Lutherhaus

Oberbürgermeister in Schwetzingen: Matthias Steffan tritt offiziell sein Amt an

Matthias Steffan wurde als neuer Oberbürgermeister von Schwetzingen vereidigt und betonte in seiner Antrittsrede die Bedeutung des Dialogs mit den Bürgern sowie die strategische Planung städtischer Vorhaben angesichts finanzieller Herausforderungen.

Von 
Andreas Lin
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Matthias Steffan hat im Beisein seiner Ehefrau Stefanie Fischer (l.) gerade von OB-Stellvertreterin Elfriede Fackel-Kretz-Keller (r.) die Amtskette umgehängt bekommen. © Andreas Gieser @cheesy.photo

Schwetzingen. Seit Dienstagabend kurz nach halb sieben ist es amtlich: Matthias Steffan ist der fünfte Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Schwetzingen und das neunte Stadtoberhaupt seit 1945. Äußeres Zeichen waren der Amtseid und die Amtskette, die ihm OB-Stellvertreterin Elfriede Fackel-Kretz-Keller bei der öffentlichen Sondersitzung des Gemeinderats im voll besetzten Lutherhaus unter lang anhaltendem Applaus umhängte.

Nahezu 400 Gäste waren gekommen: viele Bürgerinnen und Bürger, aber auch zahlreiche Repräsentanten des öffentlichen Lebens aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, der Kirchen, Vereine, Organisationen sowie sonstiger Institutionen der Stadt und der Region. Sie alle gratulierten Steffan zu seinem neuen Amt, das er nach der gewonnenen Wahl am 15. September (wir berichteten) nun angetreten hat.

Matthias Steffan tritt als Schwetzinger Oberbürgermeister an

Im Beisein seiner Vorgänger Gerhard Stratthaus, Bernd Kappenstein und Dr. René Pöltl, mit dem er in den vergangenen Jahren als Bürgermeister eng zusammengearbeitet hatte, oblag es Elfriede Fackel-Kretz-Keller, nach dem Beschluss des Gemeinderats, die offizielle Verpflichtung vorzunehmen. Die Ableistung des Amtseids war das eine, das Umhängen der Amtskette das andere: „Sie wiegt schwer und ist Würde und Bürde zugleich“, sagte die OB-Stellvertreterin.

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Das aktuelle Geschmeide sei vor genau 70 Jahren erstmals an Bürgermeister Hans Kahrmann übergeben worden. Davor seien allerdings drei Amtsketten verlorengegangen – und nie wieder aufgetaucht. Das werde ihm nicht passieren, versprach Matthias Steffan. „Die wird im Tresor eingeschlossen.“

Seine Antrittsrede begann er mit der Begrüßung seiner Familie, deren Anwesenheit bedeute ihm sehr viel. Anschließend stellte er immer wieder die Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt und bedankte sich für den Vertrauenvorschuss, den sie ihm am 15. September anlässlich der Oberbürgermeisterwahl gegeben hatten. Aber er betonte auch: „Es ist mein erklärtes Ziel, auch daran zu arbeiten, die Menschen zu gewinnen, die mich dieses Mal noch nicht gewählt haben.“ Ihm sei sehr bewusst: OB habe er nur werden können, weil ihn auf seinem Weg viele Menschen unterstützt hatten: „Das weiß ich und das macht mich auch demütig.“

Auch Ehrenbürger Gerhard Stratthaus (r.) ist zum Gratulieren gekommen. © Andreas Gieser @cheesy.photo

Herausforderungen für Schwetzingen: Mieten, Fachkräftemangel und mehr

In den kommenden Jahren würden die Herausforderungen für alle in Schwetzingen nicht weniger und die Rahmenbedingungen sich spürbar verändern. Steigende Mieten, Fachkräftemangel, Kinderbetreuungsangebote, damit ein Berufsleben und ein gutes Einkommen überhaupt gelingt, sowie passende Wohnangebote für Senioren – das seien nur einige Themen. Gerade der aktuelle Kampf um den Erhalt der kassenärztlichen Notfallpraxen – auch in Schwetzingen – zeige wieder eindrücklich, welche Veränderungen für die Menschen eben nicht zu Verbesserungen, sondern zum Gegenteil führen würden. „Wir und auch ich als neuer Oberbürgermeister werden ab morgen weiterhin für den Erhalt kämpfen“, versprach er.

Finanzielle Spielräume und strategische Planung in Schwetzingen

Eines zeige diese Entwicklung sehr deutlich: „Für die kommenden Jahre müssen wir uns weiter darauf einstellen, dass aufgrund der enger werdenden finanziellen Spielräume nicht mehr alles machbar sein wird.“ Deshalb sei eine sorgfältige und strategisch durchdachte Planung der städtischen Vorhaben mit dem nötigen Augenmaß das Gebot der Stunde. „Die obersten Prioritäten sind für mich bei diesen Herausforderungen hierbei: Verlässlichkeit, Transparenz und vor allem ein dauerhafter und intensiver Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern, um einen möglichst breiten gesellschaftlichen Konsens zu gewährleisten“, sagte Steffan.

Zu Abschluss der öffentlichen Verpflichtung spielt der Musikverein-Stadtkapelle Schwetzingen im voll besetzten Lutherhaus das Badnerlied“. © Cheesy

Deshalb habe es es von seiner Seite im Wahlkampf auch keine bunte Liste gegeben so nach dem Motto: „Das könnten wir – und das könnten wir vielleicht und wenn alles passt, dann wäre das eventuell auch noch möglich“, blickte er nur kurz zurück, aber vor allem voraus: „Ich orientiere mich grundsätzlich am Machbaren und will mit dem Gemeinderat und allen Beteiligten sicherstellen, dass unsere Projekte und Maßnahmen zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger konsequent umgesetzt und möglichst zeitnah sichtbar werden.“ Über den weiteren Verlauf der Verpflichtungsfeier mit Grußworten und musikalischer Umrahmung werden wir noch berichten.

Redaktion Stv. Redaktionsleiter + Lokalsportchef Schwetzinger Zeitung

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