Schwetzingen/Mannheim. Carolin Wanitzek ist eine beeindruckende Frau. Als ich ihr das erste Mal begegne, kommt sie gerade aus Hamburg von einem Presseevent, bei dem bekannte deutsche Magazine alles über ihre neue Hautpflegeprodukte erfahren wollten. Demütig erzählt sie von diesem für sie beeindruckenden Erlebnis – und strahlt dabei. Die 38-jährige Mannheimerin ist eine Bilderbuchunternehmerin und seit Jahren erfolgreich auf mehreren Ebenen: als Designerin, als Installationskünstlerin und als Gründerin.
Das möchte man beim ersten Blick gar nicht glauben, wirkt die zierliche sportliche Frau doch weitaus jünger, als es ihr Geburtsjahr vermuten lässt. „Das sind die guten Gene. Meine Oma Klara ist dieses Jahr 98 geworden, ihr sieht man ihr Alter auch nicht an“, entgegnet sie sympathisch lächelnd auf ein entsprechendes Kompliment. Aber wer weiß, vielleicht steckt ja auch noch etwas anderes hinter diesem elfengleichen Auftreten – möglicherweise ihre vegane Hautpflege, die nach einem speziell entwickelten Verfahren hergestellt wird. Oder hat Carolin Wanitzek noch ein anderes Geheimnis?
Anlässlich der landesweiten Frauenwirtschaftstage in Baden-Württemberg (www.frauundberuf-bw.de), die mit Veranstaltungen vom 19. bis 22. Oktober unter dem Motto „Frauen. Gründen. Zukunft.“ Frauen Mut machen und Unterstützung geben sollen, ihren Karriereweg zu gehen, plaudere ich mit Carolin Wanitzek in einer neuen Ausgabe meines Podcasts „Leben. Lieben. Lachen.“ über ihre Laufbahn. Dabei wird schnell deutlich: Diese Frau hört auf ihr Herz und vertraut auf ihre Impulse. „Ich habe einfach immer losgelegt, wenn ich eine Idee im Kopf hatte, und mir gar nicht so viele Gedanken ums Scheitern gemacht“, sagt sie wie selbstverständlich.
Aktuelle Ausstellung in Arizona
Nach dem Abitur begann Carolin Wanitzek ein Chemiestudium. Sie merkte schnell: Das ist nicht ihr Ding. „Ich habe dann eine Ausbildung zur Grafikdesignerin an einem Berufskolleg gemacht, ein Kommunikationsdesignstudium an der Uni drangehängt und noch den Master in Szenografie nachgelegt, weil ich dieses sehr zweidimensionale Arbeiten etwas weiterentwickeln wollte“, fand sie ihre Berufung in kreativer Arbeit. Szenografie – was genau macht man da? Wanitzek: „Wenn man das wörtlich übersetzt, bedeutet das, die Kunst im Raum zu inszenieren.“
Sie erzählt, wie sie mit Papierillustration anfing, diese fotografierte und das zu Installationen aus Papier weiterentwickelte. Fotos von ihrer Website wurden auf der Internetplattform Pinterest geteilt. Daraufhin meldeten sich nicht nur internationale Firmen mit Aufträgen bei der Mannheimerin, sondern auch „Wonderspaces“. Ihre Traumszenen, in denen eine Person in einer Papierwelt aus ihrem Traum erwacht („Das war ein Studienprojekt“) fand die US-amerikanische Institution, die weltweit Künstler unter Vertrag nimmt und mit ihnen gigantische Kunstinstallationen umsetzt, klasse. Das führte zur ersten großen Ausstellung 2018 in San Diego, Kalifornien, USA. Dort baute Carolin Wanitzek ihre surreale Traumwelt auf neun mal neun Metern in ultramarinblau auf. Aktuell ist eine neue Ausstellung von ihr in Scottsdale, Arizona, USA zu sehen.
Doch nicht nur darüber plaudern wir im Podcast „Leben.Lieben.Lachen.“ Sie erzählt darin, wie es zur Zusammenarbeit mit Pete List kam, der „Celebrity Death Match“ animiert hat, eine US-Show aus den späten 1990er Jahren, in der sich Stars im wahrsten Sinne des Wortes an die Gurgel gingen (in Deutschland auf MTV ausgestrahlt): „Ich wurde von einer Agentur aus New York als Set-Designerin für La Mer Cosmetics gebucht und Pete List, der ebenfalls über die Agentur kam, animierte dieses Set.“
Eigenes Produkt für Hautproblem
Apropos Kosmetik. „Eigenhain“ ist ein weiteres Standbein der Powerfrau – und der lebendig gewordene Traum für sie als Designerin („Ein eigenes Produkt komplett selbst zu entwickeln, fühlt sich einfach prima an“) und als Frau mit hormonell bedingten Hautunreinheiten („Das war eine Problemlösung für mich selbst“). Dabei entwickelte der Chemiker Dr. Albert Sugiharto im Team das „ColdStirred“-Verfahren. „Hautpflegeprodukte werden bei der Herstellung normalerweise erhitzt. Dabei können empfindliche Wirkstoffe zerstört werden und unerwünschte Abbauprodukte entstehen, so genannte freie Radikale. Man muss sich das so vorstellen: Kalt gepresstes Olivenöl soll man auch nicht zum Braten verwenden, weil sich Farbe und Geschmack dadurch verändern und sogar gesundheitsschädliche Stoffe entstehen können. ,Eigenhain‘-Produkte werden kalt gerührt und so die hochwertigen Inhaltsstoffe erhalten. Die Beauty-Routine ist damit minimal und hocheffizient. Ich selbst möchte nicht stundenlang im Bad stehen müssen und zig Produkte verwenden“, so die Mannheimerin.
Kurzum: Die Frau denkt pragmatisch und macht einfach. Das ist letztlich auch ein Tipp, den sie weitergeben möchte: „Das Problem vieler Frauen sind Selbstzweifel. Mein Rat: mehr Selbstvertrauen haben und einfach machen!“, bestärkt Carolin Wanitzek, den Weg zum persönlichen Glück zu wagen.
Hier geht's zum Podcast.
Er ist unter anderem zu hören auf Spotify, Amazon Music, Podigee und Apple Podcasts.
Zur Person und zum Podcast
- Carolin Wanitzek (38) ist Designerin, Installationskünstlerin und Gründerin aus Mannheim. Sie setzt international Kunstobjekte um, etwa mit „Wonderspaces“ in den USA. Aktuell läuft eine Ausstellung mit von ihr entwickelten 3-D-Welten in Scottsdale, Arizona.
- Mit ihrem Partner Dennis Adelmann gründete sie unter anderem „IN SUBSTANCE“, eine Möbeldesignmarke (insubstance.com). Mo Benjabri stieß später noch dazu. Dennis hatte zuvor bereits ein Start-up mit Mo und dem ehemaligen Fußballprofi und heutigen Präsidenten des Hamburger SV, Marcell Jansen.
- „Eigenhain“ ist ihr jüngstes „Baby“, eine vegane Hautpflege, die minimalistisch angewendet wird und gerade für hormonell bedingte Problemhaut perfekt ist. Dafür nutzt der Chemiker Dr. Albert Sugiharto das „ColdStirred“-Verfahren, bei dem die Kosmetik nicht wie üblich erhitzt, sondern kalt gerührt wird. Mehr Infos unter www.eigenhain.com.
- Die langjährige Dozentin an Hochschulen in Mannheim und Frankfurt hat 2016 in New York gelebt und von dort eine Idee von Jessica Walsh nach Mannheim mitgebracht: Sie hat das Netzwerk „Ladies, Wine and Design“ gegründet (ladieswinedesign.com/mannheim), bei dem vom Studenten bis zum erfahrenen Selbstständigen ein Austausch erfolgt. Das leitet sie zusammen mit ihrer befreundeten Designerin Annika Göpfrich. Mit „Ladies, Wine and Design“ kollaborieren sie manchmal auch mit dem Frauennetzwerk „GIG7“ in Mannheim (gig7.next-mannheim.de), einem guten Anlaufpunkt für Gründerinnen.
- Kontakt: Designstudio Carolin Wanitzek, G7, 22, 68159 Mannheim, www.carolinwanitzek.de
- Carolin Wanitzek ist Gesprächspartnerin im Podcast „Leben.Lieben.Lachen.“, der unter www.schwetzinger-zeitung.de/podcast abrufbar ist sowie auf gängigen Portalen wie Spotify, Podigee, Apple Podcast und Amazon Music.
- Tipp für die Frauenwirtschaftstage: After-Work-Event mit Gründerinnen und Unternehmerinnen am Mittwoch, 19. Oktober 2022, um 18 Uhr im Palais Hirsch, Schlossplatz 2, Schwetzingen. Anmeldung unter: https://eveeno.com/111492382
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[5] https://www.eigenhain.com
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