Palais Hirsch

Sandra Goldschmidt übernimmt das Polizeirevier in Schwetzingen

Sandra Goldschmidt wurde am Mittwoch offiziell in ihr Amt als Schwetzinger Revierleiterin eingeführt. Sie will den Menschen in den Mittelpunkt stellen - extern und intern.

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Jürgen Gruler
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Im Palais Hirsch ernennt Polizeipräsident Siegfried Kollmar die Polizeirätin Sandra Goldschmidt zur Revierleiterin. © Dorothea Lenhardt

Schwetzingen. Da wird das Musikstück gleich zur Arbeitsanweisung - oder zumindest zur Hoffnung: „Oh Lady be good“ spielte das Saxofonquartett des Landespolizeiorchesters im Palais Hirsch zur Amtseinführung von Polizeirätin Sandra Goldschmidt als Schwetzinger Revierleiterin. Empathie und gute Menschenführung sind eben längst auch im Polizeialltag angekommen und die Führungskräfte von heute wollen Teil der Mannschaft sein. Sandra Goldschmidt hat sich das Motto der Polizei Baden-Württemberg zu eigen gemacht. Sie sagt: „Der Mensch in den Mittelpunkt trifft es schon gut. Ich will da ergänzen, dass das extern und intern gilt. Mir ist es wichtig, dass wir gut zusammenarbeiten und für die Menschen und deren Sicherheit da sind.“

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Den Willen zur Zusammenarbeit betonte bei der Begrüßung auch Oberbürgermeister Dr. René Pöltl: Die Stadt, die umliegenden Gemeinden und die Polizei sind schon ganz lange gemeinsam auf einem guten Weg. Wir versuchen die Themen so umzusetzen, dass die Sicherheit der Bürger möglichst groß ist. Polizeiarbeit sei nicht immer bequem für Bürger und Betroffene, wenn sie kontrolliert werden. Aber wir sind froh, hier in Sachen Sicherheitskonzepten und bei der Absicherung der Veranstaltungen kompetente Partner haben.“ Pöltl freute sich, mit Sandra Goldschmidt ein kompetente junge Revierleiterin begrüßen zu dürfen, die die Arbeit vor Ort weiter voranbringen wolle. Zur Begrüßung überreichte Pöltl ihr sein Buch übers Polizeirecht - mit Widmung. „Auch wenn Sie das mit Ihrem Wissen sicherlich selten brauchen werden“, scherzte er dann noch.

Zusammenarbeit zwischen Schwetzingen und Polizei ist vorbildlich

Komplimente gab’s von Polizeipräsident Siegfried Kollmar für die Stadt, den kommissarischen Leiter Michael Fahrer und natürlich für die Neue: „Schade, dass das Wetter heute nicht so gut ist, sonst wären die Vertreter aus dem Innenministerium sicherlich neidisch auf den neuen Arbeitsplatz von Sandra Goldschmidt. Schwetzingen ist einfach wunderbar, es hat fast schon italienisches Flair, ich sitze gerne abends auf dem Schlossplatz und bin froh, dass ich es dann nicht weit nach Hause habe“, lobte Kollmar. Schwetzingen und die zum Revier gehörenden Gemeinden Oftersheim, Ketsch und Plankstadt seien sicher, das heiße aber nicht, dass es nicht viel Arbeit für seine Mitarbeiter gebe. Vorbildlich sei die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Polizei. Sie sei von Vertrauen geprägt und man kritisiere nicht gleich öffentlich, wenn mal etwas passiere.

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„Das haben Sie hervorragend gemacht. Wenn ein Revierleiter so schnell die Koffer packe und ins Innenministerium wechsle, wie hier, dann ist das nicht einfach. Sie haben intern die Wogen geglättet und in der langen Vakanz sehr gute Polizeiarbeit geleistet“, so Kollmar an die Adresse des Stellvertreters Michael Fahrer. Er hoffe nun darauf, dass der Posten länger besetzt bleibe und erklärte diese Personalfrage für erstmal gelöst.

Mit 30 Prozent ist der Frauenanteil im Präsidium Mannheim recht hoch und auch bei den Führungskräften sei man gut unterwegs. Sandra Goldschmidt ist nun nach den Kolleginnen in Sandhofen und Weinheim die dritte Revierleiterin. Dabei sei sie keineswegs eine Quotenfrau: „Wir brauchen die besten Köpfe in der Polizeiführung und wollen die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass der Polizeidienst auch für das Familienleben verträglich ist“, so Kollmar weiter.

Für Sandra Goldschmidt war Heidelberg-Mitte ihr erstes Revier. Das sei bei ihm auch so gewesen. Und dort lerne man alle Schattierungen der Polizeiarbeit schnell kennen. Kollmar nannte die weiteren Stationen Goldschmidt bis zum Studium in Münster, das sie als Polizeirätin abgeschlossen habe. Er ging nicht davon aus, dass er Sandra Goldschmidt wieder in sein Präsidium zurückbekomme. Aber da sei die Familienplanung und der Wunsch, als junge Mutter wieder näher an der Heimat und den Großeltern dran zu sein, ihm zugute gekommen. Er schätze die Empathiefähigkeit und die Fachkompetenz - beides sei heute wichtig für die Leitung eines Reviers wie in Schwetzingen. „Dass sie immer lacht und eine positive Grundeinstellung zu ihrer Arbeit und den Menschen hat, kommt ihr sicherlich entgegen“, sagt der Polizeipräsident. Für den Personalrat wünschte Uwe Hagmann „ein glückliches und einfühlsames Händchen“.

Vertrauen in Sandra Goldschmidt gesetzt

Dann erzählte Sandra Goldschmidt, dass ihr Vater, der selbst lange Jahre Polizist war, gar nicht so begeistert von ihrem Berufswunsch gewesen sei. „Es gab manches Streitgespräch, aber ich glaube, heute ist er schon stolz auf mich“, meinte sie im Beisein der Eltern. Sie fühle sich in der Region verwurzelt. Dass man ihr nur acht Monate nach der Geburt ihres Kindes eine so anspruchsvolle Stelle gebe, zeuge von Vertrauen: „Dass das Revier nach über einem Jahr Vakanz an der Spitze so gut dastehe, sei den Gruppenleitern und vor allem ihrem Stellvertreter Michael Fahrer zu verdanken. Sie freue sich sehr auf die neue Aufgabe, wolle sich bei all jenen bedanken, die sie bis hierher begleitet haben und versprach, sich nach und nach überall persönlich vorzustellen und den Kontakt zu den Menschen zu suchen.

Das wäre dann auch schon der entscheidende Unterschied zu ihrem Vorgänger, der - vielleicht auch aufgrund der Pandemie - selten zu sehen war und Schwetzingen vielleicht eher als notwendigen Schritt auf der Karriereleiter betrachtete.

Chefredaktion Jürgen Gruler ist Chefredakteur der Schwetzinger Zeitung.

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