Schwetzingen. Wussten Sie schon, dass Schwetzingen eine Rolle in einer Zeichentrickserie im Fernsehen spielt? Nicht dass die Leser denken, die Redaktion würde tagsüber Kindersendungen schauen, wir haben einen Hinweis bekommen und dann nachgeschaut. Und tatsächlich: In einer Episode, die am Montagvormittag im Kinderkanal Kika lief, spielt Schwetzingen eine entscheidende Rolle und wird mehrfach in Wort und Bild erwähnt – und zwar in der Serie „Hexe Lilli“. Die wurde einst als Kinderbuchfigur von dem bekannten Autoren Knister erfunden.
Seit einigen Jahren laufen viele vom WDR produzierte Filmchen auf Kika – so auch eine rund 23 Minuten lange Episode mit dem Namen „Lilli und das erste Fahrradrennen der Welt“.
Dabei tauchen die Autoren und Produzenten in die reale Geschichte ein. Lilli muss ein Referat über das Fahrrad halten. Deshalb springt sie mit ihrem Drachen „Hektor“ zu Karl Drais, dem Erfinder der „Draisine“, des allerersten Fahrrads. Karl Freiherr von Drais will seine Erfindung gerade patentieren lassen. Mit Lilli bekommt er eine gewitzte Fürsprecherin und so lässt er sich mit dem Großherzog auf eine Wette ein. Wenn Drais mit der Draisine schneller ist als die Postkutsche, bekommt er das Patent.
Karl Drais fährt mit dem Rad von Mannheim nach Schwetzingen
Das Rennen geht von Mannheim nach Schwetzingen – so ähnlich wie in der Wirklichkeit, als der in Karlsruhe geborene Erfinder am 12. Juni 1817 auf der von ihm entwickelten Laufmaschine von Mannheim über die Chaussee in Richtung des damals zu Schwetzingen gehörenden Relaishauses fuhr.
Im Fernsehen ist natürlich Lilli mit von der Partie, steigt auf die Draisine und ruft dem Postkutscher zu: „Wir sehen uns in Schwetzingen“ . Aber es ist gar nicht so einfach, ein Fahrrad ohne Pedale zu fahren – über Stock und Stein und die Berge hinauf und hinunter, die es eigentlich zwischen Mannheim und Schwetzingen gar nicht gibt. Aber im Film stürzen sie während der rasanten Abfahrt und eine der beiden Laufmaschinen ist kaputt. Doch zusammen kommt das Trio auf dem heil gebliebenen Rad schließlich in der Ortsmitte von Schwetzingen an – vor der Postkutsche, weil diese einen Unfall hatte.
Realitätsnahe Darstellung des Schwetzinger Rathauses in Kika-Serie
Dass Drais es damals gar nicht bis zum – übrigens ganz realitätsnah dargestellten – Schwetzinger Rathaus schaffte und dass auf dem im Film kurz eingeblendeten Ortsplan von Schwetzingen der Schlossgarten fehlt, schreiben wir der künstlerischen Freiheit zu. Jedenfalls hat Drais dank der Unterstützung von Lilli und Hektor seine Wette gewonnen. Der Siegeszug seiner Laufmaschine kann beginnen – im Film wie in der Realität ist Schwetzingen der Ausgangspunkt.
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