Schwetzingen. Die Idee gibt es schon seit vielen Jahren – erstmals befasste sich der Gemeinderat 2011 mit diesem Thema: Jetzt wird der Bau eines Wohnheims für die Studierenden der Hochschule für Rechtspflege umgesetzt: An der August-Neuhaus-Straße, direkt an der Kreuzung zur L 543 (Brückenabfahrt Richtung Plankstadt) entsteht auf der sogenannten „Hundewiese“ ein Gebäude, das Raum für 96 Menschen bietet. Wenn alles klappt, soll das Projekt bis zum Wintersemester 2027 vollendet sein. „Da muss aber alles ineinandergreifen“, betont Carsten Sokoll, Abteilungsleiter Bauen+Sanieren des Studierendenwerks Heidelberg, das Bauherr des Vorhabens ist.
Studentenwohnheim in Schwetzingen: 1890 Quadratmeter Fläche auf „Hundewiese“
Entstehen wird das Gebäude auf dem oberen Drittel der „Hundewiese“, die in weiten Teilen aber erhalten bleibt. Für das Wohnheim werden lediglich 1890 Quadratmeter Fläche benötigt. Für die Vierbeiner und ihre Herrchen oder Frauchen bleibt ein Durchgang an der August-Neuhaus-Straße. Auf dem Grundstück wird es für jeden Bewohner einen Stellplatz für sein Fahrrad geben und für jeden dritten einen Parkplatz für sein Auto. „Das ist ein sehr hoch angesetzter Stellplatzschlüssel und es ist weit mehr, als wir machen müssten“, verdeutlicht Sokoll.
Wohnheim für Studierende energetisch auf dem neuesten Stand
Auch optisch soll ein ansprechendes Gebäude entstehen. „Wir wollen da nichts Steriles hinstellen“, betont Carsten Sokoll. Energetisch werde das Wohnheim auf dem neuesten Stand sein – mit Photovoltaik auf dem Dach und Luft-Wärme-Pumpen für die Heizung.
Wohnheim für Studierende in Schwetzingen
- Der Neubau des Studierendenwohnheims entsteht auf dem nördlichen Grundstücksbereich der sogenannten Hundewiese, direkt an der Kreuzung August-Neuhaus-Straße/L543 (Brückenabfahrt Richtung Plankstadt).
- Das Gebäude gliedert sich in unterschiedliche Höhen : Im südlichen Bereich — gerichtet zur angrenzenden Nachbarbebauung — sowie im Norden umfasst es drei Geschosse, während im zentralen Bereich vier Geschosse vorgesehen sind.
- Die Basis des Baukörpers bildet eine Sockelgarage , die etwa eine halbe Geschosshöhe über das umliegende Gelände hinausragt. In ihr finden 22 Pkw-Stellplätze sowie 34 Fahrradstellplätze Platz.
- Insgesamt entstehen 96 Wohnplätze , verteilt auf 89 Einzelapartments (davon drei barrierefrei), eine Dreier-Wohngemeinschaft und zwei Zweier-Wohngemeinschaften
- Im Erdgeschoss ist ein großzügiger Gemeinschaftsraum mit etwa 43 Quadratmetern geplant, ergänzt durch einen angrenzenden Wasch- und Trockenraum . Zusätzlich ist in der Sockelgarage ein tagesbelichteter Hausmeisterraum untergebracht.
- Ein Zufahrtsweg entlang der südlichen Grundstücksgrenze erschließt den rückwärtigen Außenbereich. Hier befinden sich neun weitere Pkw-Stellplätze , 64 zusätzliche Fahrradstellplätze , eine Müllsammelstelle und die Zufahrtsrampe zur Sockelgarage.
Dass das Studierendenwerk Heidelberg – das größte seiner Art in ganz Baden-Württemberg - überhaupt in Schwetzingen aktiv wird, liegt daran, dass die Hochschule für Rechtspflege dort seit 2017 Mitglied ist. Und die Anstrengungen, Wohnraum zu schaffen, konzentrieren sich eben nicht nur auf Heidelberg, sondern auch auf die Außenstelle und Standorte wie Mosbach, Künzelsau – und eben jetzt Schwetzingen.
Günstige Rahmenbedingungen erleichtern Umsetzung
Dass das Projekt so umgesetzt werden kann, ist mehreren Faktoren zu verdanken. Zum einen, weil auf einem Grundstück des Landes gebaut wird. „So müssen wir nichts kaufen, sondern können pachten“, verdeutlicht Dr. Perizat Daglioglu, Geschäftsführerin des Studierendenwerks.
Zum anderen sind die finanziellen Rahmenbedingungen derzeit sehr gut. „Die Fördertöpfe sind gut gefüllt“, freut sich Daglioglu. Und ohne diese Unterstützung gehe die Rechnung auch nicht auf. Nur so sei das Studierendenwerk, in der Lage, günstige Wohnungen anzubieten. „Die Studenten müssen sich das leisten können“, verweist die Geschäftsführerin auf den klaren Versorgungsauftrag, den ihre Einrichtung nun einmal habe.
Wie wichtig es ist, dass ein Wohnheim gebaut wird, verdeutlicht Frank Haarer, Rektor der Hochschule für Rechtspflege Schwetzingen: „Das ist ein wahnsinniger Standortfaktor.“ Denn an anderen Orten gebe es eben solche Angebote.
Der fehlende Baustein für die Zukunft der Hochschule Schwetzingen
„Gibt es hier ein Wohnheim?“ Das sei die Standardfrage schlechthin bei den Bewerbern und Bewerberinnen. „Du musst ein Gesamtpaket bieten, um attraktiv zu sein“, betont er und ist froh über das Projekt: „Das ist der letzte fehlende Baustein, um unsere Hochschule für die Zukunft fit zu machen.“
Ansonsten sei die im südlichen Schlossflügel untergebrachte Einrichtung bestens aufgestellt. „Wir haben ein tolles Gebäude und eine tolle technische Infrastruktur“, betont Frank Haarer. Aktuell studieren in Schwetzingen 448 junge Menschen in den beiden Fachrichtungen Rechtspflege und Gerichtsvollzieher. Einige der inzwischen zwölf Hörsäle seien übrigens früher als Wohnräume genutzt worden –bis 2007. Dann sei dies aus brandschutztechnischen Gründen nicht mehr möglich gewesen. Diese Lücke wird als nun nach praktisch genau 20 Jahren mit dem Bau des neuen Wohnheims geschlossen.
Erster Schritt war jetzt die Zustimmung durch den Technischen Ausschuss der Stadt, dann folgt der Beschluss im Gemeinderat und die Offenlage der Pläne. „Der Bauantrag soll um die Jahreswende gestellt werden“, gibt Sokoll einen Einblick in den Zeitplan. „Im ersten Halbjahr 2026 soll der Bagger auf der Baustelle stehen“, lautet das Ziel. Und wenn alles glatt läuft können zum Wintersemester 2027 die ersten Studierenden einziehen.
Das neue Wohnheim als entscheidender Standortvorteil in Schwetzingen
Wie wichtig es ist, dass ein Wohnheim gebaut wird, verdeutlicht Frank Haarer, Rektor der Hochschule für Rechtspflege Schwetzingen: „Das ist ein wahnsinniger Standortfaktor.“ Denn an anderen Orten gebe es eben solche Angebote. „Und du musst ein Gesamtpaket bieten, um attraktiv zu sein“, betont er und ist froh über das Projekt: „Das ist der letzte fehlende Baustein, um unsere Hochschule für die Zukunft fit zu machen.“
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