Schwetzingen. Der große Sitzungssaal im Schwetzinger Rathaus war am Mittwochabend bis auf den letzten Platz besetzt. Dabei war die Tagesordnung der öffentlichen Gemeinderatssitzung zwar überschaubar, dafür aber äußerst bedeutungsvoll: Denn es wurden nicht nur die am 9. Juni gewählten Ratsmitglieder in ihr Amt verpflichtet, sondern auch die ausgeschiedenen verabschiedet. Ehrungen standen zudem auf der Agenda.
Sechs bisherige Stadträte gehören dem neuen Gremium nicht mehr an. Drei hatten sich nicht mehr zur Wahl gestellt – Sabine Walter (Bündnis 90/Die Grünen), Bärbel Schifferdecker (SPD) und Haydar Sahin (parteilos). Peter Köhler (Bündnis 90 /Die Grünen), Susanne Bertrand-Baumann (CDU) und Harald Fischer (FDP) hatten nicht die erforderliche Stimmenzahl erreicht – zum Teil aber sehr knapp wie Oberbürgermeister Dr. René Pöltl betonte. Alle ausgeschiedenen Ratsmitglieder seien jeweils rund fünf Jahre dabei gewesen. Mit ihnen gehe eine Menge an Lebens- und Wissenerfahrung am Ratstisch verloren.
Gemeinderat in Schwetzingen hat viele Themen bearbeitet
Sie seien in den vergangenen Jahren an zahlreichen Entscheidungen, Themen und Projekten beteiligt gewesen, sagte Pöltl und erwähnte unter anderem die Entwicklung des Wohngebiets auf dem ehemaligen Pfaudler-Gelände, die Weiterentwicklung der Firma Decathlon, die Fertigstellung der Schimper-Gemeinschaftsschule, die Überarbeitung der Gestaltungssatzung Innenstadt, die Sanierung der Karlsruher und Bruchhäuser Straße, den weiteren Ausbau der Kinderbetreuung, die zahlreichen Klimaschutzprojekte, die Entwicklung des Gewerbegebiets „Südliches Ausbesserungswerk, aber auch die Bewältigung der Corona-Krise und des Ukraine-Kriegs mit allen kommunalen Auswirkungen.
Neu im 26-köpfigen Gemeinderat sind Markus Schimmele und Dr. Michael Sehling (beide Schwetzinger Freie Wähler/SFW), Cindy Baumann (Bündnis 90/Die Grünen), Nils Melkus (CDU), Anna Abraham (SPD) und Professor Dr. Oliver Brand. Von den vor 20 Jahren gewählten Mitgliedern des Gemeinderats sind nur noch Karl Rupp (SFW) und Hans-Peter Müller (SPD) dabei, Rupp ist mit 24 Jahren Zugehörigkeit nach wie vor der Dienstälteste am Ratstisch, Müller (76) der „Alterspräsident“ wie der OB augenzwinkernd anmerkte.
Das Durchschnittsalter des neuen Gemeinderats ist gestiegen und liegt jetzt bei 56,5 Jahren – es wurden ja auch 20 von 26 Amtsinhabern wiedergewählt. Jüngste Stadträtin ist nicht mehr Sarina Klein (CDU), jetzt ist das ihr Fraktionskollege Nils Melkus (30). Von den 26 Räten sind 15 Männer und elf Frauen, das entspricht einem Prozentsatz von 57,7 zu 42,3 Prozent. „Somit bleibt alles wie in der vergangenen Legislaturperiode“, sagte der Oberbürgermeister. Der landesweite Frauenanteil habe bei der Kommunalwahl nur 27,4 Prozent betragen.
Wie bisher gibt es vier ehrenamtliche Oberbürgermeister-Stellvertreter: Geblieben sind Elfriede Fackel-Kretz-Keller (SFW), Rita Erny (CDU) und Hans-Peter Müller (SPD). Neu dazugewählt wurde Dr. Michael Rittmann (Grüne), der hinter Fackel-Kretz-Keller und Erny dritter OB-Stellvertreter ist. Bisher hatte dieses Amt die ausgeschieden Sabine Walter inne.
Info: Wir werden noch ausführlich über die Gemeinderatssitzung vom Mittwoch berichten.
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