Vorgestellt

Sandra Goldschmidt leitet das Schwetzinger Polizeirevier

Ein Traum wird Realität – Sandra Goldschmidt ist in Leimen aufgewachsen und seit Anfang Mai die neue Revierführerin in Schwetzingen.

Von 
Andreas Lin
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Sandra Goldschmidt vor der Eingangstür des Polizeireviers, dessen neue Chefin sie seit wenigen Tagen ist. © Lin

Schwetzingen. „Revierführerin in der Nähe meiner Heimat - das wäre schon toll!“ Das hatte Sandra Goldschmidt vor zwei Jahren in einem Interview mit einem Ausbildungsportal der Bundesagentur für Arbeit gesagt. Damals  absolvierte sie gerade, ihre Masterarbeit an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster. Jetzt - keine zwei Jahre später, ist ihr Traum Realität geworden: Die in Leimen aufgewachsene und seit langem in Wiesloch wohnende 33-jährige Polizeirätin ist seit Anfang Mai die neue Revierleiterin in Schwetzingen - am Mittwoch wird sie offiziell in ihr Amt eingeführt.

Derzeit ist sie noch dabei, alles anzuschauen und kennenzulernen - die Abläufe wie die Personen. „Dabei mache ich keinen Unterschied zwischen der Putzfrau und den Dienstgruppenleitern“, sagt Goldschmidt. Für sie ist der Slogan der Polizei Baden-Württemberg „Für uns steht der Mensch im Mittelpunkt“ keine leere Worthülse. „Der Mensch ist die wichtigste Ressource, die wir haben.“ Das gelte für die Mitarbeiter wie die Bürger gleichermaßen. Und Sicherheit und Ordnung herzustellen, das gehe eben nur gemeinsam.

Zur Person

  • Sandra Goldschmidt (33) ist in Leimen aufgewachsen und lebt in Wiesloch. Sie ist verheiratet und hat eine achtjährige Tochter.
  • Ihre Polizeilaufbahn begann sie 2009 direkt nach dem Abitur. Nach dem Studium war sie zweieinhalb Jahre im Streifendienst im Revier Heidelberg-Mitte . Danach wechselte sie ins Innenministerium nach Stuttgart.
  • 2019 begann sie das zweijährige Masterstudium in Villingen-Schwenningen und Münster, 2021 kehrte sie nach Stuttgart zurück. Nach einerBabypause wechselte sie jetzt als Revierführerin nach Schwetzingen.
  • Ihre Hobbys sind Oboe spielen (in der Stadtkapelle Wiesloch) sowie Bergsport im Sommer (Bergsteigen, Klettern) wie im Winter (Skitourengehen). ali

Am meisten freut sie sich darauf, mit den neuen Kollegen zusammenzuarbeiten. Dass man sie vielleicht nicht ernst nehmen könnte, darüber musste sie nicht lange nachdenken: „Diese Sorge wurde mir schnell komplett genommen.“ Schließlich seien Frauen in Führungspositionen mittlerweile eine Selbstverständlichkeit: „Die Polizei ist jünger und weiblicher geworden.“

Neue Leitung des Schwetzinger Polizeireviers: Tendenz ging zur Medizin

Berührungspunkte mit dem Berufsfeld Polizei hatte Sandra Goldschmidt schon früh, denn ihr Vater war auch Polizist. In der Jugend gab es aber eine andere Tendenz: „Ich wollte eher Richtung Medizin“, erzählt sie. Die lange Studienzeit und die Rahmenbedingungen schreckten sie jedoch ab. „Es dauert so lange, bis man den Menschen helfen kann.“ Sie orientierte sich um, bewarb sich für den gehobenen Polizeivollzugsdienst und begann direkt nach dem Abitur mit dem Bachelorstudium, das auch viele Praxisphasen mit sich brachte, was ganz nach Sandra Goldschmidts Geschmack war.

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Auch die Zeit im Streifendienst im lebendigen Revier Heidelberg-Mitte will sie nicht missen, es sei sehr ereignisreich gewesen und habe viel Spaß gemacht. Doch damals war ihr schon klar, dass sie noch mehr Facetten der Polizeiarbeit sehen und kennenlernen will. Deshalb folgte sie dem Ruf aus Stuttgart ins Innenministerium, wo sie vier Jahre im Einsatzreferat tätig war - quasi die Schnittstelle zwischen Politik und Polizei.

Sandra Goldschmidt als Revierführerin in Schwetzingen: Lust auf Führungsaufgaben

Spätestens da bekam sie mehr Lust auf Führungsaufgaben und liebäugelte schnell mit dem höheren Dienst und dem Masterstudium. Doch so einfach ist das nicht. „Mann muss sich bewährt haben und braucht Fürsprecher“, fast sie die Zeit an verschiedenen Einsatzstellen zusammen. Schließlich gibt es noch ein sogenanntes „Assessment Center“, ein intensives Einschätzungsverfahren zur Personalauswahl. Auch das überstand Sandra Goldschmidt, studierte zwei Jahre, kehrte 2021 zurück nach Stuttgart in den Sachbereich Verkehr.

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Die Geburt ihrer Tochter war dann der Zeitpunkt, über eine Rückkehr in die Heimat zum Polizeipräsidium Mannheim und über den Traum von der Revierleitung nachzudenken. „Das ist eine der schönsten, abwechslungsreichsten und interessantesten Stellen“, sagt sie und strahlt dabei.

Polizeipräsident Siegfried Kollmer hatte sie wohl längst im Auge und wusste von ihren Fähigkeiten. Dass der oberste Chef als Schwetzinger in ihrem Revierbereich wohnt, bereitet ihr kein Kopfzerbrechen: „Man steht vielleicht einen Tick mehr im Fokus. Aber es sei eher von Vorteil: „Er interessiert sich dafür und er ist immer gut informiert.“ Eigentlich ist es ja auch ein kleiner Ritterschlag, dass der Polizeipräsident Sandra Goldschmidt für seine Heimatstadt ausgewählt hat.

Diese für die 33-Jährige als Leimenerin nun beileibe kein Neuland, sie kennt Schwetzingen von vielen Besuchen. „Hier ist immer etwas los“, weiß sie. Und angesichts dieser Vielfalt von Veranstaltungen und Attraktionen gebe es recht wenig Probleme. Das I-Tüpfelchen sei die Lage des Polizeireviers zentral in der Stadt. Alles sei schnell erreichbar - das Rathaus, der Schlossgarten, die Innenstadt und auch die Zeitung. „Besser geht es nicht“, freut sich Goldschmidt.

Sandra Goldschmidt leitet Schwetzinger Polizeirevier: Realistischer Blick

Die Vorzüge des neuen beruflichen Umfelds hat sie also schnell schätzengelernt, auch was die Polizeiarbeit angeht: „Das Revier steht gut da.“ Die Vakanz seit dem Weggang von Vorgänger Martin Scheel sei problemlos und routiniert überbrückt worden - ihr Stellvertreter Michael Fahrer und die anderen Führungskräfte hätten hervorragende Arbeit geleistet. Von deren großen Erfahrungsschatz soll das Revier weiterhin profitieren.

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Weil die Abläufe stimmen, könne sie sich auch in Ruhe mit allem befassen und schauen, welche neuen Impulse sie setzen und wo sie ihre Führungsqualitäten einsetzen kann: „Ich habe da einen realistischen Blick. Aber ich bin auch ehrgeizig, sonst wäre ich nicht da, wo ich bin.“ Aber auch da gilt immer ihre Maxime, sich mit den Menschen auszutauschen, sich gegenseitig zu ergänzen - das gilt nicht nur für die Mitarbeiter, sondern auch in ganz besonderem Maße für die Einwohner von Schwetzingen, Ketsch, Oftersheim und Plankstadt. „Das Agieren mit den Bürgern ist mir wichtig - und der gegenseitige Respekt.“

Und weil ihr die Zusammenarbeit mit dem Rathaus und den anderen Blaulichtorganisationen sehr wichtig ist, hat sie auch da schon mit den ersten Kontaktaufnahmen begonnen.

Und an diesem Mittwoch beginnt für Polizeirätin Sandra Goldschmidt mit der Amtseinführung ganz offiziell der Traum von der Revierführerin.

Redaktion Stv. Redaktionsleiter + Lokalsportchef Schwetzinger Zeitung

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