Gemeinderat

Grünes Licht fürs Rothacker’sche Haus in Schwetzingen

Deutliche Mehrheit des Schwetzinger Gemeinderats stimmt für die Sanierung des Rothacker'schen Hauses nach den neuen Plänen. Die Entscheidung war zu erwarten, denn im Vorfeld hatten Freie Wähler, Grüne und SPD ihre positive Haltung angekündigt.

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Andreas Lin
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Rothacker'sches Haus in Schwetzingen. © Bauroth

Schwetzingen. Mit deutlicher Mehrheit entschied der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwochabend, dass das Projekt Rothacker’sches Haus nach den aktuellen und deutlich kostenreduzierten Plänen umgesetzt und dort nach der Sanierung die Touristinformation, das städtische Museum mit Dauerausstellungen zu den Themen Spargel und Festspiele sowie Büroräumen für das Kulturamt umgesetzt wird.

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Schwetzingen: Rothacker'sches Haus wird saniert

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Die Entscheidung war zu erwarten, denn im Vorfeld hatten Freie Wähler, Grüne und SPD ihre positive Haltung angekündigt. Gegenstimmen kamen lediglich von Dr. Horst Herrmann (CDU), Werner Zieger (Die Linke) und den beiden FDP-Ratsmitgliedern Dr. Christian Lorentz und Harald Fischer, die sich mit den zu erwartenden Investitionskosten in Höhe von – Stand jetzt – etwa 10,3 Millionen Euro nicht anfreunden konnten.

Städtisches Museum soll ins Rothacker’sche Haus umziehen

Für die 18 Befürworter überwog bei aller kritischen Betrachtung letztlich die Erkenntnis, dass es Sinn macht, dieses Projekt anzugehen. „Diese Summe relativiert sich: Will man das Rothacker’sche Haus nicht völlig verfallen lassen und irgendeine Lösung für das Stadtmuseum an anderer Stelle, muss mit vergleichbaren Kosten gerechnet werden“, sagte etwa Dr. Susanne Hierschbiel (Bündnis 90/Die Grünen). Das sah Peter Lemke (Freie Wähler) ähnlich: „Es ist zwingend notwendig, dass das städtische Museum aus dem Karl-Wörn-Haus mit seiner maroden Bausubstanz ins Rothacker’sche Haus umzieht.“ Außerdem würden die Räume dringend für die Erweiterung der Südstadtschule und die Vereine gebraucht. Letztere lagen Simon Abraham (SPD) besonders am Herzen. Er hofft, dass sich die angedachte Umnutzung des Obergeschosses im Karl-Wörn-Haus schon im kommenden Haushalt wiederfindet.

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Auch vier der fünf anwesenden CDU-Räte simmten letztlich dafür: „Wir wissen aber auch um die Aufgaben, die in den kommenden Jahren anstehen, welche die Finanzen unserer Stadt stark belasten“, sagte Ulrich Renkert, der auch bezweifelt, dass der eingebaute Puffer für zu erwartende Baukostensteigerungen von 500 000 Euro ausreichen wird. Das befürchtet auch Werner Zieger, der sich am Ende dazu entschied, nicht zuzustimmen – so wie das FDP-Duo. „Die Stadt kann es sich so nicht leisten“, kommentierte Harald Fischer der sich stattdessen ein „Sale-Lease-Back“-Modell (verkaufen und zurückmieten) mit einem Investor vorstellen könnte.

Seine Zustimmung gab schließlich auch der parteilose Einzelkämpfe Haydar Sahin („Das neue Konzept gefällt mir“), der sich aber wie die SPD wünscht, dass die Kosten nicht als Druckmittel bei anderen Projekten ausgespielt werden.

Redaktion Stv. Redaktionsleiter + Lokalsportchef Schwetzinger Zeitung

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