erstausrückende Fahrzeug von hier.“
145 hauptamtliche Kräfte sind bei der Heidelberger Berufsfeuerwehr beschäftigt
In der Feuerwache in der Bahnstadt sind nach Angaben von Holler rund 145 Mitarbeitende beschäftigt. „Dazu haben wir um die 350 Ehrenamtliche, die auf acht Abteilungen in der Stadt verteilt sind.“ Insgesamt gebe es in Heidelberg ungefähr 60 Fahrzeuge der Feuerwehren, dazu kämen unter anderem noch Boote für Rettungseinsätze auf dem Neckar.
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Das Einsatzaufkommen pro Jahr schätzt der Leiter der Berufsfeuerwehr auf circa 1600. Daraus ergibt sich, dass die Einsatzkräfte am Tag vier bis fünf Mal ausrücken. „Natürlich sind wir tagsüber stärker gefordert als in der Nacht, da sich zum Beispiel Verkehrsunfälle eher am Tag ereignen, wenn mehr auf den Straßen los ist“, erläutert Holler.
Neben Unfällen seien auch Türöffnungen für den Rettungsdienst ein sehr häufiges Einsatzstichwort. Der klassische Wohnungsbrand hingegen komme zum Glück selten vor. „Dazu werden wir vielleicht zwei Mal im Monat gerufen“, schätzt Holler. Grund dafür seien Brandmeldeanlagen und private Rauchmelder, die mittlerweile fast überall zu finden seien und somit Schlimmeres verhindern können.
In Heidelberg gebe es aufgrund der Nähe zum Neckar auch oftmals Einsätze auf dem Wasser, fährt Holler fort. „Dafür haben wir eine spezielle Feuerwehr-Tauchergruppe.“ Aber auch die Rettung von gestürzten Mountainbikern oder Gleitschirmfliegern gehöre zum Alltag der Berufsfeuerwehr. „Hier setzen wir geländegängige Fahrzeuge ein, um Patienten an Stellen zu versorgen, die der Rettungsdienst nicht erreicht“, sagt Holler. „Das erfordert dann eine Kombination aus technischer und medizinischer Hilfe.“
Ausstrahlung von „Feuer & Flamme“ aus Heidelberg für 2025 geplant
Über die Anfrage des „Feuer & Flamme“-Produktionsteams habe man sich in Heidelberg sehr gefreut: „Die Serie ist sehr professionell, authentisch und mit Liebe aufgearbeitet“, betont der Amtsleiter. Aufgrund ihres guten Rufs im Feuerwehrwesen sei auch ein Großteil der Mitarbeitenden direkt von der Idee begeistert gewesen.
Nun werden sie zwei Monate lang täglich begleitet – von Mitarbeitenden der Produktionsfirma sowie 50 bis 70 Kameras, die die Einsätze aus jeder möglichen Perspektive aufnehmen. „Neben Body- und Firecams haben wir auch Drohnen dabei“, so die Executive Producerin.
Nach Abschluss der Dreharbeiten beginne dann Sichtung und Schnitt von unzähligen Stunden Filmmaterial, sagt Krücken. Die Ausstrahlung der sechsteiligen Dokumentation sei derzeit für 2025 geplant.
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