Rokokotheater

Pater Anselm Grün kommt zum Talk ins Schwetzinger Schloss

„Im Wandel dem Leben vertrauen“ ist sein Thema in Zeiten von Krieg und großen Herausforderungen – da darf man gespannt sein, was der esoterisch inspirierte Benediktiner und Betriebswirt den Menschen im Schwetzinger Rokokotheater zu erzählen hat. Er gibt ja gerne Tipps für einen persönlichen Aufbruch aus der Sinnkrise.

Von 
Jürgen Gruler
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Pater Anselm Grün kommt zum Talk im Schloss nach Schwetingen. Jetzt beginnt der Ticketverkauf im Kundenforum unserer Zeitung am Schlossplatz. © dpa

Schwetzingen. Endlich! Der Talk im Schloss kehrt auf die Bühne des Rokokotheaters zurück. VR Bank Kur- und Rheinpfalz, Stadtwerke und Schwetzinger Zeitung bleiben gemeinsam die Veranstalter und wollen am Montag, 13. November, ab 19.30 Uhr gerne wieder 500 Gäste im Schloss willkommen heißen. Diesen Freitag, 13. Oktober, beginnt der exklusive Vorverkauf im Kundenforum der Schwetzinger Zeitung am Schlossplatz (geöffnet Montag bis Freitag, 8 bis 12 und 13 bis 17 Uhr). Und bewusst hat man den Ticketpreis stabil gehalten. Das Ticket kostet 15 Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühren.

„Im Wandel dem Leben vertrauen – Herausforderungen als Weg zu neuer Lebendigkeit“ heißt das Thema und wer könnte dazu besser sprechen als der berühmte Benediktinerpater Anselm Grün (78) – Betriebswirt, Führungskräftetrainer, Autor spiritueller Bücher mit Millionenauflage und beliebter Referent.

Anselm Grün: Geboren in den letzten Monates des Zweiten Weltkrieges

Wilhelm Grün wurde in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs als viertes Kind des gleichnamigen Kaufmanns in Junkershausen geboren und wuchs mit sechs Geschwistern in Lochham bei München auf. Seine Eltern hatten ein Elektrofachgeschäft. Mutter Mathilde stammte aus der Eifel und prägte die Sprache der Familie durch ihren Dialekt (Quelle Wikipedia).

Mit 13 kam Willi ins Internat der Abtei Münsterschwarzach, wo sein Onkel, Pater Sturmius Grün als Benediktiner lebte. 1964 legte er sein Abitur am Riemenschneider-Gymnasium in Würzburg ab und trat noch im selben Jahr ins Noviziat der Abtei ein, wo er den Ordensnamen Anselm bekam, der an Anselm von Canterbury erinnern soll. Von 1965 bis 1971 studierte er Philosophie und katholische Theologie in St. Ottilien und an der Benediktinerhochschule Sant Anselmo in Rom. 1974 wurde Anselm Grün zum Doktor der Theologie promoviert, seine Dissertation befasste sich mit dem Thema „Erlösung durch das Kreuz.“ Von 1974 bis 1976 studierte Grün dann zusätzlich Betriebswirtschaftslehre in Nürnberg.

Anselm Grün suchte in der Umbruchzeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil mit anderen jungen Mitbrüdern nach neuen Aufbrüchen in der Spiritualität. Ab 1970 beschäftigte er sich intensiv mit Meditation, Gruppendynamik und Psychologie. Dabei ließ er sich von der Tradition der alten Mönchsväter inspirieren und widmete sich auch asiatischen Meditationstechniken. Grüns erstes Buch erschien 1976 und trägt den Titel „Reinheit des Herzens“. Von 1977 bis Oktober 2013 war Grün als Cellerar für die wirtschaftliche Leitung der Abtei Münsterschwarzach mit ihren 20 Betrieben verantwortlich.

Als Grundpfeiler seiner Spiritualität bezeichnet Anselm Grün laut seiner Pressestelle im Kloster die Einsicht, dass man sich nicht an sich selbst vorbei zu Gott „hinschwindeln“ kann. Selbstbegegnung und Gottesbegegnung bedingten und bereicherten einander. Für Grün ist die christliche Mystik ein Weg zu echter Menschwerdung.

Seine schriftstellerische Tätigkeit trägt zum Unterhalt der Abtei bei. Nach eigenen Angaben investierte er Gewinne aus den Klosterbetrieben in Aktien und Anleihen. Dabei verlor das Kloster in der Finanzkrise auch Geld, was zu ordensinterner Kritik führte. Es habe sich jedoch nur um ein vorübergehendes Minus gehandelt. Der Benediktinerabt Notker Wolf bescheinigt Grün große persönliche Anspruchslosigkeit: „Seine Bücher haben Millionenauflagen, er könnte sehr reich sein, aber er braucht für sich keine 50 Euro Bargeld im Monat.“

Werke von Anselm Grün millionenfach verkauft

Nach eigener Aussage schreibt Anselm Grün zweimal wöchentlich morgens von 6 bis 8 Uhr an seinen Büchern. Seine Publikationen umfassen mehr als 300 aktuell lieferbare Titel mit einer Gesamtauflage von weltweit über 14 Millionen verkauften Büchern. Er gilt damit als der erfolgreichste deutschsprachige Autor religiöser Bücher überhaupt. Die Bücher erscheinen hauptsächlich im abteieigenen Vier-Türme-Verlag. Seine Schriften wurden in über 30 Sprachen übersetzt, 50 Titel auch ins Chinesische. Die Gesamtauflage bezifferte Grün kürzlich auf mehr als 21 Millionen Stück.

Es gibt regelrechte Fangemeinden von Anselm Grün im deutschsprachigen Raum. Das liegt auch daran, dass er Herausgeber der Monatszeitschrift „Einfach leben“. Papst Franziskus hatte den Priestern und Diakonen des Bistums Rom empfohlen, wenn sie sich in einer „Midlife-Crisis“ befänden das Buch „Lebensmitte als geistliche Aufgabe“ von Anselm Grün zu lesen. Der Papst gehört seit langem zu den Lesern von Grüns Büchern und verschenkt sie gern.

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Anselm Grün veranstaltet regelmäßig Kurse, so zum Beispiel in den Gästehäusern der Abtei in Münsterschwarzach. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die spirituelle Beratung von Managern aus der Privatwirtschaft. Seit 1991 arbeitet er im sogenannten Recollectio-Haus der Abtei, wo Priester, Ordensleute und kirchliche Angestellte begleitet werden, die sich in einer Umbruchsituation befinden, heißt es bei Wikipedia.

Am Abend im Schwetzinger Schloss wird Pater Anselm Grün mit einem Vortrag starten und danach noch einige Fragen beantworten, die wir gerne im Vorfeld sammeln wollen. Schreiben Sie mir also gerne eine E-Mail mit der Frage, die Sie gerne beantwortet bekommen möchten (juergen.gruler@schwetzinger-zeitung.de). Danach signiert er noch im Foyer seine Bücher – und die Veranstalter laden alle Gäste noch zu einem Gläschen Bier, Wein oder Wasser und zu einer Brezel ein.

Chefredaktion Jürgen Gruler ist Chefredakteur der Schwetzinger Zeitung.

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